Peter Liese begrüßt EU-Einigung zu Asyl – Übergangsweise Kontrollen an den deutschen Binnengrenzen nötig

Peter Liese : Sorgen der Kommunen ernst nehmen / Humane Politik kann nicht heißen jeden aufzunehmen der aus guten Gründen ein besseres Leben sucht / Übergangsweise Kontrollen an den deutschen Binnengrenzen nötig / Fluchtursachen in den Herkunftsländern sofort energisch angehen

Der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Dr. Peter Lie­se begrüßt die Eini­gung der EU-Innen­mi­nis­ter zum gemein­sa­men Asyl-Sys­tem. „Seit vie­len Jah­ren kämpft mei­ne Frak­ti­on um eine euro­päi­sche Lösung und wir sind die­ser jetzt ein gro­ßes Stück näher­ge­kom­men. Ich hof­fe und erwar­te, dass in den Ver­hand­lun­gen zwi­schen Par­la­ment und Minis­ter­rat kei­ne gra­vie­ren­den Ände­run­gen an dem Beschluss der Innen­mi­nis­ter durch­ge­führt wer­den. Vie­le Kom­mu­nal­po­li­ti­ker habe mich in den letz­ten Wochen dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Situa­ti­on immer schwie­ri­ger wird und die­se Hil­fe­ru­fe darf die Poli­tik auf höhe­ren Ebe­nen nicht igno­rie­ren“, so der CDU-Abge­ord­ne­te. „Ich erken­ne das Dilem­ma, in dem wir alle stecken.

Der ehe­ma­li­ge Bun­des­prä­si­dent Joa­chim Gauck hat­te recht, wenn er gesagt hat, unser Herz ist groß, aber unse­re Mit­tel sind begrenzt. 

Ich enga­gie­re mich seit über 30 Jah­ren in Ent­wick­lungs­hil­fe für Gua­te­ma­la und wir müs­sen den Men­schen vor Ort noch enga­gier­ter hel­fen. Wenn zum Bei­spiel in den Flücht­lings­la­gern im Sudan noch nicht ein­mal Trink­was­ser vor­han­den ist, ist es lei­der logisch, dass die Men­schen sich auf den gefähr­li­chen Weg nach Euro­pa machen. Aber wir kön­nen das Leid der Welt nicht durch Auf­nah­me in Euro­pa und Deutsch­land bewältigen.

Wenn jetzt immer mehr Men­schen aus Tune­si­en nach Euro­pa kom­men zeigt dies, dass es nicht um poli­ti­sches Asyl oder Bür­ger­kriegs­flücht­lin­ge geht.

Wir brau­chen geord­ne­te Zuwan­de­rung in den Arbeits­markt und kei­ne unge­ord­ne­te Zuwan­de­rung. Lei­der tre­ten die euro­päi­schen Regeln nicht sofort Kraft. Es wird zunächst die Ver­hand­lung zwi­schen Par­la­ment und Minis­ter­rat geben, die aller­dings schon nächs­te Woche begin­nen, weil wir unse­re Arbeit schon vor Mona­ten erle­digt haben. Danach wird es eine Über­gangs­zeit geben und die Cen­tren für die Kon­trol­le an den Außen­gren­zen müs­sen ja erst auf­ge­baut wer­den. Die Pro­ble­me in den Kom­mu­nen sind aber ganz aktu­ell, des­we­gen brau­chen wir zwei kurz­fris­ti­ge Lösungen :

  1. Kon­trol­len an den deut­schen Gren­zen zu unse­ren Nach­bar­län­dern. Die­se Kon­trol­len funk­tio­nie­ren an der öster­rei­chisch-deut­schen Gren­ze sehr gut. Nor­ma­le Tou­ris­ten wer­den so gut wie nicht beläs­tigt, aber es wird gezielt nach Fahr­zeu­gen gefahn­det die Schlep­pern gehö­ren könn­ten. Sol­che Kon­trol­len brau­chen wir auch zum Bei­spiel an der Gren­ze zu Polen, über die dop­pelt so vie­le Men­schen ille­gal ein­rei­sen wie über die deutsch-öster­rei­chi­sche Grenze.
  2. Eine deut­li­che stär­ke­re Unter­stüt­zung der Kom­mu­nen durch den Bund. Unter der CDU/C­SU-geführ­ten Bun­des­re­gie­rung gab es mas­si­ve Ent­las­tun­gen der Kom­mu­nen. Gemes­sen an der Zahl der Flücht­lin­ge unter­stützt die Ampel die Kom­mu­nen im viel gerin­ge­ren Maße.“

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Quel­le : Die­ter Ber­ger, Euro­pa­bü­ro für Süd­west­fa­len und das Hoch­stift, Mesche­de
Foto­credit : Peter Lie­se / Archiv­bild Guatemala

 

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