Wie soll der Winterberger Kirmesplatz zukünftig genutzt werden ? Bürgerforum Kirmesplatz – 200 Interessierte bringen ihre Ideen ein

Bürgerforum Kirmesplatz : Vorschläge gehen in den weiteren Prozess ein | Büro Plan-Lokal erarbeitet nun bis zu drei Entwicklungsszenarien | Ergebnisse werden in Perspektivenwerkstatt vorgestellt und weiter mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert

Wie soll der Win­ter­berger Kir­mes­platz zukünf­tig genutzt wer­den ? Bleibt alles so, wie es ist, oder gibt es alter­na­ti­ve Nut­zungs-Optio­nen ? Die­sen und ähn­li­chen Fra­gen stell­ten sich rund 200 Inter­es­sier­te zusam­men mit Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann und der Lokal­po­li­tik beim Auf­takt zur Bür­ger­be­tei­li­gung Kir­mes­platz mit einem Bür­ger­fo­rum am 06. März 2024. Mode­riert wur­de der Abend durch das Büro plan-lokal aus Dort­mund, das den Pro­zess ins­ge­samt beglei­tet. „Das Auf­takt­fo­rum war der Start­schuss für den breit auf­ge­stell­ten Bür­ger­be­tei­li­gungs­pro­zess, indem wir ergeb­nis­s­of­fen von den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern erfah­ren möch­ten, ob und wie sich der Kir­mes­platz wei­ter­ent­wi­ckeln soll. Die Flä­che ist Teil der Geschich­te und der Tra­di­ti­on von Win­ter­berg und so hän­gen auch vie­le Erin­ne­run­gen von den Win­ter­bergerin­nen und Win­ter­bergern an die­ser Flä­che“, so Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann. Schon seit über 12 Jah­ren mache sich die Poli­tik, die Ver­wal­tung und auch die Bevöl­ke­rung immer wie­der Gedan­ken um die Zukunft des Kir­mes­plat­zes. Mit der Auf­takt­ver­an­stal­tung wird nun ein kla­res und ziel­füh­ren­des Ver­fah­ren umge­setzt, in dem ins­be­son­de­re die inten­si­ve Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein zen­tra­les Ele­ment ist. „Ich habe ver­spro­chen, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bei die­ser Fra­ge früh­zei­tig ein­zu­bin­den. Nut­zen Sie jetzt und in den nächs­ten Wochen die Chan­ce, sich ein­zu­brin­gen. Wir freu­en uns auf Ihre Ideen,“ so Bür­ger­meis­ter Micha­el Beckmann.

Ein Pro­zess mit Anlauf

Gemein­sam mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern hat die Stadt Win­ter­berg in 2018 ein inte­grier­tes kom­mu­na­les Ent­wick­lungs­kon­zept erar­bei­tet, wel­ches als eine Art Leit­fa­den eine gesamt­städ­ti­sche Ent­wick­lungs­stra­te­gie beschreibt. Im Rah­men der dama­li­gen Erar­bei­tung kam auch der Vor­schlag aus der Win­ter­berger Bür­ger­schaft, sich nach dem Abriss der ehe­ma­li­gen Stadt­hal­le Gedan­ken über die künf­ti­ge Nut­zung des Kir­mes­plat­zes zu machen. „Wir haben damals in der gesam­ten Stadt fünf Work­shops durch­ge­führt und an die Ver­an­stal­tung hier im Schieß­stand kann ich mich noch gut erin­nern,“ so Bür­ger­meis­ter Beck­mann. Der Rat der Stadt hat 2018 die erar­bei­te­ten Pro­jek­te, wie zum Bei­spiel die rea­li­sier­te Umge­stal­tung des Hau­ses des Gas­tes in Altas­ten­berg oder des Kur­parks in Win­ter­bergs, die bis zum Jahr 2024 über Städ­te­bau­för­der­mit­tel ange­gan­gen wer­den soll­ten, zeit­lich fest­ge­legt. Danach war für das Jahr 2023 vor­ge­se­hen, dass für den Kir­mes­platz ein Nut­zungs­kon­zept im Rah­men eines ergeb­nis­of­fe­nen Bür­ger­be­tei­li­gungs­pro­zes­ses erar­bei­ten wer­den soll. Die Erar­bei­tung des Kon­zep­tes wird vom Land NRW über Städ­te­bau­för­der­mit­tel unterstützt.

Bis zu drei Ent­wick­lungs­sze­na­ri­en für den Kir­mes­platz sol­len ent­wi­ckelt werden

Nach der Ein­füh­rung durch Bür­ger­meis­ter Beck­mann stell­te das beauf­trag­te Büro plan-lokal die Schrit­te des Betei­li­gungs­pro­zes­ses vor. „Wir brin­gen den fach­li­chen Blick von außen in die­sen Pro­zess ein. Min­des­tens eben­so wich­tig ist aller­dings die ört­li­che Exper­ti­se der Win­ter­bergerin­nen und Win­ter­berger, die wir über Gesprä­che und Ver­an­stal­tun­gen wie die­se ein­bin­den möch­ten“, so Olaf Kas­per vom Büro plan-lokal. In den ver­gan­ge­nen 14 Tagen hat Plan-Lokal bereits ers­te Gesprä­che mit Insti­tu­tio­nen geführt, die in unmit­tel­ba­rer Nähe des Kir­mes­plat­zes ansäs­sig sind. In die­sen Gesprä­chen haben die Wehr­lei­tung der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Win­ter­berg, die Kin­der­gär­ten und Schu­len, die Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft Hoch­sauer­land, das Kran­ken­haus, die Ärz­tin­nen und Ärz­te sowie die Apo­the­ken der Kern­stadt ihre Nut­zungs­be­dar­fe und Ent­wick­lungs­ideen mit­ge­teilt, die eben­falls in den wei­te­ren Pro­zess ein­flie­ßen. Die­se hat Plan-Lokal zum Schluss des Bür­ger­fo­rums kurz vorgestellt.

Die Auf­ga­be des Büros ist es nun, bis zu drei Ent­wick­lungs­sze­na­ri­en aus den Ideen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie der Ver­tre­ter der anlie­gen­den Ein­rich­tun­gen zu entwickeln. 

Die­se wer­den den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern dann vor den Som­mer­fe­ri­en in einer Per­spek­ti­ven­werk­statt vor­ge­stellt. Im Rah­men die­ser Per­spek­ti­ven­werk­statt besteht erneut für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger die Mög­lich­keit, sich mit Ideen und Anre­gun­gen ein­zu­brin­gen. „Da wir Bür­ger­be­tei­li­gung leben, haben wir extra für die­sen Pro­zess die E‑Mail-Adres­se zukunftkirmesplatz@win­ter­berg.de ein­ge­rich­tet. So bekom­men bis zum 10.04.24 auch die­je­ni­gen die Mög­lich­keit, die nicht am Bür­ger­fo­rum teil­neh­men konn­ten, uns ihre Ideen, Wün­sche und Anre­gun­gen mit­zu­tei­len.“, so Micha­el Beck­mann. Nach der Per­spek­ti­ven­werk­statt ist eine wei­te­re Online-Betei­li­gung geplant.

Ideen sam­meln an Krea­tiv-Stän­den und im Denkarium

Apro­pos Bür­ger­be­tei­li­gung ! Die ging beim Auf­takt­fo­rum nach der Vor­stel­lung des Pro­zes­ses direkt gemein­sam los. An Krea­tiv­stän­den hat­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer die Mög­lich­keit, ihre Nut­zungs­ideen, Wün­sche, Anre­gun­gen und Hin­wei­se ein­zu­brin­gen. Im soge­nann­ten Denka­ri­um ging es dar­über hin­aus dar­um, ein Mei­nungs­bild zu ver­schie­de­nen Fra­ge­stel­lun­gen und The­men über eine Punk­te-Ska­la zu erhal­ten. Im Anschluss dar­an wur­den die Ergeb­nis­se der bei­den Arbeits­sta­tio­nen allen Anwe­sen­den vor­ge­stellt. So ergab die Punk­te-Ska­la im Denka­ri­um, dass sich die Mehr­heit der 200 Anwe­sen­den wünscht, dass auch zukünf­tig auf dem Kir­mes­platz Frei­raum für Ver­an­stal­tun­gen wie z.B. die Kir­mes bleibt und wei­ter­hin Park­flä­chen zur Ver­fü­gung ste­hen. Eine Rand­be­bau­ung oder eine Bebau­ung auf der Flä­che der ehe­ma­li­gen Stadt­hal­le sei eben­falls denk­bar. Es gab eini­ge Befür­wor­ter für den Vor­schlag, die Kir­mes teil­wei­se in anlie­gen­de Stra­ßen aus­zu­wei­ten. Ein­zel­ne Teil­neh­mer spra­chen sich auch dafür aus, die Kir­mes ins­ge­samt zu ver­le­gen. Den Teil­neh­men­den war es wich­tig, dass die Flä­che einen Mehr­wert für die Win­ter­berger gibt und unab­hän­gig von der Bebau­ung attrak­ti­ver gestal­tet wird.

Die Krea­tiv­stän­de waren zudem voll mit Ideen, Wün­schen und Vor­stel­lun­gen der 200 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer. Die­se wer­den nun im Nach­gang aus­ge­wer­tet. Das Büro plan-lokal gab zum Abschluss des Auf­takt­fo­rums einen ers­ten Über­blick über die ange­pinn­ten Ideen. So ist den Win­ter­bergerin­nen und Win­ter­bergern der Wunsch nach Räu­men für Ver­ei­ne und Jugend­li­che wich­tig. Fer­ner wur­de der Wunsch geäu­ßert, mög­li­che Erwei­te­run­gen der Feu­er­wehr zu berück­sich­ti­gen. The­ma war zudem bezahl­ba­rer Wohn­raum für Senioren.

Posi­ti­ve Reso­nanz aus den Rei­hen der Teilnehmenden

„Gefragt zu wer­den und die Mög­lich­keit, Ideen zu äußern, ist top. Ich bin gespannt auf die Online-Pha­se, viel­leicht fällt einem ja noch etwas ein“, so Chris­toph Hast, ein Teil­neh­mer des Bür­ger­fo­rums. Und Clau­dia Brö­ker, die eben­falls teil­ge­nom­men hat, meint : „Gut, dass ihr so ein Ver­fah­ren gewählt habt und die Men­schen so mit­nehmt bei die­ser wich­ti­gen Entscheidung“.

Die Vor­schlä­ge und Ideen wer­den nun in den Pro­zess ein­lie­ßen. Sie wer­den dann ergeb­nis­of­fen mit den Win­ter­berger Rats­mit­glie­dern in einem Werk­statt­ge­spräch sowie mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern in der Per­spek­ti­ven­werk­statt vor den Som­mer­fe­ri­en und im Rah­men einer wei­te­ren Online-Betei­li­gung dis­ku­tiert wer­den. Die Ergeb­nis­se wer­den dann dem Rat im Herbst für eine rich­tungs­wei­sen­de Ent­schei­dung vorgelegt.

„Brin­gen Sie sich aktiv in den Pro­zess ein, gestal­ten Sie mit ! Nut­zen Sie die Online-Mög­lich­keit und die wei­te­ren Ver­an­stal­tun­gen. Spre­chen Sie mich auch gern direkt an, ich freue mich auf Ihre Ideen zur Wei­ter­ent­wick­lung unse­rer Stadt“, so Bür­ger­meis­ter Micha­el Beckmann.

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Quel­le Text + Bild : Stadt Win­ter­berg, Öffent­lich­keits­ar­beit – V.i.S.d.P. Rabea Kappen

 

 

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