ADAC Pannenstatistik 2024 – Elektrofahrzeuge weiterhin zuverlässig

ADAC Pannenstatistik 2024 – Elektrofahrzeuge weiterhin zuverlässig – Starterbatterie bleibt Pannenursache Nummer eins – ADAC Pannenhilfe rückt alle neun Sekunden aus

München/​Winterberg : Elek­tro­fahr­zeu­ge mit Erst­zu­las­sung 2021 schnei­den mit rund 3,6 Pan­nen weni­ger pro 1.000 Fahr­zeu­ge bes­ser ab als Ver­bren­ner. Das geht aus der aktu­el­len ADAC Pan­nen­sta­tis­tik her­vor, die jetzt auch Fahr­zeu­ge die­ses Zulas­sungs­jah­res umfasst. Dem­nach ver­zeich­ne­ten E‑Autos 2,8 Pan­nen pro 1000 Fahr­zeu­ge, wäh­rend die soge­nann­te Pan­nen­kenn­zif­fer bei den Ver­bren­nern die­ses Jahr­gangs bei 6,4 liegt. Im Jahr 2020 ver­zeich­ne­ten die drei Jah­re alten Elek­tro-Fahr­zeu­ge nur 1,9 Pan­nen weni­ger als die Ver­bren­ner. Die­se Daten bestä­ti­gen die zuneh­men­de Zuver­läs­sig­keit von Elek­tro­fahr­zeu­gen, auch wenn es für eine abschlie­ßen­de Bewer­tung ihrer gene­rel­len Pan­nen­si­cher­heit noch zu früh ist.

Mit 44,1 Pro­zent häu­figs­te Pan­nen­ur­sa­che im Jahr 2023 war nach wie vor eine defek­te oder ent­la­de­nen Star­ter­bat­te­rie. Num­mer zwei waren Pro­ble­me mit dem Motor bezie­hungs­wei­se Motor­ma­nage­ment (22,8 Pro­zent), an drit­ter Stel­le folg­ten mit deut­li­chem Abstand Pan­nen an Anlas­ser, Licht­ma­schi­ne, Bord­netz und Beleuch­tung (10,5 Pro­zent). Auf Platz vier und fünf ran­gier­ten die Rei­fen (8,8 Pro­zent) und die Schließ­sys­te­me (7,1 Pro­zent). Damit ergibt sich eine ähn­li­che Ver­tei­lung wie im Vorjahr.

Der genaue­re Blick auf die 2021 neu­zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­ge zeigt, dass auch hier die Bat­te­rie Schwach­stel­le Num­mer eins ist – bei Ver­bren­nern und bei Elek­tro­au­tos. Mit einer Pan­nen­kenn­zif­fer von 2,4 Pan­nen pro 1000 zuge­las­se­nen Fahr­zeu­gen lie­gen die klas­sisch ange­trie­be­nen Autos aber deut­lich vor den elek­tri­schen (1,2). Auch bei der für die­sen Jahr­gang zweit­häu­figs­ten Pan­nen­ur­sa­che – defek­ten Rei­fen – ist ein deut­li­cher Unter­schied zwi­schen her­kömm­li­chen Antrie­ben (1,4) und Elek­tro­fahr­zeu­gen (0,9) aus­zu­ma­chen. Dies dürf­te zu einem gro­ßen Teil auf die gerin­ge­re Fahr­leis­tung der Elek­tro­fahr­zeu­ge zurück­zu­füh­ren sein. Signi­fi­kan­te Unter­schie­de zei­gen sich auch bei Pro­ble­men rund um den Motor : Wäh­rend die­ser Bereich bei den 2021er Autos mit kon­ven­tio­nel­lem Antrieb für 1,2 Pan­nen pro 1000 Fahr­zeu­ge ver­ant­wort­lich ist, sind es bei elek­trisch ange­trie­be­nen Model­len nur 0,2 Pan­nen. Kaum Unter­schie­de zwi­schen den Antriebs­ar­ten gibt es dage­gen bei den Bau­tei­len Brem­sen, Fahr­werk und Karosserie.

Für die Pan­nen­sta­tis­tik wer­den die ADAC Stra­ßen­wacht­ein­sät­ze aus­ge­wer­tet. Berück­sich­tigt wur­den für die aktu­el­le Sta­tis­tik alle Pan­nen, die sich im Lau­fe des Jah­res 2023 an Fahr­zeu­gen im Alter von 3 bis 10 Jah­ren (Erst­zu­las­sung 2014 bis 2021) ereig­ne­ten. Ins­ge­samt wur­den 156 Model­le von rund 20 Auto­mar­ken unter­sucht. Vor­aus­set­zung ist, dass die Bau­rei­hen inner­halb von zwei Jah­ren min­des­tens 7000 Zulas­sun­gen auf­wei­sen. Ist die­se Bedin­gung erfüllt, wer­den alle Fahr­zeug­jahr­gän­ge mit min­des­tens 5000 Zulas­sun­gen aus­ge­wer­tet. Neu hin­zu­ge­kom­men sind 2023 unter ande­rem die Elek­tro­mo­del­le VW ID.4 und Sko­da Enyaq.

Als zuver­läs­sig gilt eine Bau­rei­he in der Pan­nen­sta­tis­tik, wenn ihre Pan­nen­kenn­zif­fer in allen Jahr­gän­gen zwi­schen drei und zehn Jah­ren zu den bes­ten 40 Pro­zent gehört. Die gute Nach­richt : Die Aus­wahl an zuver­läs­si­gen Model­len ist in den meis­ten Fahr­zeug­klas­sen nach wie vor gut. Spit­zen­rei­ter unter den drei­jäh­ri­gen Fahr­zeu­gen in der aktu­el­len Sta­tis­tik sind BMWs i3 (0,4), der Mini (0,4) und der BMW X1 (0,7); ins­ge­samt erreich­ten elf Model­le die­ses Jahr­gangs einen Pan­nen­kenn­zif­fer von unter 1. Auf den letz­ten Plät­zen lan­de­ten die 2021 erst­zu­ge­las­se­nen Model­le Toyo­ta Yaris (27,8), Ford Kuga (25,4) und Toyo­ta C‑HR (22,0).

Im Jahr 2023 wur­de alle neun Sekun­den ein Gel­ber Engel zu Hil­fe geru­fen. Ins­ge­samt rück­te die ADAC Pan­nen­hil­fe im ver­gan­ge­nen Jahr über 3,5 Mil­lio­nen Mal aus – das sind 117.570 Pan­nen mehr als im Vor­jahr. Das Durch­schnitts­al­ter der hava­rier­ten Fahr­zeu­ge stieg im ver­gan­ge­nen Jahr um 0,2 auf 12,9 Jah­re. Die größ­te Pan­nen­wahr­schein­lich­keit haben laut der Sta­tis­tik Fahr­zeu­ge im Alter zwi­schen 18 und 23 Jahren.

 

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Bild : Die häu­figs­ten Pan­nen­ur­sa­chen für ADAC Straßenwachteinsätze

 

Ori­gi­nal-Con­tent von : ADAC, über­mit­telt durch news aktuell
Foto­credits : ADAC

 

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