Müssen Industriestandort Deutschland erhalten – SPD-Fraktion erhöht Druck auf Scholz im Streit über Industriestrompreis

Fraktionsvize Miersch : Haben lange genug beraten – Müssen Industriestandort Deutschland erhalten

Im Rin­gen um den Indus­trie­strom­preis hat die SPD-Frak­ti­on den Druck auf den eige­nen Bun­des­kanz­ler erhöht. „Wir haben jetzt lan­ge genug bera­ten“, sag­te Frak­ti­ons­vi­ze Mat­thi­as Miersch im Inter­view mit der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ). „Wir neh­men die Beden­ken von Kanz­ler Olaf Scholz ernst, aber auch die SPD-Frak­ti­on will kei­nen Indus­trie­strom­preis für die Ewig­keit, son­dern für eini­ge Jahre.“

Schon seit Jah­res­be­ginn wird in der Ampel gestrit­ten, ob der Staat Strom für ener­gie­in­ten­si­ve Bran­chen ver­bil­li­gen soll­te, um Abwan­de­run­gen in Län­der mit gerin­ge­ren Ener­gie­kos­ten zu verhindern.

„Es bringt dem Kli­ma­schutz nichts, wenn wir die Stahl­pro­duk­ti­on ins Aus­land ver­trei­ben“, begrün­de­te Miersch sein Wer­ben für einen „Brü­cken­strom­preis“. „Wir müs­sen den Indus­trie­stand­ort Deutsch­land erhal­ten und sogar Indus­trie zurück­ho­len, etwa in der Solarbranche.“

Scharf kri­ti­sier­te Miersch in dem Inter­view „zyni­sche Betrach­tun­gen“ dar­über, Abwan­de­run­gen in Kauf zu neh­men. „Dass die Wirt­schafts­wei­se Vero­ni­ka Grimm von not­wen­di­gen Struk­tur­wan­del-Pro­zes­sen spricht, also qua­si der Auf­ga­be gan­zer Bran­chen das Wort redet, hal­te ich für gefähr­lich“, sag­te der SPD-Politiker.

Es mache aber Sinn, die Erstat­tung von Strom­kos­ten an Maß­nah­men zur Effi­zi­enz­stei­ge­rung oder zum Umstieg auf erneu­er­ba­re Ener­gien zu knüp­fen, sag­te er. „Offen sind wir zudem für Ent­las­tun­gen durch eine Sen­kung der Strom­steu­er, wie es die FDP vor­schlägt. Es braucht ein Gesamt­pa­ket, das all die­se Din­ge berück­sich­tigt. So schnell wie mög­lich, denn die Wirt­schaft braucht Planungssicherheit.“

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Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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Foto­credit : Ado­be­Stock 595332006 / Brisystem

 

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