Landwirtschaftsbetriebe bauen 2024 fast 20 % mehr Sommergetreide an

Landwirtschaftsbetriebe bauen 2024 fast 20 % mehr Sommergetreide an
  • Beson­ders hoher Anstieg beim Som­mer­wei­zen: Anbau­flä­che nach ers­ten Schät­zun­gen gegen­über dem Vor­jahr mehr als verdreifacht
  • Anbau von Win­ter­ge­trei­de wegen schwie­ri­ger Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se rück­läu­fig, auch weni­ger Anbau von Win­ter­raps als im Vorjahr

Die Land­wir­tin­nen und Land­wir­te in Deutsch­land bau­en für das Ern­te­jahr 2024 auf 1,1 Mil­lio­nen Hekt­ar Som­mer­ge­trei­de an. Dies ent­spricht einem Zuwachs um 188 000 Hekt­ar oder 19,6 % gegen­über dem Vor­jahr. Wie das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) nach ers­ten Schät­zun­gen wei­ter mit­teilt, ver­rin­gert sich gleich­zei­tig der Anbau von Win­ter­ge­trei­de um 245 000 Hekt­ar auf 4,8 Mil­lio­nen Hekt­ar (-4,9 %). Hohe Nie­der­schlä­ge im Herbst 2023 erschwer­ten man­cher­orts die Aus­saat des Win­ter­ge­trei­des und im wei­te­ren Wit­te­rungs­ver­lauf kam es in eini­gen Regio­nen zudem zu Über­schwem­mun­gen und über­mä­ßi­ger Feuch­tig­keit auf den Acker­flä­chen. Dies mach­te stel­len­wei­se Flä­chen­um­brü­che (Umpflü­gen von Acker­land), Nach- oder Neu­an­saa­ten erfor­der­lich. So dürf­te auch der Anstieg beim Anbau von Som­mer­ge­trei­de mit den wit­te­rungs­be­ding­ten Schwie­rig­kei­ten beim Win­ter­ge­trei­de-Anbau zusammenhängen.

Aus­saat­flä­che für Win­ter­wei­zen ver­rin­gert sich um 8 % gegen­über dem Vorjahr

Die Anbau­flä­che für Win­ter­wei­zen beträgt im Jahr 2024 den Schät­zun­gen zufol­ge 2,6 Mil­lio­nen Hekt­ar und ist damit um 8,3 % klei­ner als im Jahr 2023. Für Win­ter­gers­te wird eine Anbau­flä­che von 1,3 Mil­lio­nen Hekt­ar (+2,5 %) genutzt, für Rog­gen und Win­ter­meng­ge­trei­de (Getrei­de­mi­schun­gen) 585 000 Hekt­ar (-6,4 %) und für die Wei­zen-Rog­gen-Kreu­zung Tri­ti­cale 308 000 Hekt­ar (-1,0 %).

Som­mer­wei­zen­an­bau­flä­che ver­drei­facht sich

Die Anbau­flä­che von Som­mer­wei­zen wird sich gegen­über dem Vor­jahr vor­aus­sicht­lich von 30 400 Hekt­ar auf vor­aus­sicht­lich 99 900 Hekt­ar mehr als ver­drei­fa­chen (+228,5 %). Die Anbau­flä­che von Som­mer­gers­te wird um 41 800 Hekt­ar (+13,0 %) auf 363 200 Hekt­ar stei­gen. Hafer wird im Ern­te­jahr 2024 vor­aus­sicht­lich auf einer Flä­che von 163 800 Hekt­ar ange­baut (+17,6 %), Kör­ner­mais auf einer Flä­che von 518 700 Hekt­ar (+11,2 %). Mit einem Anteil von 19 % an den in die Schät­zung ins­ge­samt ein­be­zo­ge­nen Haupt­ge­trei­de­ar­ten fällt der Som­mer­ge­trei­de­an­bau in Deutsch­land tra­di­tio­nell deut­lich gerin­ger aus als der Anbau von Win­ter­ge­trei­de (81 %).

Anbau­flä­che für Win­ter­raps sinkt um knapp 6 %

Für Win­ter­raps wird in der Ern­te­sai­son 2024 eine Flä­che von 1,1 Mil­lio­nen Hekt­ar genutzt (-5,8 % gegen­über dem Vor­jahr). Für Silo­mais beträgt die Anbau­flä­che vor­aus­sicht­lich 2,1 Mil­lio­nen Hekt­ar (+4,9 %). Bei den Hack­früch­ten wird für die Zucker­rü­ben eine Anbau­flä­che von 421 600 Hekt­ar (+6,5 %) erwar­tet und von 275 400 Hekt­ar (+4,0 %) für Kar­tof­feln. Hül­sen­früch­te neh­men einen ver­gleichs­wei­se klei­nen Teil der Acker­flä­chen ein: Die Anbau­flä­che von Erb­sen zur Körn­er­ge­win­nung steigt 2024 im Ver­gleich zum Vor­jahr um 12,2 % auf 132 300 Hekt­ar, die Anbau­flä­che von Acker­boh­nen steigt um 12,5 % auf 68 400 Hektar.

Metho­di­sche Hinweise:

Die “Winter”-Feldfrüchte wur­den bereits im Herbst 2023 aus­ge­sät, die “Sommer”-Feldfrüchte im Früh­jahr 2024, die Ern­te erfolgt jeweils im Jahr 2024. Die Ergeb­nis­se zum Getrei­de bezie­hen sich auf aus­ge­wähl­te Frucht­ar­ten zur Körn­er­ge­win­nung. Das Win­ter­ge­trei­de umfasst Win­ter­wei­zen, Rog­gen und Win­ter­meng­ge­trei­de, Win­ter­gers­te und Tri­ti­cale, nicht ent­hal­ten ist Hart­wei­zen. Das Som­mer­ge­trei­de ent­hält Som­mer­wei­zen, Som­mer­gers­te, Hafer und Kör­ner­mais, nicht ent­hal­ten ist unter ande­rem Som­mer­meng­ge­trei­de. Neben den Anbau­flä­chen für aus­ge­wähl­te Getrei­de­sor­ten zur Körn­er­ge­win­nung wur­den die Anbau­flä­chen von Silo­mais, Win­ter­raps sowie aus­ge­wähl­ten Hül­sen- und Hack­früch­ten geschätzt.

Die Anga­ben zu den Aus­saat­flä­chen für das Ern­te­jahr 2024 beru­hen auf den Mit­tei­lun­gen einer begrenz­ten Anzahl frei­wil­li­ger Ern­te- und Betriebs­be­richt­erstat­ter/-innen von Mit­te April 2024. Nicht ent­hal­ten sind in den Ergeb­nis­sen die Stadt­staa­ten Ber­lin, Bre­men und Ham­burg. Die Ergeb­nis­se sind als vor­läu­fi­ge Anbau­ten­den­zen zu bewer­ten. Bis zur Ern­te 2024 kön­nen auch noch Wit­te­rungs­er­eig­nis­se sowie Schäd­lings- und Krank­heits­be­fall eine Rol­le spie­len. Ein voll­stän­di­ge­res Bild wird Anfang August 2024 mit den vor­läu­fi­gen Ergeb­nis­sen der Boden­nut­zungs­haupter­he­bung zur Ver­fü­gung ste­hen. Die Vor­jah­res­ver­glei­che bezie­hen sich auf die Ergeb­nis­se der Boden­nut­zungs­haupter­he­bung 2023.

 

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Quel­le: Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt – Pressestelle
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