Mit „Christoph 112“ bundesweit gegen Corona

Bedarf des neuen ADAC Rettungshubschraubers zeichnet sich bereits ab / Innenminister Lewentz lobt schnelles und entschlossenes Handeln / Zusätzlicher Helikopter an der BG Klinik Ludwigshafen stationiert / ADAC Luftrettung schult Polizeihubschrauberstaffel für Infektionstransporte

win­ter­berg-total­lo­kal : (ADAC Luft­ret­tung gGmbH) Am Stand­ort der BG Kli­nik Lud­wigs­ha­fen hat sich in den ers­ten zehn Tagen seit Sta­tio­nie­rung des zusätz­li­chen ADAC Ret­tungs­hub­schrau­bers „Chris­toph 112“ ein bestehen­der bun­des­wei­ter Bedarf bestä­tigt. Durch­schnitt­lich kam der Inten­siv­trans­port­hub­schrau­ber bis­lang zwei­mal täg­lich zum Ein­satz. Im Fal­le stei­gen­der Zah­len von Coro­na-Pati­en­ten könn­te er Aus­las­tungs­spit­zen des regel­mä­ßig ein­ge­setz­ten luft- und boden­ge­bun­de­nen Ret­tungs­diens­tes abfedern.

„Die Coro­na-Pan­de­mie bringt Her­aus­for­de­run­gen mit sich, die nur im Zusam­men­spiel aller Betei­lig­ter bewäl­tigt wer­den kön­nen und gera­de auch in Ret­tungs­dienst und Bevöl­ke­rungs­schutz die bun­des­wei­te Lage im Blick haben müs­sen. Ich dan­ke allen Betei­lig­ten außer­or­dent­lich für das schnel­le und ent­schlos­se­ne Han­deln, das die Sta­tio­nie­rung an der BG Kli­nik Lud­wigs­ha­fen ermög­lich­te. Auf­grund der dyna­mi­schen Ent­wick­lung habe ich die ADAC Luft­ret­tung zunächst bis 30. Sep­tem­ber mit der Bereit­stel­lung beauf­tragt, um zusätz­li­che Kapa­zi­tä­ten für Not­fäl­le und Inten­siv­ver­le­gun­gen zu schaf­fen. Die Lage ent­schei­det über den wei­te­ren Ein­satz“, so Innen­mi­nis­ter Roger Lew­entz. Im Vor­der­grund ste­he bei allen Über­le­gun­gen die best­mög­li­che Ver­sor­gung der von der Coro­na-Pan­de­mie betrof­fe­nen Pati­en­tin­nen und Patienten.

Mit Corona-Sicherheitsabstand vor „Christoph 112“: Innenminister Roger Lewentz (vorne links) dankte allen Beteiligten für das schnelle und entschlossene Handeln, das die Stationierung an der BG Klinik Ludwigshafen ermöglichte.
Mit Coro­na-Sicher­heits­ab­stand vor „Chris­toph 112“: Innen­mi­nis­ter Roger Lew­entz (vor­ne links) dank­te allen Betei­lig­ten für das schnel­le und ent­schlos­se­ne Han­deln, das die Sta­tio­nie­rung an der BG Kli­nik Lud­wigs­ha­fen ermög­lich­te. ADAC Luft­ret­tung

„Chris­toph 112“ ist auf­grund sei­ner Aus­stat­tung bes­tens geeig­net für den Trans­port schwer lun­gen­kran­ker Pati­en­ten und kann so für inten­siv­me­di­zi­ni­sche Ver­le­gun­gen von Coro­na-Pati­en­ten ein­ge­setzt wer­den, die auch wäh­rend der Ver­le­gung beatmet wer­den müs­sen. Gegen­über dem boden­ge­bun­de­nen Ret­tungs­dienst bie­tet er übli­cher­wei­se auch einen zeit­li­chen Vorteil.

Training für den Ernstfall: Mit „Christoph 112“ wurde vor seiner Verlegung nach Ludwigshafen ein Covid-19-Transport für Schulungszwecke simuliert.
Trai­ning für den Ernst­fall : Mit „Chris­toph 112“ wur­de vor sei­ner Ver­le­gung nach Lud­wigs­ha­fen ein Covid-19-Trans­port für Schu­lungs­zwe­cke simu­liert. ADAC Luft­ret­tung

„Wir sind als Spe­zia­list für kom­ple­xe Ein­satz­sze­na­ri­en gut aus­ge­bil­det für Infek­ti­ons­trans­por­te. Mit unse­ren Erfah­run­gen aus den ers­ten COVID-19-Ver­le­gungs­flü­gen in Deutsch­land sind wir best­mög­lich auf die kom­men­den Coro­na-Ein­sät­ze von ‘Chris­toph 112’ vor­be­rei­tet“, sag­te Fré­dé­ric Bru­der, Geschäfts­füh­rer der gemein­nüt­zi­gen ADAC Luftrettung.

An Bord befin­den sich wäh­rend der Ein­sät­ze sowohl Not­fall­sa­ni­tä­ter des Deut­schen Roten Kreu­zes, als auch spe­zi­ell aus­ge­bil­de­te Ärz­te der Abtei­lung für inter­dis­zi­pli­nä­re Ret­tungs- und Not­fall­me­di­zin der BG Kli­nik Lud­wigs­ha­fen. „Auf dem ‚Chris­toph 112‘ flie­gen aus­schließ­lich erfah­re­ne Fach­ärz­te für Anäs­the­sio­lo­gie mit Wei­ter­bil­dung für Inten­siv­me­di­zin, die zusätz­lich spe­zi­el­le Schu­lun­gen zum Umgang mit COVID-posi­ti­ven Pati­en­ten und Pati­en­ten mit schwers­ten Lun­gen­er­kran­kun­gen durch­lau­fen haben. Alle Kol­le­gen flie­gen bereits seit Jah­ren auf dem Ret­tungs­hub­schrau­ber Chris­toph 5 und sind unter ande­rem auf unse­rer Inten­siv­sta­ti­on tätig, sodass ein gro­ßes Wis­sen im Umgang mit dem Luft­trans­port und mit der Behand­lung die­ser Pati­en­ten besteht“, beton­te Prof. Dr. Paul Alfred Grütz­ner, Ärzt­li­cher Direk­tor BG Kli­nik Ludwigshafen.

Corona-Spezialeinsatz unter Vollschutz: „Christoph 112“ bei seinem ersten Verlegungstransport eines COVID-19-Patienten von Koblenz nach Solingen.
Coro­na-Spe­zi­al­ein­satz unter Voll­schutz : „Chris­toph 112“ bei sei­nem ers­ten Ver­le­gungs­trans­port eines COVID-19-Pati­en­ten von Koblenz nach Solin­gen. ADAC Luft­ret­tung

Seit 6. April ist der bun­des­weit ein­ge­setz­te Ret­tungs- und Inten­siv­trans­port­hub­schrau­ber im Ein­satz. Er kann an sie­ben Tagen pro Woche bereit­ge­stellt und auch von ande­ren Län­dern, der Bun­des­wehr und wei­te­ren Bun­des­be­hör­den ange­for­dert wer­den. Der­zeit ist der zusätz­li­che Hub­schrau­ber von 8 bis 20 Uhr beauf­tragt. Tech­nisch ist er auch für Flü­ge in der Dun­kel­heit geeig­net. Im Bedarfs­fall könn­te er dem­nach bis zu 24 Stun­den zum Ein­satz kom­men. Bereits am ers­ten Tag flog „Chris­toph 112“ bei­spiels­wei­se zum Bun­des­wehr­zen­tral­kran­ken­haus nach Koblenz, von dort nach Solin­gen und anschlie­ßend zu einem Ein­satz in Hessen.

Gut gelandet in Ludwigshafen: der neue „Christoph 112“ neben dem bereits an der BG Klinik stationierten „Christoph 5“.
Gut gelan­det in Lud­wigs­ha­fen : der neue „Chris­toph 112“ neben dem bereits an der BG Kli­nik sta­tio­nier­ten „Chris­toph 5“. ADAC Luft­ret­tung

Mit den regu­lär im Land sta­tio­nier­ten sowie den in Luxem­burg und den Nach­bar­län­dern sta­tio­nier­ten Ret­tungs­hub­schrau­bern ist die Ver­sor­gung im Land sicher­ge­stellt und durch „Chris­toph 112“ noch ein­mal auf­ge­stockt wor­den. Den­noch ver­stän­dig­ten sich Lew­entz und Bru­der dar­auf, eine Schu­lung der Poli­zei­hub­schrau­ber­staf­fel durch­zu­füh­ren, um im Not­fall auch Coro­na-Pati­en­ten mit dem Poli­zei­hub­schrau­ber trans­por­tie­ren zu kön­nen. Es geht vor allem um die Beson­der­hei­ten der Hygie­ne­maß­nah­men bei Infektionstransporten.

„Poli­zei­hub­schrau­ber sind grund­sätz­lich nicht für Ret­tungs­ein­sät­ze vor­ge­se­hen. Der Trans­port eines Coro­na-Pati­en­ten ist die Ulti­ma Ratio und alles ande­re als zu erwar­ten. Trotz­dem ist mir die­se Ver­net­zung zwi­schen den Exper­ten für Ret­tungs­ein­sät­ze und der Poli­zei wich­tig, um auch für den unwahr­schein­li­chen Fall gerüs­tet zu sein“, beton­te Lew­entz. Als Durch­füh­rungs­ort sei bei­spiels­wei­se das Bun­des­wehr­zen­tral­kran­ken­haus in Koblenz denk­bar. Im Zuge der Coro­na-Kri­se wer­de umso deut­li­cher, wie wich­tig die enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Zustän­dig­keits­be­rei­chen des Innen­mi­nis­te­ri­ums, hier Ret­tungs­dienst, Poli­zei und Streit­kräf­te, sei.

Nach Bay­ern und Hes­sen ist Rhein­land-Pfalz das drit­te Bun­des­land, in dem die ADAC Luft­ret­tung die Poli­zei­hub­schrau­ber­staf­fel für Infek­ti­ons­trans­por­te schult. Bun­des­weit arbei­ten für die ADAC Luft­ret­tung fast 1300 Men­schen – dar­un­ter rund 160 Pilo­ten, etwa 250 Not­fall­sa­ni­tä­ter, 150 Tech­ni­ker und rund 600 Notärzte.

 

Bil­der­quel­le : ADAC Luft­ret­tung

Quel­le : Jochen Oes­ter­le – All­ge­mei­ne Deut­sche Auto­mo­bil-Club e.V.

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