Urlaub trotz Inflation : Die Reiselust steigt – aber der Rotstift ist im Gepäck

PwC-Umfrage : 84 Prozent der Befragten bereiten die Preissteigerungen Sorgen – Sieben von zehn wollen beim Reisen sparen

PwC-Umfra­ge : 84 Pro­zent der Befrag­ten berei­ten die Preis­stei­ge­run­gen Sor­gen / Sie­ben von zehn wol­len beim Rei­sen spa­ren – indem sie weni­ger rei­sen, den Auf­ent­halt ver­kür­zen oder auf Akti­vi­tä­ten und Kom­fort ver­zich­ten / 58 Pro­zent wür­den zuguns­ten der Urlaubs­kas­se zuhau­se die Aus­ga­ben für Events und Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen redu­zie­ren / Ein Drit­tel denkt dar­über nach, mit Urlaub in Deutsch­land Ener­gie­kos­ten zuhau­se zu sparen

Die aktu­el­len Preis­stei­ge­run­gen berei­ten sehr vie­len Men­schen Sor­gen und das hat auch unmit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf den Kon­sum und die Urlaubs­plä­ne der Deut­schen : Eine deut­li­che Mehr­heit will beim Rei­sen kür­zer­tre­ten, indem sie etwa nicht mehr so weit, kür­zer, sel­te­ner oder güns­ti­ger ver­rei­sen. Obwohl rund die Hälf­te der Befrag­ten ihre finan­zi­el­le Situa­ti­on als schlecht bewer­tet (+19 Pro­zent­punk­te gegen­über April 2022), ist der Wil­le zum Spa­ren bei Urlaubs­rei­sen leicht gesun­ken. Es zeigt sich vor allem ein gegen­läu­fi­ger Trend für In- und Aus­lands­rei­sen. Zu die­sen Ergeb­nis­sen kommt eine Umfra­ge der Wirt­schafts­prü­fungs- und Bera­tungs­ge­sell­schaft PwC Deutsch­land unter 1.000 Men­schen in Deutsch­land zwi­schen 18 und 65 Jah­ren. PwC ver­gleicht zudem die aktu­el­len Erkennt­nis­se mit den Ergeb­nis­sen einer gleich ange­leg­ten Befra­gung von Ende April 2022.

Mit stei­gen­den Prei­sen schwin­det die Zuver­sicht der Deutschen 

In der aktu­el­len Befra­gung stuft knapp die Hälf­te der Befrag­ten ihre finan­zi­el­le Situa­ti­on als schlecht ein – im Früh­jahr war es noch rund jede:r drit­te. Die Hoff­nung, dass sich die eige­ne Finanz­la­ge in den kom­men­den sechs Mona­ten ver­bes­sert oder zumin­dest nicht ver­schlech­tert, tei­len aktu­ell 58 Pro­zent. Im April zeig­ten sich noch 67 Pro­zent der Befrag­ten opti­mis­tisch. Die hohe Infla­ti­on treibt die gro­ße Mehr­heit der Befrag­ten nach wie vor um : 84 Pro­zent zei­gen sich wegen stei­gen­der Prei­se besorgt – nahe­zu unver­än­dert seit April.

Trotz Infla­ti­on kehrt die Rei­se­lust all­mäh­lich zurück

Der erklär­te Spar­wil­le der Deut­schen ist bei allen Indi­vi­du­al- und Pau­schal­rei­sen im In- und euro­päi­schem Aus­land leicht rück­läu­fig – ver­bleibt aber auf einem hohen Niveau : Mehr als 70 Pro­zent der beken­nen­den Pau­schal­rei­sen­den den­ken dar­über nach, güns­ti­ger, kür­zer oder gar nicht zu ver­rei­sen. Auch wenn der Rot­stift bei Indi­vi­du­al­rei­sen ins Aus­land weni­ger als im Früh­jahr ange­setzt wird, sucht die gro­ße Mehr­heit Wege, die Rei­se güns­ti­ger zu gestal­ten. Ingo Bau­er, Lei­ter des Bereichs Trans­port, Logis­tik und Tou­ris­mus bei PwC Deutsch­land, erklärt : „Unse­re Befra­gung zeigt : Der Spar­wil­le bei der Urlaubs­pla­nung folgt nicht der stei­gen­den Infla­ti­on – er ist in der Ten­denz sogar leicht rück­läu­fig. Das unter­streicht ein­mal mehr, wel­chen Stel­len­wert der Urlaub für die Men­schen in Deutsch­land besitzt. An wel­cher Stel­le die Urlaubs­rei­sen­den Kos­ten spa­ren wol­len, soll­ten nicht nur die Anbie­ter von Rei­sen, son­dern auch Ver­an­stal­ter von Events und ande­ren Urlaubs­ak­ti­vi­tä­ten wach­sam verfolgen.“

Rei­se­typ, Unter­kunft und Trans­port­mit­tel auf dem Prüfstand

Über­nach­tun­gen im Hotel wer­den gegen­über dem Früh­jahr unver­än­dert von 69 Pro­zent der Gäs­te als Ein­spar­ziel gewer­tet. Bei Feri­en­an­la­gen mit Frei­zeit- oder Well­ness­an­ge­bot den­ken weni­ger Rei­sen­de über einen Ver­zicht nach (-8 Pro­zent­punk­te), aber auch pri­va­te Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten (-6 Pro­zent­punk­te) und Cam­ping (-4 Pro­zent­punk­te) erho­len sich gegen­über der Ein­schät­zung im April leicht. Trotz­dem : Eine deut­li­che Mehr­heit denkt wei­ter­hin über Ein­spa­run­gen bei der Wahl der Unter­kunft nach.

Mit Blick auf das Trans­port­mit­tel wür­den die Befrag­ten ins­be­son­de­re bei Flug­rei­sen kür­zer­tre­ten : Rund 69 Pro­zent der poten­zi­el­len Flug­gäs­te wol­len weni­ger flie­gen. Das sind etwas weni­ger als im April (73 Pro­zent). Bei der Nut­zung von Schiff (69 Pro­zent) und Bahn (60 Pro­zent) ist die­sel­be Ten­denz zu erken­nen. Der PKW steht trotz gestie­ge­ner Treib­stoff­kos­ten deut­lich weni­ger auf der roten Lis­te (56 Prozent).

Deutsch­land ist als Rei­se­ziel gefragt – der Kos­ten­druck steigt

Urlaub im eige­nen Land ist aktu­ell für 62 Pro­zent der Men­schen eine Opti­on und somit für mehr Men­schen als noch im April (55 Pro­zent). Die gestie­ge­ne Rei­se­lust ist jedoch mit Kür­zun­gen im Detail ver­bun­den. So wür­den auf­grund der bereits wahr­ge­nom­me­nen und pro­gnos­ti­zier­ten Preis­stei­ge­rung zwei Drit­tel der Befrag­ten ihre Kurz­ur­lau­be inner­halb Deutsch­lands – etwa Städ­te­trips für Muse­ums- oder Kon­zert­be­su­che sowie ande­re kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen – ein­schrän­ken. Das sind 5 Pro­zent­punk­te mehr als im Früh­jahr. Auch geben 60 Pro­zent an, den Kom­fort und den Umfang der Akti­vi­tä­ten zu reduzieren.

Auf der ande­ren Sei­te könn­ten sich 36 Pro­zent der Befrag­ten vor­stel­len, bewusst län­ge­re Urlau­be oder eine „Work­a­ti­on“ (eine Rei­se, die Urlaub und Arbeit ver­bin­det) in Deutsch­land zu machen, um Ener­gie­kos­ten in der eige­nen Woh­nung zu spa­ren. Ein län­ge­rer Auf­ent­halt im Aus­land aus den genann­ten Grün­den ist immer­hin für 19 Pro­zent eine Option.

„Trotz stei­gen­der Infla­ti­on hal­ten mehr Men­schen an ihren Urlaubs­plä­nen für Deutsch­land fest als noch im Früh­jahr. Der Trend geht momen­tan dazu, den Rot­stift gezielt beim Kom­fort der Unter­brin­gung, beim Trans­port und bei den Akti­vi­tä­ten im Urlaub anzu­set­zen“, kom­men­tiert Ingo Bau­er die aktu­el­le Entwicklung.

Aus­lands­ur­laub ist weni­ger gefragt – aber dann wird weni­ger gespart

Urlaub im Aus­land ist für 38 Pro­zent der Befrag­ten in den nächs­ten sechs Mona­ten eine Opti­on (-6 Pro­zent­punk­te gegen­über April). Gleich­zei­tig wird sich im Aus­land aber mehr gegönnt : Mit Blick auf die Unter­kunft bevor­zu­gen nur noch 35 Pro­zent eine Vari­an­te mit Selbst­ver­sor­gung ; in der April­be­fra­gung waren es noch 17 Pro­zent­punk­te mehr. Auch den­ken nur noch 37 Pro­zent der Befrag­ten dar­über nach, Kurz­trips für Sport und Kul­tur im Aus­land auf die Streich­lis­te zu set­zen. Im Früh­jahr waren es noch 52 Prozent.

Wer rei­sen will, spart – vor allem bei Schmuck, Möbeln und Kultur

Um sich auch in wirt­schaft­lich ange­spann­ten Zei­ten Feri­en leis­ten zu kön­nen, sind vie­le Men­schen zu Ein­schrän­kun­gen in ande­ren Berei­chen bereit : So gab die Mehr­heit an, sich aus die­sem Grund bei ande­ren Anschaf­fun­gen ein­schrän­ken. Ganz vorn ste­hen Schmuck und Möbel : Hier wol­len 66 bezie­hungs­wei­se 59 Pro­zent ihre Aus­ga­ben redu­zie­ren, um das Rei­se­bud­get nicht kür­zen zu müs­sen. Dicht gefolgt fin­den sich auf der Lis­te mit 58 Pro­zent Events- und Kulturveranstaltungen.

„Die gro­ße Bereit­schaft, nun zuguns­ten eines Urlaubs ande­re Anschaf­fun­gen zurück­zu­stel­len, dürf­te der Umwid­mung des eigent­li­chen Rei­se­bud­gets im Pan­de­mie­zeit­raum geschul­det sein. Aber : Der jetzt mehr­heit­lich for­mu­lier­te Ver­zicht auf Kul­tur- und Sport­ver­an­stal­tun­gen sowie wei­te­re Events soll­te die Alarm­glo­cken der Ver­an­stal­ter ertö­nen las­sen. Hier könn­te sich ein Trend abzeich­nen, der die Gewöh­nung der Zuschau­er an digi­ta­le For­ma­te wie Strea­ming­diens­te oder Video­kon­fe­ren­zen ver­stärkt und die Event­bran­che vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen stel­len dürf­te“, gibt Ingo Bau­er zu Bedenken.

Über PwC :

PwC betrach­tet es als sei­ne Auf­ga­be, gesell­schaft­li­ches Ver­trau­en auf­zu­bau­en und wich­ti­ge Pro­ble­me zu lösen. Mehr als 327.000 Mit­ar­bei­ten­de in 152 Län­dern tra­gen hier­zu mit hoch­wer­ti­gen, bran­chen­spe­zi­fi­schen Dienst­leis­tun­gen in den Berei­chen Wirt­schafts­prü­fung, Steu­er- und Unter­neh­mens­be­ra­tung bei. Die Bezeich­nung PwC bezieht sich auf das PwC-Netz­werk und/​oder eine oder meh­re­re der recht­lich selbst­stän­di­gen Netz­werk­ge­sell­schaf­ten. Wei­te­re Details unter www​.pwc​.com/​s​t​r​u​c​t​ure.

Quel­le : Mar­tin Krau­se, PwC Communications
Ori­gi­nal-Con­tent von : PwC Deutsch­land, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credits : Ado­be­Stock 491585663 Brisystem

 

 

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