Winterberg : Thema Dienstrad-Leasing – 2023 könnte zum Rekordjahr werden

Verband : Anschaffungswert im 1. Quartal deutlich gestiegen – Tarifpartner reagieren auf den Trend

Das Jahr 2023 könn­te zu einem Rekord­jahr für geleas­te Fahr­rä­der und E‑Bikes wer­den. Mit einem um 24 Pro­zent gestie­ge­nen Anschaf­fungs­wert im ers­ten Quar­tal 2023 setzt sich der Trend ver­gan­ge­ner Jah­re laut dem Bun­des­ver­band Deut­scher Lea­sing-Unter­neh­men fort. Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Clau­dia Conen sag­te der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ): „Allein in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren wur­den mit­tels Lea­sing über eine Mil­li­on Fahr­rä­der auf die Stra­ße gebracht. Damit trägt Lea­sing zur Mobi­li­täts­wen­de bei.“ Dienst­rä­der sei­en inzwi­schen ein belieb­ter Mitarbeiter-Benefit.

Wasi­lis von Rauch, Geschäfts­füh­rer von „Zukunft Fahr­rad“, einem Zusam­men­schluss von Unter­neh­men aus der Rad­bran­che, sag­te der „NOZ“: .“Ich gehe davon aus, dass wir Ende des Jah­res an der Zwei-Mil­lio­nen-Mar­ke krat­zen. Dienst­rad-Lea­sing wird heu­te von weit über 100.000 Unter­neh­men in Deutsch­land ange­bo­ten, dar­un­ter 70 Pro­zent der Dax-Kon­zer­ne. Der Umsatz der Bran­che hat sich seit 2019 ver­vier­facht.“ Mitt­ler­wei­le sei „jedes vier­te, wahr­schein­lich sogar jedes drit­te E‑Bike ein Lea­sing­rad“, sag­te von Rauch.

Dem Lea­sing­ver­band zufol­ge lag die Stück­zahl neu geleas­ter Fahr­rä­der 2022 bei 0,5 Mil­lio­nen und damit ein gutes Vier­tel über den Zah­len aus 2021. Der ent­spre­chen­de Anschaf­fungs­wert von 2,1 Mil­li­ar­den Euro bedeu­te­te ein Plus von 47 Pro­zent gegen­über 2021.

Füh­ren­de Lea­sing-Anbie­ter rech­nen auch in den nächs­ten Jah­ren mit einer stei­gen­den Zahl an Ver­trä­gen. „Das Inter­es­se ist der­zeit so groß wie nie“, teil­te das Unter­neh­men „Lea­se a bike“ der „NOZ“ auf Anfra­ge mit : „Auch immer mehr klei­ne Unter­neh­men erken­nen den Trend“. Ähn­lich klingt es beim Bran­chen­pri­mus Job­Rad. „Bei über 60.000 Arbeit­ge­ber­kun­den haben wir seit unse­rer Unter­neh­mens­grün­dung eine Mil­li­on Job­rä­der auf die Stra­ße gebracht, cir­ca ein Drit­tel davon allein 2022“, sag­te Geschäfts­füh­rer Flo­ri­an Baur. Und das Markt­po­ten­zi­al sei noch nicht ausgeschöpft.

Ein wich­ti­ger Grund dafür :

„Durch die Öff­nung von Tarif­ver­trä­gen kön­nen jetzt Unter­neh­men ihren Mit­ar­bei­ten­den Dienst­rad­lea­sing anbie­ten, die zuvor kei­ne Mög­lich­keit dazu hat­ten. Auch im öffent­li­chen Sek­tor ist Dienst­rad-Lea­sing zuneh­mend gefragt“, sag­te Job­Rad-Chef Baur der „NOZ“ wei­ter. Mit die­sem Boom habe sich das Lea­sing von Dienst­rä­dern als star­ker Trei­ber in der Fahr­rad­wirt­schaft eta­bliert. Der Lea­sing-Ver­band for­dert die Poli­tik auf, auch E‑Lastenräder für den fahr­rad­ge­bun­de­nen Las­ten­ver­kehr stär­ker beim Lea­sing zu berück­sich­ti­gen. „Aktu­ell ist Lea­sing dort nicht zuge­las­sen, weil ein geleas­tes E‑Lastenfahrrad nur zur Nut­zung über­las­sen wer­de und nicht ins Eigen­tum über­ge­he“, heißt es in der Begründung.

„Wir leben in Zei­ten der Sha­ring Eco­no­my, aber die Poli­tik hält in den För­der­pro­gram­men häu­fig am Eigen­tums­ge­dan­ken fest, selbst beim Fahr­rad“, mahn­te Lea­sing­ver­bands­che­fin Conen in der „NOZ“. Das sei nicht mehr zeitgemäß.

______________________

Quel­le : Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
Ori­gi­nal-Con­tent von : Neue Osna­brü­cker Zei­tung, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 561991981 / Brisystem

 

Print Friendly, PDF & Email