“Das Vermächtnis dieses Krieges ist eine traumatisierte Generation!” SOS-Kinderdörfer : Psychologische Hilfe über Jahre nötig

Millionen Kinder in der Ukraine leiden unter Traumata und werden über Jahre psychologische Unterstützung benötigen.

Das ist die bit­te­re Bilanz, die die SOS-Kin­der­dör­fer ein Jahr nach der rus­si­schen Inva­si­on zie­hen. “Das Ver­mächt­nis die­ses Krie­ges ist eine trau­ma­ti­sier­te Gene­ra­ti­on”, sagt Ser­hii Lukas­hov, Lei­ter der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on in der Ukrai­ne. Im Durch­schnitt lei­de jeder Fünf­te, der einen Krieg erlebt hat, an mas­si­ven psy­chi­schen Problemen.

Kin­der und Jugend­li­che in der Ukrai­ne haben seit dem 24.Februar 2022 Schlim­mes erlebt : den Ver­lust ihres Zuhau­ses, Angst, Käl­te, Unsi­cher­heit. Man­che sind ver­letzt wor­den, ande­re muss­ten mit­er­le­ben, wie Ange­hö­ri­ge getö­tet wur­den. Unzäh­li­ge muss­ten ihre all­täg­li­chen Rou­ti­nen, ihre Freun­des­krei­se und ihre Schul­ge­mein­schaft auf­ge­ben – all dies hat Aus­wir­kun­gen auf ihr psy­cho­so­zia­les Wohl­erge­hen und ihre emo­tio­na­le Belastbarkeit.

Zu den häu­figs­ten psy­chi­schen Stö­run­gen bei Kin­dern in Kriegs- und Kri­sen­re­gio­nen gehö­ren Depres­sio­nen und post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­run­gen – mit einer Viel­zahl an Sym­pto­men : Kin­der ent­wi­ckeln Lern- und Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen, lei­den unter Panik­at­ta­cken oder Wut­an­fäl­len, sind hyper­ak­tiv oder kön­nen nicht mehr schla­fen. Blei­ben Trau­ma­ta unbe­han­delt, lei­den die Betrof­fe­nen oft ein Leben lang.

Dem gro­ßen Bedarf an psy­cho­lo­gi­scher Hil­fe ste­hen laut SOS-Kin­der­dör­fern viel zu wenig Exper­ten und Orga­ni­sa­tio­nen gegen­über, die die­se leis­ten kön­nen. “Das ist beson­ders tra­gisch, weil wir wis­sen, dass Kin­der sehr wider­stands­fä­hig sind und sich ihre Psy­che in den meis­ten Fäl­len erho­len kann, wenn sie schnel­le und qua­li­fi­zier­te Unter­stüt­zung bekom­men”, sagt Ser­hii Lukashov.

In der Arbeit der SOS-Kin­der­dör­fer hat die psy­cho­so­zia­le Hil­fe des­halb hohe Prio­ri­tät. Seit Beginn der rus­si­schen Inva­si­on hat die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on 17 000 Kin­der und Eltern psy­cho­lo­gisch unterstützt :

  • Geschul­te Mit­ar­bei­te­rIn­nen brin­gen Kin­dern und Eltern Tech­ni­ken bei, um bes­ser mit psy­chi­schem Stress, Angst und Unru­he umge­hen zu kön­nen und Resi­li­enz aufzubauen.
  • Leh­rer und Leh­re­rin­nen wer­den psy­cho­lo­gisch gestärkt und dabei beglei­tet, best­mög­lich für die Kin­der da zu sein.
  • Mobi­le Psy­cho­lo­gIn­nen-Teams unter­stüt­zen Men­schen in ver­schie­de­nen Tei­len des Landes.
  • In the­ra­peu­ti­schen Camps kom­men Kin­der zur Ruhe und gene­sen mit Hil­fe geziel­ter Aktivitäten.
  • Kin­der, die im Krieg kör­per­lich ver­letzt wur­den oder den Tod von Ange­hö­ri­gen oder Freun­den mit­er­lebt haben, bekom­men Inten­siv-Unter­stüt­zung, oft über einen lan­gen Zeitraum.
  • Auch Kin­der, die Opfer von Bela­ge­run­gen wur­den, wer­den gezielt psy­cho­lo­gisch begleitet.

 

Ser­hii Lukas­hov sagt : “Wir haben die Psy­cho­lo­gen, wir haben die Pro­gram­me und wir wer­den den trau­ma­ti­sier­ten Kin­dern zur Sei­te ste­hen – so lan­ge, wie sie uns brauchen.”

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Quel­le : Boris Brey­er, Pres­se­spre­cher, SOS-Kin­der­dör­fer weltweit
Ori­gi­nal-Con­tent von : SOS-Kin­der­dör­fer welt­weit, über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift : Mil­lio­nen Kin­der in der Ukrai­ne lei­den unter Trau­ma­ta und wer­den über Jah­re psy­cho­lo­gi­sche Unter­stüt­zung benö­ti­gen. Das ist die bit­te­re Bilanz, die die SOS-Kin­der­dör­fer ein Jahr nach der rus­si­schen Inva­si­on zie­hen. “Das Ver­mächt­nis die­ses Krie­ges ist eine trau­ma­ti­sier­te Gene­ra­ti­on”, sagt Ser­hii Lukas­hov, Lei­ter der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on in der Ukrai­ne. Aus Stu­di­en wis­se man, dass im Durch­schnitt jeder Fünf­te, der einen Krieg erlebt hat, an mas­si­ven psy­chi­schen Pro­ble­men leidet.

Bildrechte:©SOS-Kinderdörfer welt­weit
Fotograf:©Katerina Ilievs­ka

 

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