Tipp : Schlüsselrolle Vitamin D – Gesund ins Frühjahr starten und Speicher auffüllen – Lebensmittel enthalten nur wenig Vitamin D

Wenig Sonnenlicht gefährdet insbesondere bei älteren Menschen und Säuglingen den Knochenstoffwechsel

Vit­amin D nimmt eine Schlüs­sel­rol­le beim Kno­chen­stoff­wech­sel ein. Anders als bei ande­ren Vit­ami­nen kann der mensch­li­che Kör­per sel­ber die­ses wich­ti­ge Vit­amin durch regel­mä­ßi­ge Auf­ent­hal­te im Frei­en durch das natür­li­che Son­nen­licht her­stel­len. Den­noch berich­ten Exper­ten des Robert-Koch-Insti­tuts (RKI), dass jeder Drit­te Erwach­se­ne in Deutsch­land man­gel­haft mit Vit­amin D ver­sorgt ist. Was Weni­ge wis­sen : Ein Auf­ent­halt in hel­len Räu­men reicht nicht aus, da die UV-B-Antei­le im Son­nen­licht nicht durch das Glas in Fens­ter­schei­ben drin­gen kön­nen. „Hin­zu­kommt, dass nur weni­ge Lebens­mit­tel nen­nens­wer­te Men­gen an Vit­amin D ent­hal­ten. Dadurch kann es bei den Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis ins­be­son­de­re im Win­ter und zei­ti­gen Früh­jahr zu einem nied­ri­gen Vit­amin-D-Spie­gel kom­men. Älte­re Men­schen und Säug­lin­ge sind hier­von ins­be­son­de­re betrof­fen“, sagt die stell­ver­tre­ten­de AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­te­rin Clau­dia Büden­ben­der.

Vit­amin D hat eine Son­der­stel­lung unter den Nähr­stof­fen, denn durch die natür­li­che UV‑B Strah­lung der Son­ne kann der mensch­li­che Kör­per es sel­ber pro­du­zie­ren und in Fett- und Mus­kel­ge­we­be sowie in der Leber spei­chern. Vit­amin D för­dert die Auf­nah­me von Cal­ci­um und Phos­phat aus dem Darm sowie deren Ein­bau in den Kno­chen. Damit hat Vit­amin D eine Schlüs­sel­rol­le beim Knochenstoffwechsel. 

Prak­tisch für den Win­ter : In der dunk­len Zeit des Jah­res greift der Kör­per also auf den Vor­rat aus dem Som­mer zurück. Die­ser reicht bei den meis­ten Men­schen aus, um ohne Man­gel­er­schei­nun­gen durch den Win­ter zu kom­men. Aber nicht bei allen. 

Säug­lin­ge kön­nen eher von einem Vit­amin-D-Man­gel betrof­fen sein, da sie nicht unge­schützt der Son­ne aus­ge­setzt wer­den sol­len. Auch die Mut­ter­milch ent­hält ver­gleichs­wei­se wenig Vit­amin D. Älte­re Men­schen nei­gen zu einem Vit­amin-D-Man­gel, da der Kör­per im Alter weni­ger Vit­amin D bil­det und nur weni­ge gän­gi­ge Nah­rungs­mit­tel Vit­amin D ent­hal­ten. Dies sind zum Bespiel fet­ter See­fisch, bestimm­te Inne­rei­en, Spei­se­pil­ze und Eier. Ins­be­son­de­re chro­nisch kran­ke und pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen sind häu­fig in ihrer Mobi­li­tät ein­ge­schränkt und hal­ten sich somit sel­te­ner drau­ßen in der Son­ne auf. 

„Wir raten den betrof­fe­nen Per­so­nen­grup­pen, ihren Vit­amin-D-Sta­tus durch einen Arzt oder eine Ärz­tin über­prü­fen zu las­sen, um Fol­ge­er­kran­kun­gen eines man­gel­haf­ten Kno­chen­stoff­wech­sels, wie zum Bei­spiel Osteo­po­ro­se, zu ver­mei­den“, sagt Büden­ben­der.

Die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung (DGE) emp­fiehlt für die­se Men­schen zusätz­lich zur täg­li­chen Ernäh­rung die Ein­nah­me von Vit­amin-D-Prä­pa­ra­ten. Doch Vor­sicht. Bei zu viel und hoch­do­siert zuge­führ­tem Vit­amin D kön­nen unter ande­rem die Nie­ren durch einen erhöh­ten Kal­zi­um­spie­gel Scha­den neh­men. Daher ist die rich­ti­ge Dosier­men­ge unbe­dingt vor­ab ärzt­lich abzu­stim­men. Der Refe­renz­wert für eine ange­mes­se­ne Vit­amin-D-Zufuhr bei feh­len­der Eigen­pro­duk­ti­on beträgt laut DGE 20 Mikro­gramm pro Tag für Kin­der und Erwach­se­ne. Für Säug­lin­ge bis zum 12. Monat beträgt er nur zehn Mikrogramm.

Doch wie viel Son­ne braucht der Kör­per, um sel­ber aus­rei­chend Vit­amin D zu produzieren ?

Im Gegen­satz zu den Som­mer­mo­na­ten ist die Son­nen­be­strah­lung auf­grund des nied­ri­gen Son­nen­stan­des in Deutsch­land in den Mona­ten von Okto­ber bis März nicht stark genug, um eine aus­rei­chen­de Vit­amin-D-Bil­dung zu gewähr­leis­ten. Die­se ist abhän­gig von Brei­ten­grad, Jah­res- und Tages­zeit, Wit­te­rung, Klei­dung, Auf­ent­halts­dau­er im Frei­en sowie dem Haut­typ und auch der Ver­wen­dung von Son­nen­schutz­mit­teln, die die kör­per­ei­ge­ne Pro­duk­ti­on ver­min­dern. Das bedeu­tet, dass der Bei­trag der kör­per­ei­ge­nen Bil­dung zur Vit­amin-D-Ver­sor­gung indi­vi­du­ell stark schwan­ken und nicht pau­schal bestimmt wer­den kann. 

„Die Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis soll­ten die län­ge­ren und hel­le­ren Tage im Früh­jahr unbe­dingt nut­zen, um wie­der ins Freie zu gehen und eine Ladung Vit­amin D zu tanken. 

Dabei gilt es aber unbe­dingt, die Auf­ent­halts­dau­er an den indi­vi­du­el­len Haut­typ anzu­pas­sen und Son­nen­brän­de zu ver­mei­den“, sagt Büden­ben­der.  Das RKI emp­fiehlt in Abhän­gig­keit von der Jah­res­zeit und dem per­sön­li­chen Haut­typ für Erwach­se­ne, pro Tag ein Vier­tel der Kör­per­ober­flä­che (Gesicht, Hän­de und Tei­le von Armen und Bei­nen) zwi­schen zwölf und 15 Uhr fünf bis maxi­mal 25 Minu­ten der Son­ne aus­zu­set­zen. Am Vor­mit­tag von zehn bis zwölf Uhr und am Nach­mit­tag von 15 bis 18 Uhr kann die Dau­er der Son­nen­licht­be­strah­lung ver­dop­pelt werden. 

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Quel­le : Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West. Die Gesund­heits­kas­se.

Bild : Die Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis soll­ten die län­ge­ren Tage mit mehr Son­nen­schein jetzt unbe­dingt im Frei­en nut­zen und ihren Vit­amin-D-Spei­cher auf­fül­len. Das regt den Kno­chen­stoff­wech­sel an. 

Fotocredit:©AOK/Colourbox/hfr.

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