Winterberg-Totallokal : Analyse des touristischen Potenzials gemeinsam mit der FH Südwestfalen zeigt weitere Optimierungs-Chancen auf
winterberg-totallokal : E‑Bikes werden immer beliebter. Die Verkaufszahlen sind im vergangenen Jahr in Deutschland um 19 Prozent angestiegen. Das Fahren mit eingebautem „Rückenwind“ macht Spaß und auch weniger sportliche Radfahrer können Strecken unter die Reifen nehmen, die sie ohne etwas Unterstützung eines Motors nicht bewältigen könnten oder möchten. Die perfekte Erfindung für das Radfahren im Sauerland. Doch wie ist die Ferienregion Winterberg und Hallenberg rund um das Thema E‑Bike aufgestellt ? Im Rahmen seiner Bachelorarbeit hat Jonas Hengsbach, Student an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede im Studiengang „International Management“, in Kooperation mit der Winterberg Touristik das touristische Potenzial von E‑Bikes für die Region Winterberg analysiert. Mit interessantenErgebnissen.
„Der E‑Bike Markt boomt. Für die Ferienregion Winterberg und Hallenberg ist es sehr wichtig, mit der Entwicklung des Marktes Schritt zu halten“, so Tourismus-Direktor Michael Beckmann. „In der Summe wurde uns in der Analyse von Jonas Hengsbach attestiert, dass wir bereits vieles richtig machen und auch den Vergleich mit bekannten Reisezielen in den Alpen nicht scheuen müssen.
Zudem wurden uns einige Optimierungsvorschläge aufgezeigt“, so Beckmann weiter.
Vergleich mit der Region „Wilder Kaiser“
Um zu ermitteln, wie die Region Winterberg im direkten Vergleich zu anderen touristischen Destinationen aufgestellt ist, wie das bisherige Angebot für E‑Bikes angenommen wird und welche Verbesserungsmöglichkeiten es noch gibt, wurde das Thema von Jonas Hengsbach genauer untersucht. Ein besonderer Fokus lag hierbei auf dem Vergleich mit der Region „Wilder Kaiser“ in Österreich, die sich selbst als „weltgrößte E‑Bike-Region“ bezeichnet. „Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Region Winterberg aufgrund ihrer Infrastruktur vor allem im Hinblick auf E‑Mountainbikes, etwa durch spezielle Technik-Kurse für E‑Bikes und verschiedene Verleihangebote, bereits sehr gut aufgestellt ist“, so Jonas Hengsbach. „Darüber hinaus profitiert Winterberg davon, dass die Region mit Bike- und Trailpark bereits über zwei radsportliche Highlights verfügt. Der Trailpark wurde dabei so konzipiert, dass er sich auch uneingeschränkt mit dem E‑Mountainbike nutzen lassen kann“, erklärt der Student weiter.
Stärkerer Fokus auf Familien und Genussbiker
Aufgefallen war bei den Analysen allerdings auch, dass sich das Angebot in Winterberg in erster Linie an sportlich ambitionierte Fahrer richtet. „Entspannte Touren mit dem E‑Bike, etwa eine Panoramatour oder spezielle Angebote für Familien, gibt es bisher kaum“, so Hengsbach. Um auch Gäste ohne sportliche Ambitionen für das Thema E‑Bike zu begeistern, wurden von der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH in diesem Zusammenhang bereits erste Maßnahmen ergriffen. „Wir haben eine Imagekampagne erstellt, die sich gezielt an Familien, Best Ager und Paare richtet. Die Sanierung des Trails am Sürenberg konnte in diesem Jahr umgesetzt werden. Hier können wir weniger sportlichen Bikern und Kindern den niederschwelligen Einstieg in den Trailpark
ermöglichen“, so Beckmann.
Volles Potenzial im Bereich E‑Bike ausschöpfen
Mit der neuen Beschilderung des Trailparks wurde in diesem Jahr bereits begonnen. 2019 geht es mit neuen Übersichtstafeln und Flyern zum Start in die Sommersaison weiter. Außerdem wurde ein Workshop für die Übernachtungsbetriebe angeboten, um noch besser die Informationen und den Service direkt beim Gast anbieten zu können. „Die Kooperation mit der Bike-Marke Focus, ein für das nächste Jahr geplanter Uphill-Trail sowie für alle Nutzer passende Tourenangebote, sollen das volle Potenzial unserer Region im Bereich E‑Bike auszuschöpfen“, erklärt Beckmann weiter. Die bei den Tourist-Informationen erhältliche Fahrradklingel „Winterberg Schelleken“ soll die Nutzung der Rad- und Wanderwege sicherer machen. Die eigens für die Region entwickelte Notfallkarte zeigt dem Biker wichtige Telefonnummern von Bike-Werkstätten und Krankenhaus auf einenBlick.
Diese Bachelorarbeit ist ein weiterer Beleg für die sehr gute Zusammenarbeit der Fachhochschule Südwestfalen mit der Winterberg Touristik und Wirtschaft. „Wichtig ist dabei Professorin Dr. Leder, die mit uns sehr eng zusammenarbeitet und ein wichtiges Bindeglied ist zwischen uns, den Studenten und der FH“, betont Michael Beckmann. Der Blick von außen und der Austausch zwischen Forschung, Lehre und Praxis sei enorm wichtig, um die Ferienregion weiterzuentwickeln.
Quelle : Ralf Hermann, Text Zeit