Hausstaubmilbenallergie : Prävention beginnt vor der Geburt

Winterberg-Totallokal : Allergiker leiden an Niesattacken, Husten, Bindehautentzündungen und Kopfschmerzen

win­ter­berg-total­lo­kal : Kin­dern kön­nen die­se Beschwer­den erspart blei­ben, wenn Eltern bereits vor der Schwan­ger­schaft aktiv wer­den. Eine Haus­staub­mil­ben­all­er­gie beginnt meis­tens in den ers­ten sechs Lebens­jah­ren. Kin­der von All­er­gi­kern sind beson­ders gefähr­det, eben­falls eine All­er­gie zu ent­wi­ckeln. Wäh­rend Mäd­chen und Jun­gen mit all­er­gie­frei­en Eltern nur zu 5 bis 15 Pro­zent selbst all­er­gisch reagieren,steigt die Wahr­schein­lich­keit bereits mit einem all­er­gi­schen Eltern­teil auf 20 bis 40 Pro­zent. Sind Vater und Mut­ter betrof­fen, besteht für den Nach­wuchs ein 40- bis 60-pro­zen­ti­ges Risi­ko, selbst an einer All­er­gie zu erkran­ken. Auch wenn Eltern rau­chen, erhöht das die Wahr­schein­lich­keit für eine All­er­gie bei den Kindern.

Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung der Eltern kann Kin­der schüt­zen Eine aktu­el­le Stu­die des pol­ni­schen All­er­go­lo­gen Andrzej Bozek und sei­ner Kol­le­gen von der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Sile­sia in Zab­re­ze zeigt, dass die All­er­gie-Prä­ven­ti­on bereits mit der Fami­li­en­pla­nung beginnt. Das Fazit der For­scher­grup­pe : Paa­re mit Kin­der­wunsch kön­nen aktiv etwas tun, um eine All­er­gie von ihren Kin­dern abzu­wen­den. All­er­gi­ker, die sich vor einer Schwan­ger­schaft einer spe­zi­fi­schen Immun­the­ra­pie (SIT) unter­zie­hen, ver­rin­gern das All­er­gie­ri­si­ko ihrer Kin­der erheb­lich. Am größ­ten ist der Effekt, wenn bei­de Eltern sich für eine Immun­the­ra­pie entscheiden.

Um zu die­sem Ergeb­nis zu kom­men, unter­such­te die pol­ni­sche For­scher­grup­pe 194 Kin­der, deren Eltern vor der Schwan­ger­schaft eine spe­zi­fi­sche Immun­the­ra­pie gemacht hat­ten, und eine eben­so gro­ße Ver­gleichs­grup­pe von Kin­dern, deren Eltern kei­ne durch­ge­führt hat­te. Ihr Fazit : Die Kin­der der SIT-Eltern lit­ten wesent­lich sel­te­ner unter Anzei­chen all­er­gi­scher Erkran­kun­gen wie Haut­aus­schlä­gen, Neu­ro­der­mi­tis, Heu­schnup­fen und Asthma.

Bis­lang wur­de die SIT, auch Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung genannt, erst dann ein­ge­setzt, wenn eine All­er­gie bereits dia­gnos­ti­ziert war. Sie ist die ein­zi­ge The­ra­pie, die die Ursa­chen einer All­er­gie bekämp­fen kann. Soll­ten sich die Ergeb­nis­se der pol­ni­schen For­scher bestä­ti­gen, könn­te sich die­Im­mun­the­ra­pie vor der Schwan­ger­schaft in Zukunft als eine wich­ti­ge Prä­ven­ti­ons­maß­nah­me für die Fol­ge­ge­nera­ti­on etablieren.

Mil­ben ver­trei­ben – auch vom Kin­der­sitz im Auto

Was kön­nen Eltern nach der Geburt tun, um ihre Kin­der vor einer All­er­gie zu schüt­zen ? Oder vor den Fol­gen einer All­er­gie, wenn sie bereits aus­ge­bro­chen ist ? Um eine All­er­gie zu ver­hin­dern, ist eine wich­ti­ge Maß­nah­me, das Kind in den ers­ten vier Mona­ten aus­schließ­lich zu stil­len, denn Mut­ter­milch ist all­er­gen­arm und ent­hält Stof­fe, die die Darm­schleim­haut vor All­er­ge­nen schützen. 

Haus­staub­mil­ben aus dem Weg zu gehen, ist beson­ders schwie­rig. Jetzt im Herbst und mit Beginn der Heiz­pe­ri­ode zei­gen sich bei Kin­dern und Eltern wie­der ver­stärkt die Sym­pto­me die­ser All­er­gie. „Die Mil­ben ver­meh­ren sich am stärks­ten von Mai bis Okto­ber“, erklärt Prof. Karl-Chris­ti­an Berg­mann, Pneu­mo­lo­ge und Lei­ter der Stif­tung Deut­scher Pol­len­in­for­ma­ti­ons­dienst (PID). „Die win­zi­gen Spin­nen­tie­re fin­den zum Bei­spiel im Schlaf­be­reich idea­le Lebens­be­din­gun­gen vor : feucht-war­mes Kli­ma in Matrat­ze und Bett­wä­sche sowie jede Men­ge Nah­rung in Form mensch­li­cher Haut­schup­pen. Neue Erkennt­nis­se zei­gen jedoch, dass die all­er­ge­ne Belas­tung all­ge­gen­wär­tig ist und sich nicht auf das Schlaf­zim­mer beschränkt : Nachts im Schlaf­zim­mer spie­len sich nur etwa 10 bis 20 Pro­zent der täg­li­chen Belas­tung ab. Auch Haus­staub in Wohn- und Büror.umen, auf Auto­sit­zen und Kino­ses­seln spielt eine wich­ti­ge Rol­le im All­tag von All­er­gi­kern.“ Selbst wenn Mil­ben fast über­all zu fin­den sind, so gibt es doch ein paar Tipps, wie die All­er­gen– Belas­tung ver­min­dert wer­den kann :

• Nach dem Auf­ste­hen nicht gleich das Bett machen. Die Bett­de­cke zurück­schla­gen und kräf­tig lüf­ten – so ent­wei­chen Wär­me und Feuch­tig­keit, die Mil­ben beson­ders schät­zen, effektiver.

• Die Bett­wä­sche regel­mä­ßig min­des­tens eine Stun­de bei 60 Grad waschen.

• Die Kuschel­tie­re von Kin­dern 24 Stun­den in ein Gefrier­fach legen. Das tötet die Mil­ben ab, die sich oft in den plü­schi­gen Spiel­ge­fähr­ten tummeln.

• Tep­pich­fuß­bö­den in den eige­nen vier Wän­den kräf­tig sau­gen, ande­re Fuß­bö­den idea­ler­wei­se feucht wischen.

• Kin­der­sit­ze im Auto sind häu­fig von Mil­ben besie­delt und soll­ten des­halb unbe­dingt regel­mä­ßig gerei­nigt werden. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Haus­staub­mil­ben­all­er­gie und zur Hypo­sen­si­bli­sie­rung fin­den Sie auf www​.all​er​gie​check​.de.

Quel­le : Sarah E. Goll, JDB MEDIA GmbH

Print Friendly, PDF & Email