Hoppecke : Batterien werden umweltfreundlicher

Peter Liese : Gelungener Kompromiss in Zusammenarbeit mit Unternehmen / Batterien unverzichtbar für die Energiewende

Die Her­stel­lung und Ent­sor­gung von Bat­te­rien wird in Zukunft deut­lich umwelt­freund­li­cher. Dies ist die Fol­ge eines Beschlus­ses des Euro­päi­schen Par­la­ments vom 14. Juni. Am 10. oder 11. Juli wird der Minis­ter­rat noch ein­mal über den Text abstim­men, das gilt als Form­sa­che. Dann kann die Neu­re­ge­lung in Kraft tre­ten. Die neue Ver­ord­nung umfasst den gesam­ten Pro­zess von der Gewin­nung der Roh­stof­fe über die Her­stel­lung der Bat­te­rien bis zu der Ent­sor­gung. Bei der Erar­bei­tung hat der süd­west­fä­li­sche Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Dr. Peter Lie­se inten­siv mit den hei­mi­schen Unter­neh­men zusam­men­ge­ar­bei­tet, zum Bei­spiel mit Dr. Marc Zoell­ner, Geschäfts­füh­rer der Fir­ma Hoppe­cke in Bri­lon und gleich­zei­tig Vor­sit­zen­der des Euro­päi­schen Bat­te­rie Ver­ban­des. „Es ist sehr wich­tig, dass wir die Umwelt­bi­lanz von Bat­te­rien ver­bes­sern, aber es ist auch wich­tig, dass wir dies gemein­sam mit den Unter­neh­men machen. Von daher ist die­ser Text ein gelun­ge­nes Bei­spiel für klu­ge Umwelt­po­li­tik.“, so Liese.

Dr Marc Zoell­ner : “Ich schät­ze die Arbeit des EU-Par­la­ments und das Errei­chen die­ses wich­ti­gen Mei­len­steins nach dem inten­si­ven Pro­zess der letz­ten zwei Jah­re sehr. Gleich­zei­tig erwar­ten wir, dass die sekun­dä­ren Rechts­vor­schrif­ten nun soli­de und prak­ti­ka­bel sind. Wir sind der Mei­nung, dass sich alle wich­ti­gen Bestim­mun­gen im Zusam­men­hang mit Bat­te­rien auf die Bat­te­rie­ver­ord­nung als weg­wei­sen­des Werk bezie­hen soll­ten. Ein kohä­ren­tes recht­li­ches Umfeld wird die erfor­der­li­chen Inves­ti­tio­nen in die EU-Bat­te­rie­pro­duk­ti­on und die Lie­fer­ket­te erleich­tern und anregen.“

Alfons West­geest : “Die ver­schie­de­nen sekun­dä­ren Rechts­vor­schrif­ten inner­halb der Bat­te­rie­ver­ord­nung wer­den nun in den kom­men­den Jah­ren im Mit­tel­punkt unse­rer Arbeit ste­hen, z. B. die Metho­dik für den CO2-Fuß­ab­druck, der digi­ta­le Bat­te­rien­pass und der vor­ge­schrie­be­ne Recy­cling­an­teil, um nur eini­ge zu nen­nen. Dies wird sich auf alle Bat­te­rien aus­wir­ken, die auf den Markt kom­men. Wir freu­en uns auf die wei­te­re Zusam­men­ar­beit mit den Mit­glie­dern des EU-Par­la­ments und ande­ren Institutionen.“

Und was die Ent­sor­gung angeht, da gibt es bereits Fir­men in Süd­west­fa­len, die die Roh­stof­fe unter ande­rem Kobalt aus den gebrauch­ten Bat­te­rien zurückgewinnen.

Ulf Rade­ma­cher : „Rück­ge­won­ne­ne Recy­cling-Mate­ria­li­en erset­zen pri­mä­re Roh­stof­fe, die ansons­ten nach Euro­pa impor­tiert wer­den müss­ten und bei deren Gewin­nung deut­lich mehr CO2 anfällt. Das senkt die Abhän­gig­keit von ande­ren Län­dern und macht die Roh­stoff­ver­sor­gung sicherer.

Das Ziel von Prim­o­bi­us ist es, dem Markt einen effi­zi­en­ten, hoch­ska­lier­ba­ren Recy­cling-Pro­zess anbie­ten zu kön­nen. Par­al­lel zu den Stei­ge­rungs­ra­ten bei der Elek­tro­mo­bi­li­tät braucht es schnell nach­hal­ti­ge Lösun­gen, um die wert­vol­len Bat­te­rie­roh­stof­fe zurück­zu­ge­win­nen. Wir lie­fern hier­für die erfor­der­li­che Technik.“

Ins­ge­samt sind sich alle Betei­lig­ten einig, dass Bat­te­rien unver­zicht­bar für die Ener­gie­wen­de sind. In einer emo­tio­na­len Rede hat Peter Lie­se bei der Ver­ab­schie­dung des Tex­tes im Par­la­ment dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es natür­lich umwelt­freund­li­cher ist, zu Fuß zu gehen, als mit einem Elek­tro­au­to zu fah­ren. Wenn wir aber Mobi­li­tät wol­len und wenn wir auch Wohl­stand und moder­ne Tech­nik wol­len und gleich­zei­tig kli­ma­neu­tral wer­den wol­len, dann brau­chen wir jetzt Batterien.

Boris Lan­ger­bein : “Die Neu­auf­la­ge der EU-Bat­te­rie­ver­ord­nung ist ein wich­ti­ger Schritt zur Har­mo­ni­sie­rung der Anfor­de­run­gen inner­halb der Bat­te­rien-Wert­schöp­fungs­ket­te. Die Auf­ga­be besteht nun dar­in, die­se Anfor­de­run­gen strin­gent und nach einem umsetz­ba­ren Zeit­plan zu imple­men­tie­ren, ohne die bestehen­den Lie­fer­ket­ten zu stö­ren oder die Indus­trie und die Han­dels­part­ner zu überfordern.

Eine trans­pa­ren­te und gut kom­mu­ni­zier­te Umset­zung der Bat­te­rie­ver­ord­nung wird die Bereit­schaft zu Inves­ti­tio­nen in die brei­te Lie­fer­ket­te von Bat­te­rien in der EU stär­ken. Die Betrof­fe­nen in der EU dür­fen aber gera­de bei den nächs­ten Schrit­ten der Umset­zung in die Pra­xis nicht allein gelas­sen wer­den. Sie brau­chen eine star­ke Unter­stüt­zung durch ver­ständ­li­che und prag­ma­ti­sche Richt­li­ni­en sowie durch ein­heit­li­che Datenplattformen.

Ins­ge­samt ist die neue EU-Bat­te­rien­ge­setz­ge­bung ein wich­ti­ger Schritt für die Kreis­lauf­wirt­schaft, für die opti­mier­te und effi­zi­en­te Nut­zung von Res­sour­cen und für den Lebens­zy­klus von Bat­te­rien mit Blick auf Kli­ma­neu­tra­li­tät und Umwelt­schutz.“ Bat­te­rien müs­sen ab 2031 z.B. vor­ge­schrie­be­nen Anteil an recy­cel­tem Mate­ri­al ent­hal­ten (16% Kobalt, 85% Blei, 6% Lithi­um oder 6% Nickel). Fünf Jah­re spä­ter wer­den die­se Vor­ga­ben noch­mal erhöht.

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Quel­le : Die­ter Ber­ger, Euro­pa­bü­ro für Süd­west­fa­len und das Hoch­stift, Meschede

Bild : Peter Lie­se hier bei einem Besuch der Fir­ma HOPPE­CKE in Bri­lon gemein­sam mit dem CDU-Frak­ti­ons- und Par­tei­vor­sit­zen­den Fried­rich Merz im inten­si­ven Aus­tausch mit den Betrof­fe­nen vor Ort.

Fotocredit:©Europabüro

 

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