Arbeit neu denken : Starre Jobmodelle werden obsolet – Der Abschied vom traditionellen Arbeitsplatz !

Arbeit neu orga­ni­sie­ren : Der Abschied vom tra­di­tio­nel­len Arbeits­platz – Glo­bal Human Capi­tal Trends 2023

  • Stär­ker skill-basier­te Arbeit ersetzt klas­si­sche Arbeitsmodelle.
  • Stei­gen­de Nach­fra­ge nach hoch­qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­ten­den hat deren Anspruchs­hal­tung ver­än­dert : Mehr Mit­spra­che sowie eine stär­ke­re Mit­ge­stal­tung der Arbeit sind gewünscht.
  • Zur Bewäl­ti­gung aktu­el­ler und künf­ti­ger Her­aus­for­de­run­gen sind rasche Ent­schei­dungs- und Anpas­sungs­fä­hig­keit unabdingbar.

Die Arbeits­welt wird wei­ter­hin von tief­grei­fen­den Umwäl­zun­gen geprägt. Denn die tra­di­tio­nel­len Gren­zen, wann und wo Arbeit geleis­tet wer­den kann, bestehen nicht mehr. Unter­neh­men wer­den fle­xi­bler und gehen neue Wege – zu die­sem Ergeb­nis kommt auch die Deloit­te-Stu­die “Human Capi­tal Trends 2023”, für die welt­weit 10.000 Unternehmensvertreter:innen aus 139 Län­dern befragt wur­den, unter ihnen 1.500 Führungskräfte.

Die Aus­sa­gen der Füh­rungs­kräf­te zei­gen, dass immer noch ein hohes Maß an Unsi­cher­heit herrscht, wie auf die­se Ver­än­de­run­gen reagiert wer­den soll. So sind rund 93 Pro­zent von ihnen der Mei­nung, dass eine Abkehr von der kon­ven­tio­nel­len Defi­ni­ti­on des Arbeits­plat­zes für den Erfolg des eige­nen Unter­neh­mens rele­vant oder sehr rele­vant sei. Den­noch sehen nur 20 Pro­zent ihr Unter­neh­men für die­se Her­aus­for­de­run­gen aus­rei­chend gerüs­tet – die­se Lücke gilt es zu schließen.

Knapp die Hälf­te der Befrag­ten nen­nen die Auf­lö­sung ver­al­te­ter Denk­wei­sen und Prak­ti­ken als größ­te anste­hen­de Her­aus­for­de­rung, wenn es dar­um geht, ihr Unter­neh­men in Rich­tung einer stär­ker skill-ori­en­tier­ten Orga­ni­sa­ti­on zu ent­wi­ckeln. Die Neu­aus­rich­tung des Per­so­nal­be­reichs und die Poten­zia­le, die eine sol­che Reor­ga­ni­sa­ti­on ermög­li­chen, sehen die befrag­ten Vor­stän­de und Geschäftsführer:innen als maß­geb­li­che Auf­ga­ben für die kom­men­den Jahre.

Arbeit neu orga­ni­sie­ren : Der Abschied vom tra­di­tio­nel­len Arbeitsplatz

Arbeits­plät­ze schaf­fen, abbau­en, erhal­ten oder neu orga­ni­sie­ren : Bis heu­te wer­den die Auf­ga­ben noch häu­fig über die Stel­len­be­schrei­bung defi­niert. Die­se gibt eine fes­te Ver­or­tung des Arbei­ten­den in der Orga­ni­sa­ti­on vor : Abwei­chun­gen davon sind auch wei­ter­hin eher die Aus­nah­me als die Regel. Erkenn­bar ist jedoch eine Ver­schie­bung immer mehr in Rich­tung einer skill-basier­ten Auf­fas­sung der Arbeits­leis­tung. Dabei wer­den die Mit­ar­bei­ten­den weni­ger danach beur­teilt, wie gut sie die Auf­ga­ben der Stel­len­be­schrei­bung erfül­len, son­dern viel­mehr nach ihren Fähig­kei­ten und tat­säch­li­chen Arbeits­er­geb­nis­sen. In einer Arbeits­welt, in der sich die äuße­ren Para­me­ter in kür­zes­ter Zeit dras­tisch ver­än­dern kön­nen, müs­sen die Reak­tio­nen ent­spre­chend dyna­misch und fle­xi­bel ausfallen.

Idea­ler­wei­se unter­stüt­zen moder­ne Tech­no­lo­gien – des­sen sind sich neun von zehn Befrag­ten bewusst. Ande­rer­seits scheint die Bereit­schaft der Unter­neh­men, sich tech­nisch mit Sta­te-of-the-art-Lösun­gen aus­zu­rüs­ten, um damit ihre Team­leis­tun­gen zu opti­mie­ren, bis­lang wenig aus­ge­prägt. Ledig­lich 22 Pro­zent sind der Mei­nung, dass ihre Unter­neh­men das dafür Not­wen­di­ge leis­ten. Moder­ne Tech­no­lo­gien zäh­len zu den wich­tigs­ten Trei­bern, wenn es dar­um geht, die fes­te Ver­or­tung der Arbeits­plät­ze auf­zu­bre­chen und die Arbeit ange­neh­mer zu gestalten.

Ins­be­son­de­re im Bereich der Wis­sens­ar­beit ermög­licht es die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung, dass bereits heu­te eine Viel­zahl von Auf­ga­ben orts­un­ab­hän­gig geleis­tet wer­den kön­nen. Dass hier das “Wo?” in vie­len Fäl­len an Bedeu­tung ver­lo­ren hat und das “Wie?” und “Wie schnell?” künf­tig immer mehr domi­nie­ren, ist in der Mehr­zahl der befrag­ten Unter­neh­men ange­kom­men. So sind 87 Pro­zent der Füh­rungs­kräf­te der Ansicht, dass das rich­ti­ge Arbeits­mo­dell für den Erfolg ihres Unter­neh­mens eine ent­schei­den­de Rol­le spie­len wird. Ledig­lich sechs Pro­zent der Befrag­ten haben bis dato kei­ne Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men und sehen für die Zukunft kei­ne Not­wen­dig­keit dafür.

Arbeits­plät­ze neu defi­nie­ren : Selbst­be­stim­mung als Schlüs­sel zur Mitgestaltung

Wenn es um den Wan­del in der Arbeits­welt geht, ist die wach­sen­de Nach­fra­ge nach hoch­qua­li­fi­zier­ten Arbeits­kräf­ten ein erheb­li­cher Fak­tor. Der Arbeits­kräf­te­man­gel hat nicht nur zu einem zuneh­men­den Selbst­ver­trau­en der Arbeit­neh­men­den geführt, son­dern auch deren Ansprü­che erhöht, was ihren Ein­stieg im und ihre Bin­dung zum Unter­neh­men betrifft. Mehr als die Hälf­te der Arbeitnehmer:innen sind bereit, ihr der­zei­ti­ges Beschäf­ti­gungs­mo­dell zu wech­seln oder wer­den dies mit hoher Wahr­schein­lich­keit tun.

Die­se ver­schie­de­nen Model­le – von der klas­si­schen Voll­zeit­be­schäf­ti­gung bis zur frei­be­ruf­li­chen Tätig­keit – zu koor­di­nie­ren und im Sin­ne der Pro­duk­ti­vi­tät des Unter­neh­mens best­mög­lich ein­zu­set­zen, erfor­dert durch­dach­te Gesamt­kon­zep­te mit kla­ren Spiel­re­geln. 84 Pro­zent der Füh­rungs­kräf­te sind sich die­ser Her­aus­for­de­rung bewusst ; ledig­lich 16 Pro­zent mei­nen, dass dies in ihrer Orga­ni­sa­ti­on opti­mal umge­setzt wird. Gera­de Unter­neh­men, die auf klas­si­sche Voll­zeit­tä­tig­kei­ten set­zen, kön­nen dadurch künf­tig an Wett­be­werbs­fä­hig­keit ein­bü­ßen. Hier den Fokus auf einen skill-basier­ten Ansatz zu set­zen, macht das Unter­neh­men attrak­ti­ver für hoch­qua­li­fi­zier­te Arbeits­kräf­te und bin­det sie.

Gleich­zei­tig neh­men Nach­hal­tig­keits­the­men einen star­ken Ein­fluss auf die Wahr­neh­mung des Unter­neh­mens als Arbeit­ge­ber. Das Bewusst­sein für Nach­hal­tig­keit ist heu­te nicht nur fes­ter Bestand­teil unter­neh­me­ri­scher Ver­ant­wor­tung, es stärkt eben­falls die Bin­dung zwi­schen Arbeit­ge­bern und ‑nehmer:innen. Auch hier ist die Dis­kre­panz zwi­schen Wahr­neh­mung und Wirk­lich­keit sehr groß. So sind 84 Pro­zent der Füh­rungs­kräf­te der Auf­fas­sung, dass Nach­hal­tig­keit essen­zi­ell für den Erfolg ihres Unter­neh­mens ist ; tat­säch­lich aber nur jede:r Fünf­te glaubt, dass ihre Orga­ni­sa­ti­on bereit für die not­wen­di­ge Trans­for­ma­ti­on ist.

Füh­rungs­ver­ständ­nis und ‑kom­pe­ten­zen ver­än­dern sich

Um aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen und sich resi­li­en­ter auf­zu­stel­len, sind zum einen rasche Ent­schei­dungs- und Anpas­sungs­fä­hig­keit der Füh­rungs­kräf­te erfor­der­lich. Zum ande­ren tra­gen die Mit­ar­bei­ten­den durch eigen­stän­di­ges und ver­ant­wor­tungs­vol­les Han­deln dazu bei. “Ob im Büro, im Home­of­fice oder andern­orts : Vie­le Mit­ar­bei­ten­de wol­len selbst bestim­men, wo sie ihre Arbeit erle­di­gen”, so Maren Haupt­mann, Human Capi­tal Lea­der bei Deloit­te Deutsch­land. “Sie betrach­ten die­sen Wan­del als Chan­ce, gemein­sam mit den Füh­rungs­kräf­ten ihres Unter­neh­mens die Zukunft der Arbeit neu zu gestalten.”

Die­ser Gestal­tungs­wil­le und die damit ver­bun­de­nen Ansprü­che ver­lan­gen ein neu­es Lea­der­ship-Ver­ständ­nis und ver­än­dern die Füh­rung. 94 Pro­zent aller Befrag­ten sind der Mei­nung, dass Kom­pe­tenz und Effi­zi­enz der Füh­rungs­kräf­te ent­schei­dend für den Erfolg ihres Unter­neh­mens sind. Jedoch hält nicht ein­mal jede:r vier­te Befrag­te die Füh­rungs­kräf­te für aus­rei­chend vor­be­rei­tet, den Anfor­de­run­gen, die die Umwäl­zun­gen mit sich brin­gen, stand­zu­hal­ten. So gab die Hälf­te der Stu­di­en­teil­neh­men­den an, dass die Füh­rungs­kräf­te ihres Unter­neh­mens über­for­dert sei­en und nicht wis­sen, wel­che Prio­ri­tä­ten sie set­zen sollten.

“Füh­rungs­kräf­te soll­ten mit Neu­gier, Mut und Expe­ri­men­tier­freu­de das noch unbe­kann­te Ter­rain betre­ten.”, so Maren Haupt­mann. “So kön­nen Unter­neh­men Schritt für Schritt neue durch­dach­te Gesamt­lö­sun­gen fin­den. Das fängt mit der stra­te­gi­schen Pla­nung des Per­so­nal­be­darfs an : Wel­che Kom­pe­ten­zen und Mit­ar­bei­ten­den braucht das Unter­neh­men ? Woher sol­len sie kom­men ? Wie begeis­tern und bin­den wir sie ? Gefragt sind dyna­mi­sche Talent­mo­del­le und ent­spre­chen­de Trai­nings­kon­zep­te, damit die benö­tig­ten Fähig­kei­ten schnell ver­füg­bar sind.”

Die Stu­die kön­nen Sie hier her­un­ter­la­den : https://​ots​.de/​3​K​4​6Sy

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Quel­le : Julia Lin­ke, Media Mana­ge­rin, Deloitte
Ori­gi­nal-Con­tent von : Deloit­te, über­mit­telt durch news aktuell

Fotocredit:AdobeStock 308186809

 

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