Gelungenes Ganzkörpertraining: Tipps zur Gartensaison

Hochbeet, Rasenpflege & Co: Wie Gartenarbeit den Rücken stärkt
  • Rücken­schmer­zen vom Hecken­schnei­den müs­sen nicht sein: Rich­tig aus­ge­führt kann Gar­ten­ar­beit einen gesun­den Rücken stärken.
  • Hilfs­mit­tel und ergo­no­mi­sche Gar­ten­ge­rä­te hel­fen Hob­by­gärt­nern, auf gelenk- und rücken­freund­li­che Bewe­gungs­ab­läu­fe zu achten.
  • Ob Unkraut­jä­ten, Rasen­pfle­ge, oder Hecken­schnei­den – die Akti­on Gesun­der Rücken e. V. hält Tipps und Check­lis­ten bereit.

Gar­ten­ar­beit ist für vie­le Pflan­zen­lieb­ha­ber erhol­sam und anstren­gend zugleich: Wäh­rend der Auf­ent­halt in der Natur Bal­sam für die See­le ist und ent­spannt, füh­ren mono­to­ne Arbei­ten beim Unkraut­jä­ten oder Hecken­schnei­den – womög­lich in gebück­ter oder in Über-Kopf-Hal­tung – oft zu Beschwer­den im Rücken oder zu Nacken­schmer­zen. Doch sol­che Fol­gen las­sen sich ver­mei­den. Denn kor­rekt aus­ge­führt, stärkt Gar­ten­ar­beit den Rücken sogar. Der unab­hän­gi­ge Ver­ein Akti­on Gesun­der Rücken (AGR) e. V. bie­tet die pas­sen­den Infor­ma­tio­nen dazu.

Schmer­zen­de Knö­chel, ein Zie­hen im unte­ren Rücken, ein Ste­chen in den Knien sowie ein stei­fer Nacken: Man­cher Hob­by­gärt­ner könn­te der Mei­nung sein, dass bestimm­te Schmer­zen zu einer guten Gar­ten­ar­beit oder zu einem unkraut­frei­en Rasen unver­meid­bar dazu gehö­ren. Doch das Gegen­teil ist der Fall: Gar­ten­ar­beit stärkt einen gesun­den Rücken – und ist somit das per­fek­te Work­out in der Natur. „Damit das auch bei Ihnen so ist, soll­ten Sie ein­fach bewusst auf ein paar Din­ge ach­ten“, sagt AGR-Geschäfts­füh­rer Det­lef Detjen.

Gelun­ge­nes Ganz­kör­per­trai­ning: Tipps zur Gartensaison

Wer viel und ger­ne im Gar­ten arbei­tet, soll­te vor allem auf gelenk- und rücken­freund­li­che Bewe­gungs­ab­läu­fe ach­ten, mono­to­ne Bewe­gun­gen ver­mei­den – und mög­lichst auf­recht arbei­ten. „Zudem macht die Dosis das Gift. Las­sen Sie es also lang­sam ange­hen und erle­di­gen Sie nicht die kom­plet­te Gar­ten­ar­beit in einem Rutsch. Und den Plausch mit dem Nach­barn bit­te auch nicht ver­ges­sen. Dar­über hin­aus kann schon ein Hoch­beet dabei hel­fen, den Rücken zu ent­las­ten“, sagt Det­jen. Soll­te dies nicht mög­lich sein, hel­fe es häu­fig auch in der Hocke oder im knien zu arbei­ten. „Wich­tig ist, schwe­res Tra­gen so gut es geht zu ver­mei­den“, meint der Rücken-Exper­te. Gro­ße Las­ten soll­ten stets ver­teilt wer­den. „Sie kön­nen zum Gie­ßen zum Bei­spiel ein­fach zwei klei­ne­re Kan­nen benut­zen“, erklärt der AGR-Geschäfts­füh­rer. Für vie­le Arbei­ten gebe es zudem Hilfs­mit­tel, etwa fürs Unkraut­jä­ten, fürs Rasen­mä­hen und zum Heckenschneiden.

Gute Gar­ten­ge­rä­te unter­stüt­zen Rasen­pfle­ge und Rücken­fit­ness zugleich

Wer sich für ein Gar­ten­ge­rät ent­schei­det, soll­te beim Kauf auf ergo­no­mi­sche Grif­fe und Stie­le ach­ten. Denn Hilfs­mit­tel jeder Art soll­ten nicht zu schwer in der Hand lie­gen und sich auf unter­schied­li­che Hand­hal­tun­gen oder Höhen ein­stel­len las­sen. Die Grif­fe soll­ten zudem aus rutsch­fes­tem Mate­ri­al und die Bedien­ele­men­te in jeder Posi­ti­on gut zu errei­chen sein.

Bei­spiel Rasen­mä­her und Rasen­trim­mer: Schwe­re, schlecht gän­gi­ge Gerä­te bean­spru­chen Wir­bel­säu­le und Gelen­ke unnö­tig. Beim Kauf soll­te daher auch ein Augen­merk auf das Gewicht gelegt wer­den: „Bei einer Schnitt­brei­te von bis zu 43 Zen­ti­me­tern soll­ten die Gar­ten­hel­fer, inklu­si­ve Akku, unter 15 Kilo lie­gen“, emp­fiehlt Det­jen und ver­weist dar­über hin­aus auf die AGR-Check­lis­te (sie­he Text­box). So ist es etwa zum Tra­gen und Steu­ern des Rasen­mä­hers wich­tig, dass das Gewicht opti­mal auf den Ach­sen ver­teilt ist. Spe­zi­ell ange­brach­te Tra­ge­grif­fe ermög­li­chen zudem, den Rasen­mä­her gut und rücken­freund­lich zu trans­por­tie­ren, sind die Hol­me zusätz­lich ein­klapp­bar, wird auch das Ver­stau­en erleichtert.

Wei­te­re Ele­men­te wie eine zen­tra­le Schnitt­hö­hen­ein­stel­lung, ein unpro­ble­ma­tisch anzu­brin­gen­der und zu ent­fer­nen­der Gras­fang­korb sowie eine rei­bungs­los funk­tio­nie­ren­de Höhen­ver­stel­lung soll­ten leicht zu bedie­nen sein. Rasen­trim­mer punk­ten zudem häu­fig mit Stütz­rä­dern und einem dreh­ba­ren Rotorkopf.

Rücken­freund­li­che Hecken­sche­ren set­zen auf opti­ma­le Handgriffe

Wäh­rend die Rasen­pfle­ge eher zu einer gebück­ten Hal­tung ver­lei­tet, erfor­dert das Hecken­schnei­den in der Regel lan­ge Über-Kopf-Arbei­ten. Eine schwe­re Hecken­sche­re belas­tet dabei Rücken und Nacken. Mehr als vier Kilo­gramm soll­te sie daher nicht wie­gen. Über das Gewicht hin­aus hat die AGR wei­te­re Tipps sowie eine Check­lis­te (sie­he Text­box) für den elek­tri­schen Gar­ten­hel­fer. Denn auch bei der Hecken­sche­re gel­te es, neben einem leis­tungs­star­ken Motor, ein beson­de­res Augen­merk auf die Hand­grif­fe zu legen: Sie soll­ten aus rutsch­fes­ten Mate­ria­li­en – zum Bei­spiel Soft­grip – bestehen und ergo­no­misch geformt sein.

„Die Posi­tio­nie­rung der Hand­grif­fe soll­te eine natür­li­che Hal­tung ermög­li­chen und wech­seln­de Hal­te-Optio­nen bie­ten“, for­dert Det­jen. Beim Hal­ten am vor­de­ren Hand­griff muss die Schwer­punkt­la­ge eine waa­ge­rech­te Balan­ce der Sche­re ermög­li­chen. Zudem soll­te der Hand­schutz durch­sich­tig sein. Nur so sei ein frei­es Blick­feld bei der Arbeit gewähr­leis­tet. Damit das Strom­ka­bel beim Arbei­ten nicht stört, emp­fiehlt die AGR dar­auf zu ach­ten, dass das Strom­ka­bel an der hin­te­ren Posi­ti­on des Hand­grif­fes am Gerät austritt.

Mit dem rich­ti­gen Wis­sen und den pas­sen­den Gerä­ten zum Hecken­schnei­den und zur Rasen­pfle­ge steht einer neu­en Gar­ten­sai­son und damit einer neu­en Run­de Rücken­fit­ness nichts mehr im Weg.

 

Check­lis­te für Rücken­ge­rech­te Heckenscheren

  • Zur Ent­las­tung der Mus­ku­la­tur muss die Hecken­sche­re wech­seln­de Hal­te­po­si­tio­nen ermög­li­chen. Die Schal­ter müs­sen in jeder Griff­po­si­ti­on gut zu bedie­nen sein.
  • Der Abstand der Hand­grif­fe muss eine natür­li­che Hand­ha­bung erleich­tern. Zudem soll­ten die­se ergo­no­misch geformt und aus rutsch­fes­ten Mate­ria­li­en, wie bei­spiels­wei­se Soft­grip, gefer­tigt sein.
  • Beim Hal­ten am vor­de­ren Hand­griff muss die Schwer­punkt­la­ge eine waa­ge­rech­te Balan­ce der Sche­re ermöglichen.
  • Ein durch­sich­ti­ger Hand­schutz bie­tet bei auf­rech­ter Kopf- und Kör­per­hal­tung ein opti­ma­les Blickfeld.
  • Ein gerin­ges Gewicht der Hecken­sche­re (bis max. 4 kg bei Schnitt­stär­ke über 30 mm) und ein hohes Gewicht-Leis­tung-Ver­hält­nis (über 180 Watt/​kg) sor­gen für eine leich­te Nut­zung des Gerätes.

Check­lis­te für Rücken­ge­rech­te Rasenmäher

  • Die Höhen­ver­stell­bar­keit der Hol­me schafft die Mög­lich­keit zur Anpas­sung an ver­schie­de­ne Kör­per­grö­ßen. Dies sorgt für ein ermü­dungs­frei­es Arbei­ten in auf­rech­ter Haltung.
  • Die ergo­no­mi­sche Form und Posi­tio­nie­rung der Hand­grif­fe ver­hin­dert ein Abkni­cken der Hand­ge­len­ke beim Len­ken des Mähers.
  • Die ein­fa­che Bedie­nung der Schal­ter sowie die Mög­lich­keit, ver­schie­de­ne Hand­hal­tun­gen ein­zu­neh­men, sichern zusätz­lich eine gelenk­ent­las­ten­de Handhabung.
  • Zudem lässt sich der Rasen­mä­her durch ein gerin­ges Gewicht und die gleich­mä­ßi­ge Gewichts­ver­tei­lung sehr leicht trans­por­tie­ren, manö­vrie­ren und verstauen.

Über die Akti­on Gesun­der Rücken e.V.

Die Akti­on Gesun­der Rücken e.V. (AGR) wur­de 1995 gegrün­det und ist ein unab­hän­gi­ger Ver­ein mit Sitz in Bre­mer­vör­de ( Nie­der­sach­sen). Wich­tigs­tes Ziel ist die För­de­rung der Rücken­ge­sund­heit. Dazu zeich­net die AGR beson­ders rücken­ge­rech­te Pro­duk­te mit dem AGR-Güte­sie­gel aus. Zudem schult die Akti­on Gesun­der Rücken auch Fach­händ­ler und The­ra­peu­ten zum The­ma Ergo­no­mie und Rücken­ge­sund­heit und arbei­tet eng mit unab­hän­gi­gen Exper­ten zusam­men. Der Ver­ein bün­delt Infor­ma­tio­nen aus dem medi­zi­ni­schen Umfeld, die bei der Ent­wick­lung rücken­ge­rech­ter Pro­duk­te hilf­reich sind und för­dert so den direk­ten Wis­sens­trans­fer zwi­schen Medi­zin und Her­stel­lern. Der Ver­ein berei­tet aktu­el­le Daten und wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se ver­brau­cher­nah auf und unter­stützt die For­schung zur Ver­mei­dung von Rücken­schmer­zen. Die AGR ver­steht sich als Schnitt­stel­le für Infor­ma­tio­nen über Schmerz­ur­sa­chen und deren Ver­mei­dung sowie The­ra­pie­mög­lich­kei­ten. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: www​.agr​-ev​.de

Das AGR-Güte­sie­gel

Die Akti­on Gesun­der Rücken e.V. hat das AGR-Güte­sie­gel „Geprüft & emp­foh­len“ als Ent­schei­dungs­hil­fe für Ver­brau­cher ent­wi­ckelt. Damit zeich­net der Ver­ein aus­schließ­lich Pro­duk­te aus, die als „rücken­ge­recht“ ein­ge­stuft wer­den. Für die­se Beur­tei­lung kommt eine unab­hän­gi­ge Prüf­kom­mis­si­on – bestehend aus Ärz­ten und The­ra­peu­ten ver­schie­de­ner Fach­ge­bie­te – zusam­men und unter­zieht unter­schied­lichs­te Pro­duk­te stren­gen Prüf­kri­te­ri­en. Kommt die Kom­mis­si­on im Rah­men ihrer mul­ti­dis­zi­pli­nä­ren Unter­su­chung zu dem Ergeb­nis, dass die Pro­duk­te eine rücken­ge­rech­te Kon­struk­ti­on auf­wei­sen, wer­den die­se mit dem AGR-Güte­sie­gel aus­ge­zeich­net. Damit dient es Ver­brau­chern beim Kauf von ergo­no­mi­schen All­tags­hil­fen, wie bei­spiels­wei­se Büro­mö­bel, Auto­sit­ze oder auch Schul­ran­zen, als opti­ma­le Ori­en­tie­rungs­hil­fe. Die Unab­hän­gig­keit der Prüf­kom­mis­si­on gewähr­leis­tet, dass nur Pro­duk­te aus­ge­zeich­net wer­den, die einen posi­ti­ven Bei­trag zur Rücken­ge­sund­heit von Ver­brau­chern leis­ten. Die­se Vor­ge­hens­wei­se über­zeug­te das Por­tal „Label-online“ des Bun­des­ver­ban­des „Die Ver­brau­cher­initia­ti­ve e. V.“, die das Güte­sie­gel mit „beson­ders emp­feh­lens­wert“ bewerteten.

Im Janu­ar 2022 wur­de das AGR-Güte­sie­gel samt Prüf­pro­zess zudem als EU Gewähr­leis­tungs­mar­ke aus­ge­zeich­net – ein Aspekt, der den Qua­li­täts­an­spruch der Akti­on Gesun­der Rücken unter­streicht und zeigt, dass Ver­brau­cher auf das Güte­sie­gel ver­trau­en können.

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Quel­le: Lara Mey­er, AGR.ev / Mal­te Kam­mann, AGR.ev
Ori­gi­nal-Con­tent von: Akti­on Gesun­der Rücken e. V., über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift: Ob Unkraut­jä­ten, Rasen­pfle­ge, oder Hecken­schnei­den – die Akti­on Gesun­der Rücken e. V. hält Tipps und Check­lis­ten bereit: Hilfs­mit­tel und ergo­no­mi­sche Gar­ten­ge­rä­te hel­fen Hob­by­gärt­nern, auf gelenk- und rücken­freund­li­che Bewe­gungs­ab­läu­fe zu achten.

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Fotograf:©Aktion Gesun­der Rücken e. V.