Hochallergene Ambrosia-Pflanze verbreitet sich auch im Hochsauerlandkreis

Klimawandel kann für Allergie-Geplagte die Probleme verstärken

 

War­me Som­mer­ta­ge, die Son­ne scheint und unschein­ba­re Pflan­zen am Stra­ßen­rand, auf Bau­stel­len, Äckern oder im hei­mi­schen Gar­ten sor­gen bei All­er­gie-Geplag­ten im Hoch­sauer­land­kreis dafür, dass sie in den nächs­ten Jah­ren immer län­ger und stär­ker mit Pol­len zu kämp­fen haben. Vor allem eine Pflan­ze hat sich in den letz­ten Jah­ren rasant ver­brei­tet und droht zu einem ernst­zu­neh­men­den gesund­heit­li­chen Pro­blem zu wer­den : die ‚Ambro­sia arte­mi­sii­fo­lia‘. Sie ist eine hoch­all­er­ge­ne Pflan­ze, die sich in Euro­pa auch durch den Kli­ma­wan­del immer mehr ver­brei­tet, da sich der Lebens­raum für die Pflan­ze begüns­ti­gend ver­än­dert. „Schon eine gerin­ge Kon­zen­tra­ti­on ihrer Pol­len reicht aus, um all­er­gi­sche Reak­tio­nen wie Bin­de­haut­rei­zun­gen, Heu­schnup­fen oder all­er­gi­sches Asth­ma aus­zu­lö­sen“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der. Aus dem Ver­sor­gungs-Report ‚Kli­ma und Gesund­heit‘ des Wis­sen­schaft­li­chen Insti­tuts der AOK (WIdO) geht her­vor, dass auch des­halb die Zahl der All­er­gi­ker steigt und die Ent­wick­lung durch den Kli­ma­wan­del ver­stärkt wird.

Ver­än­de­run­gen der Ver­brei­tungs­ge­bie­te und Eigen­schaf­ten der Ambro­sia-Pol­len sind eine Fol­ge des Kli­ma­wan­dels, ver­mu­tet auch das Umwelt­bun­des­amt. Durch frü­her auf­tre­ten­de wär­me­re Tem­pe­ra­tu­ren ver­brei­ten sich zuneh­mend Pflan­zen, die bis­her gebiets­fremd waren wie zum Bei­spiel die Gat­tung der Ambro­sia. Die Pflan­ze hat beson­ders stark all­er­ge­ne Pol­len und konn­te auch schon in unse­ren Regio­nen fest­ge­stellt wer­den. Schon eine gerin­ge Kon­zen­tra­ti­on ihres Blü­ten­staubs reicht aus, um all­er­gi­sches Asth­ma aus­zu­lö­sen. Laut Bun­des­um­welt­amt gel­ten die Pol­len als fünf­mal aller­ge­ner als Grä­ser­pol­len. „Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis, die bereits auf den Gemei­nen Bei­fuß all­er­gisch reagie­ren, durch­lau­fen kei­ne Sen­si­bi­li­sie­rungs­pha­se mehr, son­dern die All­er­gie kann sofort ent­ste­hen“, so Schnei­der. Zudem kön­nen Haut­re­ak­tio­nen auf­tre­ten, wenn die Pflan­ze ange­fasst wird. Auch die Dau­er der ‚Heuschnupfen‘-Saison wird sich durch den Kli­ma­wan­del ver­län­gern, da neu auf­tre­ten­de Pflan­zen mit all­er­ge­nen Pol­len wie zum Bei­spiel das Bei­fuß-Ambro­sie, erst im Juli anfan­gen zu blü­hen und sich die Blü­te bis zum ers­ten Frost zie­hen kann. All­er­gi­ke­rin­nen und All­er­gi­ker sind dem nicht schutz­los aus­ge­lie­fert. Zunächst soll­ten sie ihre Erkran­kung ernst neh­men und medi­zi­ni­sche Hil­fe suchen, wenn erfor­der­lich. Der Fach­arzt oder die Fach­ärz­tin (Aus­rich­tung All­er­go­lo­gie) kann über einen Haut­test eine gesi­cher­te Dia­gno­se stellen.

Die Ambro­sia-Pflan­ze wird seit 15 Jah­ren als gesund­heits­ge­fähr­den­de Pflan­ze wahr­ge­nom­men. Jeder kann sich betei­li­gen, die Aus­brei­tung zu ver­hin­dern, indem er zum einen Fun­de beim Grün­flä­chen­amt im Hoch­sauer­land­kreis, beim Pflan­zen­schutz­amt oder dem Bun­des­for­schungs­in­sti­tut für Kul­tur­pflan­zen mel­det. Eine wei­te­re Mög­lich­keit der Mel­dung besteht unter www​.ambro​si​ascout​.de. Wer sie vor der Blü­te in sei­nem Gar­ten fin­det, soll­te sie am bes­ten mit Hand­schu­hen an der Wur­zel packen und im Haus­müll ent­sor­gen. Blüht die Pflan­ze bereits, emp­fiehlt es sich, eine Fein­staub­mas­ke zu tra­gen und sie ver­packt in den Haus­müll zu geben.

 

 

Wei­te­re Infos zu Pol­len­all­er­gie unter www​.aok​.de/nw unter der Rubrik ‚Medi­zin & Ver­sor­gung‘ und ‚Krank­hei­ten & Behandlung‘.

 

Quel­le : Jörg Lewe, Stabs­be­reich Pres­se, AOK Nord­West – Die Gesundheitskasse

Foto­credits – Titel : Kli­ma­ti­sche Ver­än­de­run­gen füh­ren dazu, dass die Pol­len­sai­son bei den hei­mi­schen Arten im Hoch­sauer­land­kreis frü­her beginnt und auch län­ger andau­ert.  Foto : AOK/​hfr.

Foto­credits Bei­trag : Die hoch­all­er­ge­ne Ambro­sia-Pflan­ze ver­brei­tet sich durch den Kli­ma­wan­del auch in unse­ren Brei­ten­gra­den. Foto : AOK/​hfr.

 

Print Friendly, PDF & Email