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Bundesweite Mitmach-Aktion – Mehrweg ist Klimaschutz – Umweltministerin Lemke fordert Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen

Mehrweg-Allianz startet bundesweite Mitmach-Aktion “Mehrweg ist Klimaschutz” und fordert von Umweltministerin Lemke Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen
  • Ver­brau­cher­kam­pa­gne infor­miert in mehr als 5.000 Betrie­ben des Geträn­ke­han­dels über Mehr­weg­fla­schen als kli­ma­freund­li­che Getränkeverpackung
  • Kli­ma­schutz ganz ein­fach : Bei Mit­mach-Akti­on kön­nen 16 Fami­li­en ein gan­zes Jahr Frei­ge­trän­ke in Mehr­weg­fla­schen im Wert von jeweils 1.000 Euro gewinnen
  • Neue UBA-Zah­len bele­gen : Mehr­weg­quo­te auf 42,6 Pro­zent abge­sun­ken – Dosen­ab­satz legt deut­lich zu
  • Mehr­weg-Alli­anz for­dert von Umwelt­mi­nis­te­rin Lem­ke Ein­weg­ab­ga­be von min­des­tens 20 Cent zur Errei­chung der gesetz­li­chen Mehr­weg­quo­te von 70 Prozent

Die Mehr­weg-Alli­anz star­tet heu­te erneut ihre gro­ße Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne “Mehr­weg ist Kli­ma­schutz” mit einer Mit­mach-Akti­on für Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher. In den kom­men­den Mona­ten kön­nen 16 Haus­hal­te jeweils ein gan­zes Jahr Frei­ge­trän­ke in Mehr­weg­fla­schen im Wert von jeweils 1.000 Euro gewin­nen und erle­ben, wie ein­fach es ist, mit Mehr­weg das Kli­ma zu schüt­zen. Wie wich­tig es ist, Men­schen für Mehr­weg zu begeis­tern, legen neue Zah­len des Umwelt­bun­des­am­tes nahe, wonach die Mehr­weg­quo­te für Geträn­ke auf nur noch 42,6 Pro­zent abge­sun­ken ist. Besorg­nis­er­re­gend ist eben­falls der rasan­te Anstieg umwelt­schäd­li­cher Geträn­ke­do­sen, von denen 14,5 Pro­zent mehr im Ver­gleich zum Vor­jahr ver­kauft wur­den. Die “Mehr­weg-Alli­anz” aus Umwelt- und Bran­chen­ver­bän­den for­dert Umwelt­mi­nis­te­rin Stef­fi Lem­ke daher auf, die im Koali­ti­ons­ver­trag ver­ein­bar­te Mehr­weg­för­de­rung im Geträn­ke­be­reich end­lich umzu­set­zen : Durch eine Abga­be auf Ein­weg-Plas­tik­fla­schen, Dosen und Geträn­ke­kar­tons von min­des­tens 20 Cent zusätz­lich zum Pfand.

Bar­ba­ra Metz, Bun­des­ge­schäfts­füh­re­rin der Deut­schen Umwelt­hil­fe (DUH): “Nach mehr als der Hälf­te ihrer Amts­zeit hat Umwelt­mi­nis­te­rin Stef­fi Lem­ke bei der För­de­rung von Mehr­weg für Geträn­ke­ver­pa­ckun­gen nichts vor­zu­wei­sen. Im Gegen­teil : Laut Umwelt­bun­des­amt sinkt die Mehr­weg­quo­te sogar. Damit sich die­ser Trend nicht fort­setzt, brau­chen wir drin­gend eine gesetz­li­che Mehr­weg­för­de­rung. Es kann nicht sein, dass markt­be­herr­schen­de Dis­coun­ter wie Aldi und Lidl noch immer kei­ne Mehr­weg­fla­schen anbie­ten müs­sen. Das dau­er­haf­te Unter­schrei­ten der gesetz­li­chen Mehr­weg­quo­te darf so nicht wei­ter­ge­hen. Stef­fi Lem­ke muss mit einer Abga­be auf Ein­weg-Plas­tik­fla­schen und Dosen von min­des­tens 20 Cent entgegensteuern.”

Jens Olden­burg, Geschäfts­füh­rer Stif­tung Initia­ti­ve Mehr­weg : “Eine Abga­be auf Ein­weg wür­de nicht nur Umwelt­be­las­tun­gen im Preis sicht­bar machen, son­dern auch dazu füh­ren, dass Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher deut­lich öfter zu Mehr­weg­fla­schen grei­fen. Für die Umwelt wäre der posi­ti­ve Effekt beacht­lich. Wür­den alle alko­hol­frei­en Geträn­ke aus­schließ­lich in Mehr­weg­fla­schen abge­füllt, lie­ßen sich pro Jahr bis zu 1,4 Mil­lio­nen Ton­nen CO2 einsparen.”

Gün­ther Guder, Geschäfts­füh­ren­der Vor­stand Pro Mehr­weg : “Die vom Euro­päi­schen Par­la­ment beschlos­se­ne EU-Ver­pa­ckungs­ver­ord­nung wird in Deutsch­land nicht zu mehr Mehr­weg­ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen füh­ren. Die EU-Mehr­weg­quo­te von 10 Pro­zent für Geträn­ke liegt weit unter den aktu­ell in Deutsch­land erreich­ten 42 Pro­zent, von den 70 Pro­zent im Ver­pa­ckungs­ge­setz ganz zu schwei­gen. Zudem ist die EU-Ver­pa­ckungs­ver­ord­nung mit Aus­nah­me­re­ge­lun­gen zur Quo­ten­be­frei­ung gespickt. Das kla­re Signal an Umwelt­mi­nis­te­rin Lem­ke lau­tet also : Mehr­weg­för­de­rung bleibt natio­na­le Auf­ga­be und muss umge­hend ange­gan­gen werden.”

Roland Dem­leit­ner, Geschäfts­füh­rer Pri­va­te Braue­rei­en Deutsch­land : “Aktu­el­le Zah­len des Umwelt­bun­des­am­tes bele­gen ein star­kes Dosen­wachs­tum auf über 15 Pro­zent Markt­an­teil im Bier­be­reich, was zuneh­mend zu Las­ten von Mehr­weg­fla­schen geht. Damit wächst aus­ge­rech­net das Gebin­de über­pro­por­tio­nal, wel­ches zu den umwelt­schäd­lichs­ten Geträn­ke­ver­pa­ckun­gen zählt. Alle Bemü­hun­gen für mehr Kli­ma­schutz wer­den dadurch kon­ter­ka­riert. Umwelt­mi­nis­te­rin Lem­ke muss end­lich han­deln und eine Ein­weg­ab­ga­be auch auf Dosen einführen.”

Dirk Reins­berg, Vor­stand Bun­des­ver­band des Deut­schen Geträn­ke­fach­groß­han­dels : “Mit dem Mehr­weg­sys­tem sind bun­des­weit rund 145.000 Arbeits­plät­ze auch in struk­tur­schwa­chen und länd­li­chen Gebie­ten ver­bun­den. Für deren Erhalt braucht es jedoch Plan­bar­keit und Inves­ti­ti­ons­si­cher­heit. Vor dem Hin­ter­grund der durch die Coro­na-Pan­de­mie und Infla­ti­on geschwäch­ten mit­tel­stän­di­schen Mehr­weg­be­trie­be ist ein star­kes Signal der Poli­tik für eine ver­bind­li­che Mehr­weg­för­de­rung not­wen­di­ger denn je. Lip­pen­be­kennt­nis­se und For­mu­lie­run­gen in Koali­ti­ons­ver­trä­gen brin­gen nichts, wenn nicht danach gehan­delt wird.”

Andre­as Vogel, Vor­stand Ver­band des Deut­schen Geträn­ke-Ein­zel­han­dels : “Mit unse­rer Akti­on ‘Mehr­weg ist Kli­ma­schutz’ infor­mie­ren wir Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher über die öko­lo­gi­sche Vor­teil­haf­tig­keit kli­ma­freund­li­cher Mehr­weg­fla­schen. Da es lei­der immer noch gro­ße Schwie­rig­kei­ten bei der Unter­schei­dung von Ein­weg und Mehr­weg am Point of Sale gibt, ist es drin­gend not­wen­dig, dass zusätz­lich zu den gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Hin­wei­sen an den Rega­len, auch die Geträn­ke­ver­pa­ckun­gen selbst als Mehr­weg oder Ein­weg zu kenn­zeich­nen sind. Und es muss sei­tens der Poli­tik klar ver­mit­telt wer­den, dass Mehr­weg die umwelt- und kli­ma­freund­lichs­te Lösung ist.”

Die Vor­tei­le von Mehr­weg sind viel­fäl­tig : Mehr­weg­fla­schen kön­nen bis zu 50-fach wie­der­be­füllt wer­den, spa­ren im Gegen­satz zu Ein­weg-Plas­tik und Geträn­ke­do­sen Res­sour­cen wie Öl und Gas ein und schaf­fen deut­lich mehr Arbeitsplätze.

Die “Mehr­weg-Alli­anz” setzt sich zusam­men aus der DUH, der Stif­tung Initia­ti­ve Mehr­weg, dem Bun­des­ver­band des Deut­schen Geträn­ke­fach­groß­han­dels, dem Ver­band des Deut­schen Geträn­ke-Ein­zel­han­dels, dem Ver­band Pri­va­te Braue­rei­en Deutsch­land und dem Ver­band Pro Mehrweg.

 

 

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Ori­gi­nal-Con­tent von : Deut­sche Umwelt­hil­fe e.V., über­mit­telt durch news aktuell

 

Video : Deut­sche Umwelt­hil­fe e.V.

 

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