Wer Brandanschläge verübt, hat eine rote Linie überschritten – Elon Musk wird wenig begeistert sein über die Nachrichten aus Deutschland

Berliner Morgenpost : Eine rote Linie überschritten. Kommentar von Peter Schink zu Tesla

Elon Musk wird wenig begeis­tert gewe­sen sein über die Nach­rich­ten aus Deutsch­land. Akti­vis­ten haben einen Brand­an­schlag auf Tes­las Strom­ver­sor­gung ver­übt. Die­se Akti­on soll Auf­se­hen erre­gen. Aber was soll das sein ? Ein State­ment gegen E‑Autos ? Die Radi­ka­len wol­len den Auto­bau­er jeden­falls wohl nicht in Grünheide.

Die Aktio­nen erin­nern an den Ham­ba­cher Forst oder die Pro­tes­te in Lüt­zer­ath. Doch dies­mal geht es nicht gegen Braun­koh­le oder Atom­kraft­wer­ke, son­dern einen E‑Au­to-Her­stel­ler, der eigent­lich Teil des Kli­ma­schut­zes sein will. Der Pro­test war abseh­bar, weil Tes­la den Aus­bau sei­ner Giga­fac­to­ry aus­ge­rech­net in einem Was­ser­schutz­ge­biet plant. Und auch, weil der exzen­tri­sche Mil­li­ar­där Elon Musk gut als Feind­bild dient.

Die Ansied­lung von Tes­la in Grün­hei­de hat vie­le wirt­schaft­li­che Vor­tei­le für die Regi­on, aber auch nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Natur dort. Bei­des ist rich­tig, es gibt Pro und Kon­tra. Gewalt aller­dings kann nie ein Mit­tel des Pro­tes­tes sein. Wer Brand­an­schlä­ge ver­übt, hat deut­lich eine rote Linie über­schrit­ten. Die Aus­ein­an­der­set­zung muss in einer Demo­kra­tie immer mit Argu­men­ten erfol­gen. Bis­lang hat­te das in Grün­hei­de auch funk­tio­niert. Bei der Bür­ger­be­fra­gung hat­te sich eine Mehr­heit gegen die Erwei­te­rung aus­ge­spro­chen, Tes­la hat­te Gesprächs­be­reit­schaft angekündigt.

Die Akti­vis­ten woll­ten den Dia­log offen­bar nicht abwar­ten. Dabei hilft die Radi­ka­li­sie­rung des Pro­tests nie­man­dem, zual­ler­letzt den Men­schen in Bran­den­burg. Dia­log funk­tio­niert nur, wenn bei­de Sei­ten ihn auch wol­len. Grün­hei­de kann man nur wün­schen, dass der Pro­test gewalt­los bleibt und nicht in eine sinn­lo­se Kon­fron­ta­ti­on abgleitet.

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Quel­le : BER­LI­NER MORGENPOST
Ori­gi­nal-Con­tent von : BER­LI­NER MOR­GEN­POST, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 106665645 / Brisystem

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