Wahlaufruf der Westfälischen Frauenhilfe zur Kommunalwahl

Am 13.09.2020 finden Neuwahlen für die kommunalen Parlamente und alle Spitzen von Städten, Gemeinden und Kreisen in NRW statt.

win­ter­berg-total­lo­kal : Die kom­mu­na­len Par­la­men­te regeln zusam­men mit den Ver­wal­tun­gen die ört­li­chen Auf­ga­ben. Sie ent­schei­den, wo es Wohn­ge­bie­te geben soll, wie die Was­ser­ver­sor­gung sicher­ge­stellt wird, ob die Feu­er­wehr ein neu­es Feu­er­wehr­haus braucht. Das Spek­trum der poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen reicht von ele­men­ta­ren Belan­gen wie die Ver­sor­gung mit Was­ser, Ener­gie und Wohn­raum über Wirt­schafts­struk­tu­ren hin zu Bil­dungs- und Kultureinrichtungen.

Kon­kre­te Hand­lungs­mög­lich­kei­ten sind gera­de auf kom­mu­na­ler Ebe­ne zahl­reich auf dem Weg zu einer tat­säch­li­chen Gleich­stel­lung der Geschlech­ter und zu einer sozia­len und wirt­schaft­li­chen Gerech­tig­keit. Die Berei­che Öffent­li­cher Raum und Stadt­ent­wick­lung, Kin­der­be­treu­ung und Bil­dung, Beratungs‑, Unter­stüt­zungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­te, Kul­tur, Infra­struk­tur und Woh­nen sind durch die Ein­fluss­nah­me der Kom­mu­nen deut­lich geprägt und haben Aus­wir­kun­gen – ins­be­son­de­re auf das Leben von Frau­en. Die Schaf­fung von Schutz­plät­zen für von häus­li­cher Gewalt betrof­fe­ne Frau­en oder dau­er­haft aus­rei­chen­de Bera­tungs- und Hilfs­an­ge­bo­te für von Gewalt betrof­fe­ne Mäd­chen und Frau­en sind eben­falls Auf­ga­ben der Kom­mu­nen im Zusam­men­wir­ken mit dem Land NRW.

Demo­kra­tie lebt von der Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Die Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe in West­fa­len e.V. bit­tet alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, wäh­len zu gehen und mit ihrer Stim­me die­je­ni­gen Par­tei­en und Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten zu stär­ken, die für die Men­schen­rech­te und die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung ein­tre­ten. Jede Gesell­schaft ist ange­wie­sen auf ein brei­tes bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment. Mit dem Gang ins Wahl­lo­kal oder mit der Brief­wahl zei­gen alle ihre Bereit­schaft, Ver­ant­wor­tung zu übernehmen.

Rechts­extre­mis­mus, Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, Anti­fe­mi­nis­mus, Homo­pho­bie und Frem­den­feind­lich­keit sind mit dem christ­li­chen Glau­ben nicht ver­ein­bar. Sie wider­spre­chen der bibli­schen Bot­schaft von Gott dem Schöp­fer aller Men­schen, ste­hen im Wider­spruch zum Ver­söh­nungs­han­deln Jesu Chris­ti und miss­ach­ten die jüdi­schen Wur­zeln des christ­li­chen Glaubens.

Alle Wahl­be­rech­tig­ten mögen Par­tei­en wäh­len, die ein­tre­ten für Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit und Viel­falt, für Respekt, Tole­ranz und Mit­mensch­lich­keit und für eine demo­kra­ti­sche Gesell­schaft, in der alle ohne Angst leben kön­nen. Wo Eng­stir­nig­keit, Into­le­ranz, Frem­den­feind­lich­keit, Ras­sis­mus und Rechts­po­pu­lis­mus sich breit­ma­chen, ste­hen immer auch die Rech­te von Frau­en auf dem Spiel.

Es gilt, gemein­sam die poli­ti­schen Kräf­te zu stär­ken, die sich dafür ein­set­zen, dass Frau­en und Män­ner die glei­chen Chan­cen haben auf ein selbst­be­stimm­tes und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­es Leben in wirt­schaft­li­cher Unab­hän­gig­keit ; Par­tei­en zu wäh­len, die ein Fami­li­en­ver­ständ­nis haben, das Män­nern die Teil­ha­be an der Erzie­hung ihrer Kin­der und der Pfle­ge ihrer Eltern ermög­licht und die Ver­ant­wor­tung für Haus- und Fami­li­en­ar­beit nicht vor­ent­hält ; Par­tei­en die Stim­me zu geben, die sich für Gewalt­frei­heit ein­set­zen und für einen Rechts­staat, der Frau­en und Kin­dern Schutz vor phy­si­scher und psy­chi­scher Gewalt garan­tiert. Das Recht aller Frau­en und Mäd­chen auf ein Leben ohne Gewalt gilt es zu wahren.

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kön­nen die Lebens­qua­li­tät im eige­nen Umfeld direkt beein­flus­sen, in dem sie wäh­len. Mit jeder Stim­me gilt es, sowohl die­je­ni­gen Par­tei­en als auch die­je­ni­gen Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten zu stär­ken, die für die Men­schen­rech­te, die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung, für Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit und für sozia­le und wirt­schaft­li­che Gerech­tig­keit eintreten.

Hin­ter­grund :

Die Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe in West­fa­len e.V. ist ein Mit­glie­der­ver­band, ein Trä­ger­ver­ein und Bil­dungs­an­bie­te­rin als Teil des Evan­ge­li­schen Erwach­se­nen­bil­dungs­wer­kes West­fa­len und Lip­pe e.V. Sie ist ein ein­ge­tra­ge­ner Ver­ein und tätigt die gemein­de­be­zo­ge­ne Frau­en­ar­beit in West­fa­len in Bin­dung an die Evan­ge­li­sche Kir­che von West­fa­len. Zum Mit­glie­der­ver­band gehö­ren 38 Bezirks‑, Stadt- und Syn­odal­ver­bän­de, in denen sich fast 45.000 Frau­en in 1.100 Orts­grup­pen zusam­men­ge­schlos­sen haben. Als sozi­al-dia­ko­ni­sche Trä­ge­rin ver­ant­wor­tet die Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe in West­fa­len 18 Ein­rich­tun­gen in der Alten­pfle­ge­aus­bil­dung, Alten­hil­fe, Behin­der­ten­hil­fe und Anti-Gewalt-Arbeit. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.frau​en​hil​fe​-west​fa​len​.de

Quel­le : Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe in West­fa­len e.V.

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