Medikationsplan : »1–0‑1« Dosierungsangabe auf Rezept kann die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessern

Seit November 2020 muss auf einer ärztlichen Arzneimittelverordnung die Dosierung – z.B. »1–0‑1« – angegeben werden, mit wenigen Ausnahmen.

Berlin/​Winterberg : Wur­de bspw. ein Medi­ka­ti­ons­plan aus­ge­stellt, reicht ein Kür­zel »Dj« (Dosie­rungs­an­wei­sung vor­han­den : ja).

Die Arz­nei­mit­tel­kom­mis­si­on der Deut­schen Apo­the­ker (AMK) hat über­prüft, wie sich die­se Rege­lung auf die Arz­nei­mit­tel­the­ra­pie­si­cher­heit (AMTS) und damit die Pati­en­ten­si­cher­heit aus­wirkt. “Die Anga­be der Dosie­rung auf Rezept war eine lang­jäh­ri­ge For­de­rung der Apo­the­ker­schaft, um zum Bei­spiel Wis­sens­de­fi­zi­te der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu ihrer Medi­ka­ti­on zu redu­zie­ren”, sag­te AMK-Vor­sit­zen­der Prof. Dr. Mar­tin Schulz.

Die AMK befrag­te im Herbst 2023 ihre 588 öffent­li­chen Refe­renz­apo­the­ken ; 318 nah­men an der Umfra­ge teil. Rund 44 Pro­zent der befrag­ten Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker bestä­tig­ten, dass sich durch die Dosie­rung auf Rezept die AMTS (sehr) ver­bes­sert hat. So gelingt die Kon­trol­le der erfor­der­li­chen Packungs­grö­ße oder die Prü­fung auf Teil­bar­keit der Arz­nei­form. Ent­schei­den­de Vor­aus­set­zung hier­für ist aber, dass die Dosie­rungs­an­ga­ben kor­rekt und aktu­ell sind.

Rund 78 Pro­zent gaben zudem an, dass durch die­se Dosie­rungs­an­ga­be (poten­zi­el­le) Medi­ka­ti­ons­feh­ler erkannt wer­den konn­ten, wie Über- oder Unter­do­sie­run­gen oder ein fal­scher Ein­nah­me­zeit­punkt. “Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker prü­fen den Ver­merk einer Dosie­rungs­an­ga­be auf Rezept sorg­fäl­tig und erken­nen hier­durch Risi­ken, denen dann in Rück­spra­che mit den Ver­ord­ne­rin­nen und Ver­ord­nern bzw. den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten begeg­net wer­den kann”, so Schulz.

Jedoch kri­ti­sier­ten die Refe­renz­apo­the­ken auch den Ver­merk »Dj«, der schät­zungs­wei­se auf 50 Pro­zent (Medi­an) der Rezep­te ver­merkt wird, obwohl auf Nach­fra­ge bei Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ein Medi­ka­ti­ons­plan nur sel­ten vor­liegt. Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker müs­sen dann not­wen­di­ger­wei­se inten­siv zur Medi­ka­ti­on bera­ten, um die AMTS nicht zu gefährden.

Schulz : “Erst­mals konn­ten wir mit­tels Umfra­ge unter Apo­the­ken bele­gen, dass eine kon­kre­te Dosie­rungs­an­ga­be auf Rezept die AMTS ver­bes­sern kann. Die Anga­be »Dj« leis­tet wohl kei­nen ver­gleich­ba­ren Beitrag.”

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.abda​.de und www​.arz​nei​mit​tel​kom​mis​si​on​.de

 

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Ori­gi­nal-Con­tent von : ABDA Bun­desvgg. Dt. Apo­the­ker­ver­bän­de, über­mit­telt durch news aktuell
Foto­credits : ABDA Bun­desvgg. Dt. Apothekerverbände

 

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