Katastrophenschutz vor Ort : Neue Anforderungen verlangen mehr Unterstützung durch das Land

NRW-Land­rä­te im Dia­log mit Innen­mi­nis­ter Reul – Kata­stro­phen­schutz : Neue Anfor­de­run­gen ver­lan­gen mehr Unter­stüt­zung durch das Land

Der Land­kreis­tag NRW for­dert mehr Unter­stüt­zung des Lan­des für den Kata­stro­phen­schutz vor Ort. Im Rah­men ihrer Klau­sur­ta­gung tausch­ten sich die NRW-Land­rä­te in Weg­berg, Kreis Heins­berg, mit NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul erneut über die Stär­kung des Kata­stro­phen­schut­zes ange­sichts neu­er Anfor­de­run­gen aus. Die Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen aus den ver­gan­ge­nen Kri­sen müss­ten nun umge­setzt werden.

Die Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se und Kri­sen der ver­gan­ge­nen Jah­re haben die Bedeu­tung des Kata­stro­phen­schut­zes ver­deut­licht. Ins­be­son­de­re auf kom­mu­na­ler Ebe­ne sind ent­spre­chen­de Vor­sor­ge- und Schutz­maß­nah­men erfor­der­lich. „Der Kata­stro­phen­schutz hat in den Kom­mu­nen eine her­aus­ra­gen­de Rol­le. Im Ernst­fall sind die kom­mu­na­len Kata­stro­phen­schutz­be­hör­den ers­ter Anlauf­punkt für die Bevöl­ke­rung vor Ort“, sag­te der Prä­si­dent des LKT NRW, Land­rat Dr. Olaf Geri­cke (Kreis Waren­dorf) im Gespräch mit Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul. Die aktu­el­len Mehr­fach­kri­sen und mas­si­ven Bedro­hun­gen hät­ten aber auch auf­ge­zeigt, dass der Kata­stro­phen­schutz wei­ter­ent­wi­ckelt und gestärkt wer­den müs­se. Dabei wür­den die Kom­mu­nen mit ihren per­so­nel­len und finan­zi­el­len Kapa­zi­tä­ten an ihre Gren­zen stoßen.

Als Fol­ge der vie­len Kri­sen in den ver­gan­ge­nen Jah­ren haben die NRW-Krei­se in enger Zusam­men­ar­beit mit ihren kreis­an­ge­hö­ri­gen Gemein­den ihre Vor­be­rei­tungs- und Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men ver­stärkt, Struk­tu­ren ange­passt und auch per­so­nel­le wie sach­li­che Res­sour­cen auf­ge­stockt. „Wir haben seit dem Hoch­was­ser im Som­mer 2021 und der noch nicht über­wun­de­nen Ener­gie­kri­se im Kata­stro­phen­schutz viel in die Wege gelei­tet, um bes­ser gewapp­net zu sein für Kri­sen und Kata­stro­phen­er­eig­nis­se. Zu die­ser Ver­ant­wor­tung ste­hen die Krei­se“, sag­te Geri­cke. Doch die anste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen könn­ten die Kom­mu­nen allei­ne nicht auf Dau­er stem­men. Das Land müs­se daher neben den recht­li­chen Rah­men-bedin­gun­gen, auch die finan­zi­el­le Aus­stat­tung für den Kata­stro­phen­schutz vor Ort verbessern.

Dass die Lan­des­re­gie­rung etwa ein Sire­nen­för­der­pro­gramm auf­ge­legt und die Anschaf­fung von Satel­li­ten­te­le­fo­nen unter­stützt hat, begrüß­te der Vor­stand des LKT NRW aus­drück­lich. Dies rei­che aber nicht, unter­strich Geri­cke und for­der­te ein För­der­pro­gramm des Lan­des, um gezielt die kom­mu­na­len Struk­tu­ren aus­zu­bau­en : „Wir dür­fen nicht zur Tages­ord­nung über­ge­hen. Die NRW-Krei­se als unte­re Kata­stro­phen­schutz­be­hör­den müs­sen in die Lage ver­setzt wer­den, für die neu­en Auf­ga­ben zur Kri­sen­vor­sor­ge und Kri­sen­re­si­li­enz zusätz­li­ches Per­so­nal zu gewin­nen.“ Zumal die Krei­se – anders als kreis­freie Städ­te – nicht auf haupt­amt­li­che Kräf­te eige­ner Feu­er­weh­ren zurück­grei­fen können.

Im Rah­men ihrer zwei­tä­ti­gen Klau­sur­ta­gung tau­schen sich die NRW-Land­rä­te mit wei­te­ren Mit­glie­dern des Lan­des­ka­bi­netts aus : Gesprächs­part­ner sind neben Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul auch Wirt­schafts­mi­nis­te­rin und Vize­mi­nis­ter­prä­si­den­tin Mona Neu­baur, Kom­mu­nal­mi­nis­te­rin Ina Schar­ren­bach sowie der Minis­ter sowie Chef der Staats­kanz­lei Natha­na­el Lim­in­ski. Neben dem Kata­stro­phen­schutz sowie aktu­el­le Sicher­heits- und Poli­zei­the­men ste­hen u.a. auch die aktu­ell ange­spann­te Finanz­la­ge der Kom­mu­nen, die Alt­schul­den­pro­ble­ma­tik, die Erneue­rung der kom­mu­na­len Infra­struk­tur, aber auch die Ener­gie­wen­de auf der Agenda.

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Quel­le : Vere­na Brie­se, Pres­se­we­sen, Öffent­lich­keits­ar­beit, Ver­bands­zeit­schrift EILDIENST
Bild : Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul im Gespräch mit dem Vor­stand des LKT NRW in Weg­berg, auf dem Foto mit Prä­si­dent Land­rat Dr. Olaf Geri­cke, Kreis Warendorf.
Foto­credit : Ver­bands­zeit­schrift EILDIENST

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