Neues Ausbildungsjahr : Gewerkschaft  NGG fürchtet um „Generation Corona“

Betriebe im Hochsauerlandkreis sollen Azubi-Förderung nutzen

win­ter­berg-total­lo­kal : Wenn Coro­na die Kar­rie­re­plä­ne durch­kreuzt : Vor dem Start des neu­en Aus­bil­dungs­jah­res hat die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) vor gra­vie­ren­den Fol­gen der Pan­de­mie für Berufs­an­fän­ger im Hoch­sauer­land­kreis gewarnt. „Trotz Kri­se soll­ten die Unter­neh­men alles dar­an­set­zen, die Aus­bil­dung auf­recht­zu­er­hal­ten und dafür die neu­en staat­li­chen För­der­mit­tel nut­zen. Wer heu­te auf Azu­bis ver­zich­tet, dem feh­len mor­gen die Fach­kräf­te“, betont die Geschäfts­füh­re­rin der NGG-Regi­on Süd­west­fa­len, Isa­bell Mura.

Beson­ders dra­ma­tisch sei die Lage in Hotels und Gast­stät­ten, aber auch im Lebens­mit­tel­hand­werk. „Coro­na könn­te den Fach­kräf­te­man­gel aus­ge­rech­net in Bran­chen ver­schär­fen, die ohne­hin seit Jah­ren kaum noch Nach­wuchs fin­den“, warnt Mura. Dabei grei­fe die Poli­tik betrof­fe­nen Fir­men längst unter die Arme. Nach den Beschlüs­sen der Gro­ßen Koali­ti­on bekom­men klei­ne­re und mitt­le­re Betrie­be, die im Zuge der Coro­na­kri­se Umsatz­ein­bu­ßen von mehr als 60 Pro­zent ver­zeich­net haben, einen Zuschuss von 2.000 Euro für jeden nicht gestri­che­nen Aus­bil­dungs­platz. Wer zusätz­li­che Azu­bi-Stel­len schafft, erhält pro Platz 3.000 Euro. Außer­dem kön­nen sich Fir­men, die wegen Coro­na Arbeits­aus­fäl­le von min­des­tens 50 Pro­zent haben, drei Vier­tel der Aus­bil­dungs­ver­gü­tung erstat­ten lassen.

„Wer gut durch die Kri­se gekom­men ist, soll­te als Unter­neh­mer eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung zei­gen und Azu­bis aus insol­ven­ten Betrie­ben über­neh­men“, for­dert Mura. Auch dafür hat die Bun­des­re­gie­rung eine Prä­mie beschlos­sen. Wer in tech­ni­schen Beru­fen, etwa als ange­hen­der Mecha­tro­ni­ker, von der Plei­te des Arbeit­ge­bers betrof­fen ist, kann auch von einem Süß­wa­ren­her­stel­ler oder einer Groß­braue­rei zu Ende aus­ge­bil­det wer­den. Wegen der ver­gleichs­wei­se guten wirt­schaft­li­chen Lage der Lebens­mit­tel­in­dus­trie sei die Bran­che auch in der Regi­on aktu­ell noch auf der Suche nach Azu­bis, so die NGG.

„In den kom­men­den Mona­ten müs­sen die Unter­neh­men dafür sor­gen, dass die Coro­na­kri­se nicht zu einer Azu­bi-Kri­se wird. Am Ende geht es auch dar­um, ob Gäs­te beim Restau­rant- oder Hotel­be­such künf­tig noch den gewohn­ten Stan­dard erwar­ten kön­nen. Den garan­tie­ren lang­fris­tig nur gelern­te Köche und aus­ge­bil­de­te Hotel­fach­leu­te“, so Mura.

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