Die Wanderung der Amphibien … Fuß vom Gaspedal … Krötenwanderung beginnt 2024 extrem früh

Amphibien sind in den Startlöchern – die Krötenwanderung beginnt 2024 extrem früh. Die Untere Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises appelliert an die Autofahrer und Landwirte

Hoch­sauer­land­kreis. Die dies­jäh­ri­ge mil­de Wit­te­rung treibt Krö­ten & Co. schon Mit­te Febru­ar zu ihren Laich­ge­wäs­sern. Die Wan­de­rung der Amphi­bi­en fin­det im Hoch­sauer­land­kreis zeit­ver­setzt statt. Wäh­rend die Tie­re in der Umge­bung von Arns­berg und Mesche­de schon jetzt unter­wegs sind, dau­ert es in der Gegend um Win­ter­berg noch ein bisschen.

Mit den stei­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren begin­nen wie­der die all­jähr­li­chen Wan­de­run­gen von Krö­ten und Frö­schen. In den feucht­mil­den Abend­stun­den wan­dern die Amphi­bi­en aus ihren Win­ter­quar­tie­ren zu den Laich­ge­wäs­sern. Ihr müh­sa­mer Weg ist oft meh­re­re Kilo­me­ter lang und führt dabei häu­fig auch über beleb­te Stra­ßen, die beim Über­que­ren für die Tie­re zu einer töd­li­chen Gefahr wer­den kön­nen. Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Kreis­stra­ßen­bau­ab­tei­lung des HSK und des Lan­des­stra­ßen­bau­am­tes NRW haben des­halb an den betrof­fe­nen Stra­ßen­ab­schnit­ten Warn­schil­der aufgestellt.

Der Fach­dienst 47 – Unte­re Natur­schutz­be­hör­de / Jagd – des Hoch­sauer­land­krei­ses bit­tet alle Ver­kehrs­teil­neh­mer, in den nächs­ten Wochen beim Erbli­cken des Schil­des „Krö­ten­wan­de­rung“ den Fuß vom Gas­pe­dal zu neh­men und die Geschwin­dig­keit deut­lich her­ab­zu­set­zen. Ein­fach nur dar­auf zu ach­ten, kein Tier zu über­fah­ren, ohne die Geschwin­dig­keit zu dros­seln, nützt lei­der nichts, da bei Geschwin­dig­kei­ten ab 50 km/​h bei den Amphi­bi­en selbst ohne eine Berüh­rung die Schall­b­la­sen plat­zen und sie ster­ben.  Eine vor­sich­ti­ge Fahr­wei­se schützt daher nicht nur die Tie­re, son­dern auch die frei­wil­li­gen Hel­fer, die den Krö­ten beim Über­que­ren der Stra­ße helfen.

Schutz vor den Auto­rei­fen kön­nen, bis zur Errich­tung dau­er­haf­ter Maß­nah­men, die soge­nann­ten mobi­len „Krö­ten­schutz­zäu­ne” bie­ten. Es haben sich erfreu­li­cher­wei­se bis­her immer frei­wil­li­ge Hel­fe­rin­nen und Hel­fer bereit­erklärt, die­se Zäu­ne früh mor­gens und abends zu kon­trol­lie­ren und die Tie­re in Eimern sicher über die Stra­ße zu brin­gen. Auch die Stra­ßen­bau­äm­ter unter­stüt­zen die­se Akti­on durch den Auf- und Abbau der Zäune.
Die Unte­re Natur­schutz­be­hör­de des Hoch­sauer­land­krei­ses bit­tet wei­ter­hin alle Land­wir­te, die in der Nähe von Tei­chen und Laich­ge­wäs­sern Acker­grund besit­zen, die­se Fel­der nicht in den früh­mor­gend­li­chen oder abend­li­chen Stun­den der Amphi­bi­en­wan­de­rung mit­tels land­wirt­schaft­li­chen Maschi­nen oder Gerä­ten zu bear­bei­ten, damit die Tie­re auf ihren Wan­der­rou­ten zu den Gewäs­sern nicht gefähr­det werden.

Seit vie­len Jah­ren ste­hen die Amphi­bi­en unter beson­de­rem Schutz, da durch die Zer­stö­rung ihrer Lebens­räu­me und durch die enor­me Ver­kehrs­dich­te ihre Bestän­de bedroh­lich geschrumpft sind.

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Quel­le : Caro­lin Fisch, Pres­se­stel­le Hoch­sauer­land­kreis, Mar­tin Reu­ther (V.i.S.d.P.), Meschede
Bild : Gras­frö­sche beim Laichen
Foto­credit : ©HSK, ©Ste­fan Pieper

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