Anstieg der Ausfalltage wegen Alkoholkonsums im Hochsauerlandkreis – Es geht auch ohne : AOK ruft zum Alkoholverzicht in der Fastenzeit auf

„Kannst du ohne?“. „Eine Weile auf Alkohol zu verzichten, tut Körper und Seele gut !

Alko­hol ist für vie­le Teil des täg­li­chen Lebens – ein Glas Wein beim Essen, ein Fei­er­abend­bier mit Freun­den. Kurz­fris­tig kann Alko­hol ent­span­nen und gute Lau­ne brin­gen, jedoch hat regel­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum erheb­li­chen Ein­fluss auf die Gesund­heit und kann zu Abhän­gig­keit füh­ren. Eine neue Stu­die der AOK Nord­West zeigt, dass im Hoch­sauer­land­kreis im letz­ten Jahr die Aus­fall­zei­ten auf­grund von Alko­hol­pro­ble­men sprung­haft ange­stie­gen sind. In 2022 gin­gen 5.371 Arbeits­ta­ge bei AOK-Ver­si­cher­ten ver­lo­ren. Das sind 47,4 Pro­zent mehr als noch in 2021 mit 3.644 Aus­fall­ta­gen. Um den nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen des exzes­si­ven Alko­hol­kon­sums vor­zu­beu­gen, emp­fiehlt die AOK Nord­West zu Beginn der Fas­ten­zeit von Ascher­mitt­woch bis Ostern aus­zu­pro­bie­ren, wie Alko­hol­ver­zicht per­sön­lich wirkt. Die sechs­wö­chi­ge Akti­on der Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung star­tet am Mitt­woch, 22. Febru­ar, unter dem Mot­to „Kannst du ohne?“. „Eine Wei­le auf Alko­hol zu ver­zich­ten, tut Kör­per und See­le gut und kann zu einem lang­fris­ti­gen ver­än­der­ten Umgang mit Alko­hol bei­tra­gen“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der.

So pro­fi­tiert das Herz-Kreis­lauf-Sys­tem schon von einer kurz­zei­ti­gen Abs­ti­nenz, eben­so der Magen und die Leber. Der Alko­hol­ver­zicht wirkt sich außer­dem posi­tiv auf Schlaf, Blut­druck, Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit und Kör­per­ge­wicht aus. Außer­dem wird das Krebs­ri­si­ko gemin­dert und das Immun­sys­tem gestärkt.

Ins­ge­samt wur­de im Hoch­sauer­land­kreis im Jahr 2021 bei 2.088 AOK-Ver­si­cher­ten ein Alko­hol­pro­blem dia­gnos­ti­ziert. Und dies ist nur die Spit­ze des Eis­bergs, die Dun­kel­zif­fer ist hoch. Laut einer Befra­gung des Robert-Koch-Insti­tuts sind 30,6 Pro­zent der Erwach­se­nen in Nord­rhein-West­fa­len Rausch­trin­ker. Sie gaben an, in den letz­ten zwölf Mona­ten an min­des­tens einem Tag pro Monat sechs oder mehr alko­ho­li­sche Geträn­ke zu sich genom­men zu haben. Wei­te­re 12,7 Pro­zent teil­ten mit, regel­mä­ßig ris­kant viel Alko­hol zu trinken. 

Men­schen, die regel­mä­ßig Alko­hol trin­ken, fal­len meist zunächst nicht nega­tiv auf. Bis es zu ärzt­li­chen Behand­lun­gen kommt, ver­ge­hen meist Jahre.

„Oft wird ein­fach unbe­dacht zu pro­mil­le­hal­ti­gen Geträn­ken gegrif­fen – sei es am Fei­er­abend, beim Tref­fen mit Freun­den oder zum Essen. Doch regel­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum scha­det der Gesund­heit und führt zu Abhän­gig­keit. Des­halb ist es wich­tig, ab und zu die eige­nen Trink­ge­wohn­hei­ten zu hin­ter­fra­gen“, so Schnei­der. Die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung (DGE) gibt als Richt­wert für eine maxi­mal tole­rier­ba­re Alko­hol­zu­fuhr bei gesun­den Män­nern 20 Gramm Alko­hol pro Tag an, also ein Bier (0,5 Liter) oder zwei Glä­ser Wein. Die Tages­do­sis an rei­nem Alko­hol bei gesun­den Frau­en liegt bei der Hälfte. 

Alko­hol ist ein Zell­gift, das grund­sätz­lich alle Orga­ne schä­di­gen kann. Bei Frau­en kön­nen die Fol­gen des Alko­hol­kon­sums stär­ker sein als bei Män­nern. Denn Frau­en bau­en Alko­hol lang­sa­mer ab. Hier­zu wird in der Leber das Enzym Alko­hol­de­hy­dro­ge­na­se benö­tigt, das bei Frau­en in gerin­ge­rer Men­ge vor­liegt. Daher kann es bei ihnen schon bei gerin­ge­ren Men­gen, die regel­mä­ßig kon­su­miert wer­den, schnel­ler zu alko­hol­be­ding­ten Schä­den kom­men. Bis zum Alter von 25 Jah­ren reift unser Gehirn. Daher hat die Zufüh­rung des Zell­gifts Alko­hol gera­de auf die Bil­dung und Ver­knüp­fung von Ner­ven­zel­len bis zu die­sem Alter extre­me Fol­gen. Kon­zen­tra­ti­ons- und Gedächt­nis­stö­run­gen und Beein­träch­ti­gun­gen im Sozi­al­ver­hal­ten kön­nen den All­tag erheb­lich erschwe­ren. Gera­de wenn die Wei­chen für die beruf­li­che Zukunft gestellt werden. 

Mit­hil­fe der Fas­ten­ak­ti­on kön­nen risi­ko­rei­che Gewohn­hei­ten des ‚sor­gen­lo­sen Kon­sums‘ durch­bro­chen wer­den. Betrof­fe­ne kön­nen erfah­ren, dass Alko­hol nicht unbe­dingt bei jedem Anlass dazu­ge­hö­ren muss oder bemer­ken bereits Abhän­gig­keits­sym­pto­me und kön­nen sich früh­zei­ti­ger Hil­fe holen. Wei­te­re Infos und Tipps auf der Inter­net­sei­te der BZgA unter www​.kenn​-dein​-limit​.de.

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Quel­le : Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West, Die Gesundheitskasse.

Bild Glas – Foto : Anstieg der Aus­fall­ta­ge wegen Alko­hol­kon­sums im Hoch­sauer­land­kreis. In 2022 gin­gen 5.371Arbeits­ta­ge bei AOK-Ver­si­cher­ten ver­lo­ren. Das sind 47,4 Pro­zent mehr als noch in 2021. Foto : ©AOK/​hfr. 

Bild Fla­sche – Foto : Alko­hol ist für vie­le Teil des täg­li­chen Lebens. Kurz­fris­tig kann Alko­hol ent­span­nen und gute Lau­ne brin­gen, jedoch hat regel­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum erheb­li­chen Ein­fluss auf die Gesund­heit und kann zu Abhän­gig­keit füh­ren. Foto : ©AOK/​hfr. 

 

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