Grassierender Personalmangel: Es ist so etwas wie ein Teufelskreis …

Kommentar von „nd.DerTag“ zum grassierenden Personalmangel

Es ist so etwas wie ein Teu­fels­kreis: Gibt es Per­so­nal­not im Unter­neh­men, nimmt das Krank­heits­ri­si­ko der Beschäf­tig­ten zu, was wie­der­um die Per­so­nal­not noch ver­schärft. Ter­min- und Leis­tungs­druck, Über­stun­den, ver­säum­te Pau­sen und das Phä­no­men des Prä­sen­tis­mus for­dern eben ihren Tri­but. Auf­grund des mitt­ler­wei­le gewal­ti­gen Fach­kräf­te­man­gels, durch Kos­ten­druck und dere­gu­lier­te Arbeits­ver­hält­nis­se häuft sich die­ses Pro­blem mas­siv. Fast die Hälf­te aller Beschäf­tig­ten in Deutsch­land erlebt regel­mä­ßi­ge Per­so­nal­not im eige­nen Arbeits­um­feld, wie die Kran­ken­kas­se DAK berich­tet. Und in Man­gel­be­ru­fen ist der Kran­ken­stand beson­ders hoch.

In der Indus­trie kön­nen tech­no­lo­gi­sche Pro­duk­ti­vi­täts­fort­schrit­te das Pro­blem womög­lich etwas ent­span­nen, aber in arbeits­in­ten­si­ven Dienst­leis­tungs­be­rei­chen fällt die­se Mög­lich­keit weg. Und so ist es nicht ver­wun­der­lich, dass Beschäf­tig­te in der Kran­ken- und Alten­pfle­ge wie auch der Kin­der­be­treu­ung beson­ders betrof­fen sind.

Ange­sichts der dra­ma­ti­schen Lage müss­te auch hier die Poli­tik, wie es gern heißt, in den Kri­sen­mo­dus schal­ten. Denn auch oder sogar gera­de auf dem Arbeits­markt rich­tet es der Markt allein nicht. Gefor­dert ist die Tarif­po­li­tik, um für attrak­ti­ve­re Arbeits­plät­ze gera­de in sozia­len Berei­chen zu sor­gen, wie es wäh­rend der Pan­de­mie mal ver­spro­chen und schnell wie­der ver­ges­sen wur­de. Stark gefor­dert ist aber auch die Bil­dungs- und Aus­bil­dungs­po­li­tik. Und klar ist auch, dass erheb­lich erleich­ter­te Zuwan­de­rung zur Ent­schär­fung bei­tra­gen könn­te. Auch die Geflüch­te­ten, die die Öffent­lich­keit aktu­ell vor allem als kom­mu­na­les Finanz- und Woh­nungs­pro­blem wahr­nimmt, soll­ten Teil der Lösung einer volks­wirt­schaft­li­chen Kri­se wer­den. Nur müss­te die­se end­lich mal ernst­ge­nom­men werden.

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Quel­le: nd.DerTag / nd.DieWoche, Redaktion
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