Nachtragshaushalt : konjunkturelle Impulse und Zukunftsinvestitionen

Am Donnerstag dieser Woche hat der Deutsche Bundestag den zweiten Nachtragshaushalt für das Jahr 2020 beschlossen.

win­ter­berg-total­lo­kal : Ins­ge­samt 217,8 Mil­li­ar­den Euro neh­men wir zusätz­lich in die Hand, um Deutsch­land wie­der in Schwung zu brin­gen. Damit bringt die gro­ße Koali­ti­on ein Kon­junk­tur- und Inves­ti­ti­ons­pro­gramm auf den Weg, das kurz­fris­ti­ge kon­junk­tu­rel­le Impul­se mit län­ger­fris­ti­gen Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen kom­bi­niert und in der Geschich­te unse­res Lan­des bei­spiel­los ist.

Dazu zitiert der hei­mi­sche SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de, Dirk Wie­se, sei­nen Vor­stands­kol­le­gen Achim Post : „Sowohl der Kin­der­bo­nus als auch die Mehr­wert­steu­er­sen­kung geben einen unmit­tel­ba­ren Kon­junk­tur­schub und füh­ren zu spür­ba­ren Ent­las­tun­gen gera­de auch klei­ner und mitt­le­rer Ein­kom­men. Die SPD hat dafür gesorgt, dass ein kom­mu­na­ler Soli­dar­pakt im Zen­trum des Kon­junk­tur­pro­gramms steht. Mit der Kom­pen­sa­ti­on der Gewer­be­steu­er­aus­fäl­le eben­so wie mit der weit­rei­chen­den Über­nah­me der Kos­ten der Unter­kunft durch den Bund wer­den die Kom­mu­nen in unse­rem Land mas­siv finan­zi­ell ent­las­tet. Hin­zu kom­men kräf­ti­ge Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen in Kitas, Schu­len, nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät, Inno­va­ti­on und For­schung, die den Zusam­men­halt und die Zukunfts­fä­hig­keit unse­res Lan­des stärken.“

Wie­se fügt an : Das hilft auch den Kom­mu­nen im Hoch­sauer­land und in der Indus­trie­re­gi­on Südwestfalen.

Allein im Sport-Bereich wer­den 800 Mil­lio­nen Euro in die Hand genom­men, um mit 600 Mil­lio­nen Euro Turn­hal­len, Schwimm­hal­len und Sport­plät­ze zu sanie­ren. 200 Mil­lio­nen Euro wer­den ver­wen­det, um Ein­nah­me­aus­fäl­le abseits des Pro­fi­fuß­balls aus­zu­glei­chen, die etwa wegen weg­ge­bro­che­ner Zuschau­er­ein­nah­men im Hand­ball, Eis­ho­ckey, Bas­ket­ball oder Vol­ley­ball ent­stan­den sind.

Wie­se betont wei­ter : „Außer­dem ret­ten wir mit zusätz­li­chen 100 Mil­lio­nen Euro ergän­zend zu den Über­brü­ckungs­hil­fen Jugend­her­ber­gen, Schul­land­hei­me und ande­re Jugend­bil­dungs­stät­ten, die neben vie­len ande­ren auch im Hoch­sauer­land Ver­lus­te hin­neh­men muss­ten. Inklu­si­ons­un­ter­neh­men und Ein­rich­tun­gen der Behin­der­ten­hil­fe erhal­ten par­al­lel zu den Hil­fen für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men eben­falls Zuschüs­se mit einem Gesamt­vo­lu­men von 100 Mil­lio­nen Euro.

Auch beim The­ma der Inves­ti­tio­nen legen wir eine Schip­pe drauf. Mit dem Vor­zie­hen von Maß­nah­men inves­tie­ren wir 720 Mil­lio­nen Euro in den Aus­bau von Schie­nen, Brü­cken, Bahn­hö­fen und Straßen.

Den Nach­trags­haus­halt haben wir im par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­ren noch ein­mal nach­ge­schärft. Ins­ge­samt benö­ti­gen wir durch die Ände­run­gen im par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­ren 750 Mil­lio­nen Euro weni­ger neue Schul­den. Außer­dem muss sich die Bun­des­re­gie­rung Kon­junk­tur­maß­nah­men, die mehr als 100 Mil­lio­nen Euro kos­ten, künf­tig vom Haus­halts­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges geneh­mi­gen las­sen“, erklärt Wiese.

Zudem wird der Kul­tur- und Medi­en­be­reich im Nach­trags­haus­halt mit einem Ret­tungs- und Zukunfts­pa­ket in Höhe von einer Mil­li­ar­de Euro berücksichtigt.

„Seit drei Mona­ten greift der Coro­na beding­te Lock-Down und beein­träch­tigt das Kul­tur­le­ben in unse­rem Land in einem bis dahin unbe­kann­ten Aus­maß. Erst lang­sam kön­nen Kul­tur­ein­rich­tun­gen wie­der öff­nen. Damit ihr Neu­start klappt, hat sich die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on für eine pass­ge­naue Unter­stüt­zung der Kul­tur- und Medi­en­sze­ne ein­ge­setzt“, schließt Wie­se sich den Aus­füh­run­gen von Mar­tin Raba­nus, dem kul­tur- und medi­en­po­li­ti­schen Spre­cher der SPD-Frak­ti­on an.

Beson­de­res Augen­merk legt die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on auf den Erhalt der kul­tu­rel­len Infra­struk­tur in der Flä­che : Musik­clubs eben­so wie Thea­ter, Orches­ter, Chö­re und Kinos – um nur ein paar Bei­spie­le zu nen­nen. Am Bei­spiel der Kinos wird deut­lich, wie wich­tig die­se gera­de in länd­li­chen Regio­nen als gesell­schaft­li­che Anker­punk­te für die Men­schen sind. Des­we­gen ist es gut, dass nun min­des­tens 160 Mil­lio­nen Euro der Kul­tur­mil­li­ar­de zur Stär­kung und Erhal­tung von Film und Kinos zur Ver­fü­gung ste­hen. Für den Bereich Musik­fes­ti­vals, Musik­clubs und Musik­ver­an­stal­ter wer­den wir 150 Mil­lio­nen Euro bereit­stel­len. Mit der glei­chen Sum­me wird der Bereich Tanz und Thea­ter geför­dert. 150 Mil­lio­nen Euro geht an die För­de­rung von zukunfts­wei­sen­den alter­na­ti­ven und digi­ta­len Ange­bo­ten. Dar­in ent­hal­ten sind Maß­nah­men in Höhe von 50 Mil­lio­nen Euro, die über die Bun­des­kul­tur­fonds aus­ge­ge­ben wer­den. Für den Aus­fall der Wer­be­ein­nah­men wer­den dem pri­va­ten Hör­funk 20 Mil­lio­nen Euro zur För­de­rung der Dis­tri­bu­ti­ons­we­ge bereit­ge­stellt. Das sind alles star­ke Signa­le für die Kul­tur und Medi­en in unse­rem Land.

„Wir wer­den die Ver­wen­dung der Mit­tel der Kul­tur­mil­li­ar­de genau im Blick behal­ten und falls not­wen­dig nach­steu­ern. Die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on erwar­tet von der Bun­des­re­gie­rung spä­tes­tens zum 31. Okto­ber 2020 einen ers­ten Bericht über den aktu­el­len Stand des Pro­gramms. Wir wer­den auf eine aus­ge­wo­ge­ne Balan­ce zwi­schen Sta­bi­li­sie­rung der Kul­tur­in­fra­struk­tur und zukunfts­ge­rich­te­ten Anrei­zen für den Neu­start achten.

„Die SPD-Bun­des­tag­frak­ti­on setzt sich dafür ein, dass Kul­tur und Medi­en ein leben­di­ger und unver­zicht­ba­rer Teil unse­rer Gesell­schaft blei­ben, das ist auch für länd­li­che Regio­nen wie dem Hoch­sauer­land wich­tig“, betont Wie­se abschließend.

Foto­credits : Mar­co Urban

Quel­le : Dirk Wiese

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