Rückführungsabkommen lösen die Krise nicht …

Migrationsbeauftragter Joachim Stamp : Rückführungsabkommen lösen Krise nicht / FDP-Politiker fordert restriktiveren Kurs

Rück­füh­rungs­ab­kom­men wer­den nach Ansicht von Joa­chim Stamp kurz­fris­tig nicht für eine Ent­span­nung der Migra­ti­ons­kri­se sor­gen. In einem Inter­view mit der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ) sag­te der Son­der­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung für Migra­ti­ons­ab­kom­men : „Mei­ne Arbeit wirkt eher mit­tel- und lang­fris­tig. Deutsch­land hat in der Ver­gan­gen­heit vie­le Rück­nah­me­ab­kom­men geschlos­sen, nicht alle haben in der Pra­xis funk­tio­niert.“ Wich­tig sei viel­mehr, dau­er­haf­te Migra­ti­ons­part­ner­schaf­ten mit Län­dern auf­zu­bau­en – für die Rück­füh­rung wie auch für die Anwer­bung von not­wen­di­gen Arbeits­kräf­ten : „Das ist ein dickes Brett und wird Zeit in Anspruch nehmen.“

Der FDP-Poli­ti­ker ist seit acht Mona­ten für den Abschluss von Migra­ti­ons­ab­kom­men zustän­dig, die die Rück­kehr von Men­schen ohne Blei­be­recht in Deutsch­land in ihre Hei­mat­län­der ermög­li­chen sol­len. Kri­tik an sei­ner bis­lang über­schau­ba­ren Bilanz wies Stamp zurück und ver­wies auf die Grü­nen : „Die Grü­nen woll­ten zunächst Geor­gi­en und Mol­dau nicht als siche­re Her­kunfts­staa­ten ein­stu­fen, was die Rück­kehr wesent­lich ein­fa­cher macht. Das hat die Migra­ti­ons­ab­kom­men mit bei­den Län­dern verzögert.“

Stamp for­der­te von der Ampel-Koali­ti­on einen grund­sätz­li­chen Kurs­wech­sel in der Migra­ti­ons­po­li­tik und Maß­nah­men, um die irre­gu­lä­re Zuwan­de­rung so weit wie mög­lich zu unter­bin­den : „Ich befür­wor­te, wenn die Län­der bei den Sozi­al­leis­tun­gen auf eine Bezahl­kar­te umstel­len wür­den, mit der kein Geld­trans­fer in die Hei­mat­staa­ten mög­lich ist.“ Stamp füg­te hin­zu : „Das wür­de auch mei­ne Arbeit erleich­tern, weil die Her­kunfts­län­der dann eher bereit wären, Aus­rei­se­pflich­ti­ge zurück­zu­neh­men.“ Wei­te­re Maß­nah­men sei­en eben­falls not­wen­dig, wie etwa den Aus­rei­se-Gewahr­sam zu ver­län­gern, damit Betrof­fe­ne vor der Abschie­bung nicht abtauchten.

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Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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Foto­credit : Ado­be­Stock 360840475 / Brisystem

 

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