„Sonnenmilch-Flatrate“ für Bauarbeiter in Winterberg – „Sonne auf die leichte Schulter nehmen“

Sommer-Warnung an „Draußen-Jobber“: Mehr UV-Schutz, mehr trinken | IG BAU fordert :

Eine Som­mer-Flat­rate für Was­ser und Son­nen­creme auf dem Bau : Bau­ar­bei­ter, Fas­sa­den­rei­ni­ger oder Gar­ten- und Land­schafts­bau­er im Hoch­sauer­land­kreis sol­len gesund durch den Som­mer kom­men und im Job kei­ne „Son­nen-Kom­pro­mis­se“ machen. Das for­dert die IG BAU West­fa­len Mit­te-Süd. „Wer unter frei­em Him­mel arbei­tet, hat ein enor­mes UV-Risi­ko. Gefähr­lich ist längst nicht nur der aku­te Son­nen­brand. Die Haut ver­gisst nichts. Sie sam­melt die Son­nen­stun­den – Jahr für Jahr : Die stän­di­ge Ein­strah­lung lässt die Haut frü­her altern und kann zu Haut­krebs füh­ren“, sagt Fried­helm Kreft.

Der Bezirks­vor­sit­zen­de der IG BAU warnt davor, „die Son­ne auf die leich­te Schul­ter zu neh­men“. Kreft for­dert die Betrie­be auf, beim Arbeits­schutz in den Som­mer­mo­dus zu schal­ten : „Son­nen­creme und Was­ser muss es für die, die drau­ßen arbei­ten, kos­ten­los geben“ . Es geht um eine Flat­rate für Son­nen­milch und Was­ser – bezahlt vom Chef. Wich­tig dabei : Das ist kein Goo­die, kein frei­wil­li­ger Ser­vice vom Betrieb. Nein, Durst­lö­schen ist Sache vom Chef.Genau­so wie der Schutz vor inten­si­ver Sonne.

Was mit der Hand­des­in­fek­ti­on in der Coro­na-Pan­de­mie geklappt habe, müs­se jetzt auch beim Son­nen­schutz am „Open-Air-Arbeits­platz“ zu schaf­fen sein : „Aus Des­in­fek­ti­ons­mit­tel-Spen­dern soll­ten Son­nen­milch-Spen­der wer­den. Und die muss es auf allen Bau­stel­len geben. Über­all, wo unter pral­ler Son­ne gear­bei­tet wird, soll­te es Gra­tis-Son­nen­creme zum Ein­rei­ben geben – aus der Tube, aus der Fla­sche oder am bes­ten eben gleich aus dem Spen­der. Das ist gut inves­tier­tes Geld der Unter­neh­men in den Arbeits­schutz“, sagt Fried­helm Kreft. Vor­bild beim Umrüs­ten der Spen­der von Hygie­ne auf Son­nen­schutz sei­en die Nie­der­lan­de. Dort gebe es in die­sem Som­mer an öffent­li­chen Plät­zen bereits kos­ten­lo­se Son­nen­creme aus umfunk­tio­nier­ten Desinfektionsspendern.

Die IG BAU West­fa­len Mit­te-Süd rät allen „Drau­ßen-Job­bern“, auch selbst auf eine Son­nen­creme mit mög­lichst hohem Licht­schutz­fak­tor zu ach­ten. „Gera­de wer einen hel­len Haut­typ hat, soll­te zu einem Licht­schutz­fak­tor von min­des­tens 30, bes­ser aber 50 grei­fen. Auch regel­mä­ßi­ges Was­ser­trin­ken ist ein Muss. Son­nen­milch und Was­ser­fla­sche gehö­ren genau­so zum Job wie Mör­tel und Mau­rer­kel­le“, so IG BAU-Bezirks­vor­sit­zen­der Kreft.

Die Faust­re­gel beim Was­ser­trin­ken sei einfach :

An hei­ßen Arbeits­ta­gen alle 15 bis 20 Minu­ten ein vol­les Was­ser­glas – min­des­tens aber zwei­ein­halb Liter Flüs­sig­keit am Tag, so die Emp­feh­lung der IG BAU. „Mine­ral­was­ser oder kal­te Tees gra­tis – das gehört zu jedem Som­mer­pro­gramm beim Arbeits­schutz“, erklärt Fried­helm Kreft. Und der Gewerk­schaf­ter bringt es noch ein­mal deut­lich auf den Punkt : „Arbeit­ge­ber sind bei Hit­ze­ar­beit dazu ver­pflich­tet, Was­ser oder ande­re nicht alko­ho­li­sche Geträn­ke zur Ver­fü­gung zu stel­len.“ Das sei in der Arbeits­stät­ten­ver­ord­nung klar geregelt.

Hei­kel wer­de es vor allem in der Mittagszeit. 

Dann sei beson­de­re Vor­sicht gebo­ten. „Die­se Faust­re­gel hilft : Wenn der eige­ne Schat­ten klei­ner ist als die Kör­per­grö­ße, dann ist die Gesund­heits­ge­fahr beson­ders hoch. Zwi­schen 12 und 14 Uhr soll­te der Groß­teil der Arbei­ten in den Schat­ten ver­legt wer­den. Dann ist maxi­ma­ler Schutz ange­sagt“, so Fried­helm Kreft. Grund­sätz­lich sei bei Arbei­ten zwi­schen 11 und 16 Uhr beson­de­re Vor­sicht gebo­ten. Wich­tig sei außer­dem, mög­lichst vie­le Tei­le des Kör­pers mit Klei­dung zu bede­cken. Dazu ein Pra­xis-Tipp des IG BAU-Bezirks­vor­sit­zen­den : „Ein am Helm fixier­ter Nacken­schutz ist eine Klei­nig­keit, die aber viel bringt.“

Für alle, die unter frei­em Him­mel arbei­ten, hat die Berufs­ge­nos­sen­schaft der Bau­wirt­schaft (BG BAU) Tipps zum Schutz vor UV-Strah­lung online gestellt : www​.bgbau​.de/​u​v​-​s​c​h​utz

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Quel­le : Indus­trie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt, Bezirks­ver­band West­fa­len Mitte-Süd
Fotocredit:©Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt

 

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