Über die Entscheidung der Landesregierung und dem Abstimmungsverhalten der südwestfälischen Abgeordneten von CDU und Grünen mehr als enttäuscht

Dirk Wiese und Frank Neuhaus : Über die Entscheidung der Landesregierung und dem Abstimmungsverhalten der südwestfälischen Abgeordneten von CDU und Grünen enttäuscht
Gemein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung von Dirk Wie­se (MdB) und Frank Neu­haus (Land­tags­kan­di­dat der Sau­er­län­der SPD):
„Süd­west­fä­li­sche Abge­ord­ne­te von CDU und Grü­nen leh­nen SPD-Antrag zur Ret­tung von Hydro­Net ab und brem­sen damit die Ener­gie­wen­de bei der Was­ser­stoff-Infra­struk­tur in Süd­west­fa­len aus.“
Nach gro­ßen Ankün­di­gun­gen und toll klin­gen­den Schlag­wör­tern im Koali­ti­ons­ver­trag, lässt die Lan­des­re­gie­rung – und mit ihr die süd­west­fä­li­schen Abge­ord­ne­ten von CDU und Grü­nen – das Pro­jekt Hydro­Net ein­fach fal­len. Und das trotz enger Beglei­tung der Pro­jekter­ar­bei­tung durch das Land. Wie Anfang Dezem­ber medi­al bekannt wur­de, wird die För­de­rung des Pro­jekts in Höhe von 39 Mil­lio­nen Euro nun völ­lig über­ra­schend nach ein­ein­halb Jah­ren inten­si­ver Arbeit der betei­lig­ten Unter­neh­men gekippt. Die Lan­des­re­gie­rung erteilt damit nicht nur dem Pro­jekt Hydro­Net eine Absa­ge, son­dern bremst den gesam­ten Aus­bau der Was­ser­stoff­wirt­schaft in Süd­west­fa­len aus. Gestützt durch die Land­tags­frak­ti­on der SPD in NRW und gemein­sam mit den drei SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten aus Süd­west­fa­len, Chris­ti­ne-Marie Stamm, Gor­dan Dudas und Inge Blask wur­de die Lan­des­re­gie­rung und Minis­te­rin Mona Neu­bau­er mit dem SPD-Antrag vom 20.12.2022  dazu auf­ge­for­dert, sich nicht län­ger hin­ter zu hohen Kos­ten, För­der­richt­li­ni­en und EU-Vor­ga­ben zu ver­ste­cken, son­dern end­lich die von der Lan­des­re­gie­rung ange­kün­dig­te Ermög­li­chungs­po­li­tik umzusetzen.
Dies schließt nicht nur die ein­ge­hen­de Über­prü­fung der Lan­des­för­de­rung für Hydro­Net, son­dern dar­über hin­aus­ge­hend den schnel­len und effek­ti­ven Aus­bau der Was­ser­stoff-Indus­trie in Süd­west­fa­len ein. In dem Antrag wur­de bewusst nicht nur auf Hydro­Net Bezug genom­men, son­dern ganz gene­rell der schnel­le und effek­ti­ve Aus­bau der Was­ser­stoff-Indus­trie in Süd­west­fa­len ange­mahnt. „Ich den­ke, wir alle hier wis­sen, wie wich­tig das Gelin­gen die­ser Trans­for­ma­ti­on für NRW ist,“ so Frank Neuhaus.
„Das Schei­tern von Hydro­Net ist weit mehr als eine ver­pass­te Chan­ce – es ist ein Fin­ger­zeig an die Regi­on Süd­west­fa­len, dass mit die­ser Lan­des­re­gie­rung nicht zu rech­nen ist, wenn es ans Ein­ge­mach­te geht,“ so der hei­mi­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dirk Wiese.
Am 20.12.2022 hat­te die Lan­des­re­gie­rung die Mög­lich­keit, den fata­len Ein­druck noch ein­mal zu kor­ri­gie­ren und die ver­pass­te Chan­ce mit Annah­me des SPD-Antrags doch noch zu nut­zen. Die­se Chan­ce haben die Lan­des­re­gie­rung und mit ihr ins­be­son­de­re die süd­west­fä­li­schen Abge­ord­ne­ten von CDU und Grü­nen ver­passt : Bei nament­li­cher Abstim­mung haben sich alle süd­west­fä­li­schen Abge­ord­ne­ten der Regie­rungs­frak­tio­nen gegen den Antrag aus­ge­spro­chen. „Süd­west­fa­len hat von die­ser Lan­des­re­gie­rung nicht viel Gutes zu erwar­ten, dass ist durch die­se Abstim­mung wie­der ein­mal mehr als deut­lich gewor­den“, so Dirk Wie­se ernüchternd.
NRW ist in sei­ner wirt­schaft­li­chen Aus­rich­tung in hohem Maße abhän­gig von der ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trie im Land, die im Zuge der sozi­al-öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on in weni­gen Jah­ren einen hohen Was­ser­stoff­be­darf auf­wei­sen wird. Für die nöti­gen Import­men­gen wie für die hei­mi­sche Pro­duk­ti­on benö­tigt NRW ein leis­tungs­fä­hi­ges Was­ser­stoff­lei­tungs­sys­tem, des­sen zügi­ger Aus­bau hohe Prio­ri­tät hat und als Daseins­vor­sor­ge und Stand­ort­si­che­rung zu begrei­fen ist, die nicht dem Zufall über­las­sen wer­den darf. Süd­west­fa­len ist eine wesent­li­che Indus­trie­re­gi­on in NRW. Die Was­ser­stoff­in­fra­struk­tur darf somit nicht nur auf die städ­ti­schen Bal­lungs­zen­tren des Lan­des aus­ge­rich­tet sein, son­dern muss flä­chen­de­ckend aus­ge­baut wer­den. Das Pro­jekt Hydro­Net zielt in die­sem Rah­men auf eine inno­va­ti­ve, regio­na­le und inte­gra­ti­ve Umset­zung von Zukunfts­tech­no­lo­gien und Sek­to­ren­kopp­lung, um den Kli­ma­schutz und die Ener­gie­wen­de vor­an­zu­trei­ben und Arbeits­plät­ze zu sichern. Schwer­punkt ist der Auf­bau einer regio­na­len Was­ser­stoff­wirt­schaft, die Akteur*innen ent­lang der gesam­ten regio­na­len Was­ser­stoff­wert­schöp­fungs­ket­te integriert.
„Wir in Arns­berg sind über die Ent­schei­dung der Lan­des­re­gie­rung und dem Abstim­mungs­ver­hal­ten der süd­west­fä­li­schen Abge­ord­ne­ten von CDU und Grü­nen mehr als ent­täuscht. Die­ses her­aus­ra­gen­de Zukunfts­pro­jekt war von den teil­neh­men­den Wirt­schafts­un­ter­neh­men und unse­rem Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner und den wei­te­ren Betei­lig­ten her­vor­ra­gend vor­be­rei­tet. Wir wol­len hof­fen, dass mög­li­cher­wei­se über den Bund oder die Euro­päi­sche Uni­on eine För­de­rung mög­lich ist“, erklärt der Arns­ber­ger Frank Neuhaus.
Quel­le : San­dra Lechelt – wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin – Dirk Wie­se, Mit­glied des Deut­schen Bundestages
Foto­credit : Dirk Wiese
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