Grillgenuss – lecker und nachhaltig

Grillgenuss – lecker und nachhaltig – Tipps zu Brennmaterial, Geräten und Zubehör

Vie­le kön­nen es kaum erwar­ten, dass das Wet­ter mit­spielt und die Grill­sai­son so rich­tig star­ten kann. Einer Umfra­ge zufol­ge gril­len rund 39 Pro­zent der Befrag­ten in Deutsch­land ab April alle zwei Wochen. „Der Umwelt und auch der eige­nen Gesund­heit zulie­be soll­ten Grill­fans dabei ein paar Din­ge beach­ten”, sagt Phil­ip Heldt, Exper­te für Umwelt und Res­sour­cen­schutz der Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW. Er hat Tipps für einen nach­hal­ti­gen Grill­ge­nuss zusammengestellt.

  • Geschmack­sa­che : das Grill­ge­rät Für man­che ist nur das Gril­len über Holz­koh­le das wah­re – sie schät­zen den typi­schen Geschmack, den das Grill­gut dabei annimmt. Gas- und Elek­tro­grills sind im Ver­gleich schnel­ler ein­satz­be­reit, denn das Vor­be­rei­ten der Koh­le und das War­ten auf die per­fek­te Glut ent­fal­len. Auch gibt es kei­ne Asche zu ent­sor­gen. Durch den feh­len­den Rauch ent­ste­hen zudem weni­ger gesund­heits­schäd­li­che Stof­fe. Und nicht zuletzt wer­den die Nach­barn weni­ger eingequalmt.
  • Umwelt­sün­de : Ein­weg­grills Sie sind zwar preis­wert zu haben, aber eine ech­te Umwelt­sün­de : Ein­weg­grills aus Alu­mi­ni­um. Denn die Her­stel­lung von Alu­mi­ni­um frisst jede Men­ge Ener­gie und Roh­stof­fe. Man­che Städ­te haben den Ein­satz auf öffent­li­chem Grün inzwi­schen auch unter­sagt, weil die Ein­weg­grills sehr heiß wer­den und die Wie­sen beschä­di­gen. Ver­let­zungs­ge­fahr, Gesund­heits­ri­si­ken durch ange­brann­tes Grill­gut, bil­li­ge Koh­le und che­mi­sche Anzün­der – alles eben­falls gute Grün­de, sich für einen soli­de­ren Mini­grill zu ent­schei­den, der mehr­fach ver­wend­bar ist.
  • Brenn­stoff : Zer­ti­fi­ziert oder öko­lo­gisch Bei Grill­koh­le und ‑bri­ketts soll­ten Freun­de des offe­nen Feu­ers Pro­duk­te aus Deutsch­land wäh­len und auf Zei­chen für nach­hal­ti­ge Wald­wirt­schaft ach­ten, erkenn­bar etwa am FSC-Sie­gel (Forest Ste­ward­ship Coun­cil). Pro­duk­te ohne Kenn­zeich­nung kön­nen aus Raub­bau an Urwäl­dern stam­men. Es geht sogar ganz ohne Natur­ein­griff : Mitt­ler­wei­le gibt es Grill­bri­ketts aus Rest­stof­fen wie Oli­ven­ker­nen, Mais­spin­deln oder Kokos­nuss­scha­len. Auch die eige­ne Gesund­heit soll­te man bei der Aus­wahl der Brenn­ma­te­ria­li­en im Blick haben. Wenn Alt­pa­pier oder Holz ver­brannt wird, kön­nen krebs­er­re­gen­de Stof­fe im Rauch sein.
  • Grill­gut : Viel­falt vor Wer beim Gril­len auch ans Kli­ma denkt, setzt vor allem auf eine bun­te Viel­falt an Gemü­se sowie auf vege­ta­ri­sche Pro­duk­te. Denn Fleisch schlägt in der CO2-Bilanz am meis­ten zu Buche. Gut für den Rost geeig­net sind fest­flei­schi­ge, saf­ti­ge Gemü­se­ar­ten – etwa Zuc­chi­ni, Papri­ka, Auber­gi­nen, Cock­tail­to­ma­ten, Cham­pi­gnons, Kar­tof­feln oder Spar­gel. Weni­ger Wurst und Fleisch ist zudem gesün­der und lässt finan­zi­el­len Spiel­raum für Pro­duk­te aus ver­bes­ser­ter Tier­hal­tung, bei­spiels­wei­se Fleisch mit einer Hal­tungs­kenn­zeich­nung des Han­dels der Stu­fe 3 oder 4, mit dem Tier­schutz­la­bel oder Bio. Nach­hal­tig gefan­ge­ner Fisch ist an Sie­geln wie MSC und Natur­land zu erken­nen, Fisch aus nach­hal­ti­ger Aqua­kul­tur an Kenn­zeich­nun­gen wie Bio- oder dem ASC-Logo.
  • Grill­scha­len : Plus für die Gesund­heit Damit Fett und Mari­na­de nicht in die Glut oder auf die Heiz­schlan­ge von Gas- und Elek­tro­grills trop­fen, wer­den Gemü­se, Fleisch oder Fisch am bes­ten auf wie­der­ver­wend­ba­re Grill­scha­len aus Edel­stahl oder mit email­lier­ter Ober­flä­che gelegt. Auf Alu-Grill­scha­len oder Alu­fo­lie, die anschlie­ßend in den Müll wan­dern, soll­ten Verbraucher:innen aus Umwelt­grün­den ver­zich­ten. Wer sie den­noch ver­wen­det, soll­te in jedem Fall erst nach dem Brut­zeln wür­zen, den Salz und Säu­re lösen Alu­mi­ni­um und über­tra­gen es aufs Grillgut.
  • Grill­rost : sau­ber ohne Che­mie Nach dem Grill­spaß berei­tet es meist deut­lich weni­ger Ver­gnü­gen, den Grill­rost zu rei­ni­gen. Mit eini­gen Haus­mit­teln klappt dies jedoch eben­so gut wie mit Grill- und Back­ofen­sprays, die bedenk­li­che Inhalts­stof­fe ent­hal­ten. Im ers­ten Schritt wer­den mit einer gro­ßen Draht­bürs­te Essens­res­te vom abge­kühl­ten Rost geschrubbt. Ruß und Fett las­sen sich danach bei­spiels­wei­se mit­hil­fe von Natron ent­fer­nen. Dazu 100 Gramm Natron-Pul­ver in einem Liter war­mem Was­ser auf­lö­sen und in eine Sprüh­fla­sche fül­len. Rost mit der Natron­lö­sung besprü­hen und min­des­tens eine Stun­de lang (oder bes­ser über Nacht) ein­wir­ken las­sen. Anschlie­ßend abwi­schen und klar abspülen.

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Quel­le : Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW

Foto­credits : © VZ NRW/​adpic

 

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