Sauerland-Höhenflug : Auf dem Waldsofa den Wolken lauschen

Klangskulptur „Wolkenbank“ lädt auf der Nordhelle zur Rast mit Kunstgenuss ein

Sie steht auf der Nord­hel­le am Sauerland-Höhenflug direkt unter­halb des mar­kan­ten Robert-Kolb-Turms und bringt Wan­dern­de dem Him­mel ein Stückchen näher. Die Rede ist von der Klang­skulp­tur „Wol­ken­bank“ des Kölner Künstlerpaares Kate­ri­na Kuz­net­co­wa und Alex­an­der Edis­herov, einem wip­pen­den Wald­so­fa, das im Rah­men des Spi­ri­tu­el­len Som­mers vorrübergehend sei­ne Hei­mat im Sau­er­land fin­det. Hier können Ruhe­su­chen­de Platz neh­men und ins Blaue schau­en, können den Wol­ken lau­schen und gleich­zei­tig Gedich­te über und von Wol­ken in acht Spra­chen zuhören. Noch bis zum 10. Sep­tem­ber lässt sich das beson­de­re Hörerlebnis im Rah­men des Spi­ri­tu­el­len Som­mers 2023 genießen.

Als Inspi­ra­ti­on dien­te das Mot­to des Spi­ri­tu­el­len Som­mers „Him­mel und Erde“.

„Das sind zwei Sphären, die durch Wol­ken ver­bun­den sind – poe­tisch und phy­si­ka­lisch“, erläutert Alex­an­der Edis­herov. „Wol­ken sind eine Mas­se, die unse­re Fan­ta­sie spie­gelt, eine Projektionsfläche für unse­re Wünsche.“ Und so haben er und Kate­ri­na Kuz­net­co­wa Gedich­te über Wol­ken in den Spra­chen Deutsch, Eng­lisch, Türkisch, Chi­ne­sisch, Ukrai­nisch, Rus­sisch, Spa­nisch und Ita­lie­nisch ausgewählt, von Pro­fi­spre­che­rin­nen und ‑spre­chern in deren Mut­ter­spra­che ein­le­sen las­sen und zu einer Klang­skulp­tur zusammengefügt. Die­se ertönen nun aus dem solar­be­trie­be­nen Laut­spre­cher, eine Übersetzung gibt es vor Ort für die Lau­schen­den nicht. „Der Klang der Gedich­te ist selbst schon eine schöne Melo­die“, sagen die Schöpfer des Kunst­pro­jek­tes. Mit dabei sind unter ande­rem Wer­ke von Rai­ner Maria Ril­ke, Ernst Sche­ren­berg, Chris­ti­na Ros­set­ti, Anto­ni­no Ani­le, Alex­an­der Pusch­kin und anderen.

Und auch der zwei­te Stand­ort der „Wol­ken­bank“ wur­de wie­der ganz bewusst gewählt.

Das Wald­so­fa im Sau­er­land-Design, das nun sei­nen Platz auf der Nord­hel­le gefun­den hat und einen traum­haf­ten Blick über die Gemein­de Her­scheid und den Märkischen Kreis gewährt, hält aber auch noch eine klei­ne Überraschung bereit – qua­si eine Luxus­funk­ti­on. Es kann nämlich wip­pen. Ob im Takt zu den Klängen oder ganz indi­vi­du­ell, das ist den Wan­dern­den selbst überlassen. Rea­li­siert wur­de das Pro­jekt in Koope­ra­ti­on der Part­ner­insti­tu­tio­nen Netz­werk „Wege zum Leben. In Südwestfalen“, der Gemein­de Her­scheid, dem Natur­park Sau­er­land Rot­h­aar­ge­bir­ge sowie dem Sauerland-Tourismus.

Kate­ri­na Kuz­net­co­wa und Alex­an­der Edis­herov wid­men sich ins­be­son­de­re der Kunst im öffentlichen Raum.

Die Klang­in­stal­la­ti­on am Sauerland-Höhenflug ist für sie des­halb vor allem eine Ein­la­dung zum Gespräch und soll die Gedan­ken anre­gen. „Span­nend ist für uns jedes Mal, wenn Vor­bei­ge­hen­de auf die Klang­skulp­tur tref­fen, ohne zu wis­sen, dass es sich um ein Kunst­werk han­delt.“ Die Band­brei­te der Reak­tio­nen rei­che dann von Begeis­te­rung bis Unverständnis, aber sei immer ein Impuls für Kom­mu­ni­ka­ti­on und Austausch.

Noch bis zum 10. Sep­tem­ber können Wan­dern­de die beson­de­re Aus­strah­lung und Wir­kung der „Wol­ken­bank“ auf der Nord­hel­le erle­ben, ehe die Instal­la­ti­on wie­der abge­baut wird und im Jahr 2024 ein drit­tes und letz­tes Mal ihren Platz an einem wei­te­ren Stand­ort ent­lang des Sau­er­land- Höhenflugs findet.

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Quel­le : Rou­ven Soy­ka, Sau­er­land-Tou­ris­mus e.V. – Schmallenberg
Bild : Die „Wol­ken­bank“ am Sauerland-Höhenflug ist eine Klang­skulp­tur der Künstler Kate­ri­na Kuz­net­co­wa und Alex­an­der Edisherov.
Fotocredit:©Sauerland-Tourismus e.V.

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