Umfrage der Handwerkskammer belegt : Für Betriebe geht es jetzt um die nackte Existenz !

Jeder zweite Betrieb ist von den Auswirkungen der Krise betroffen

win­ter­berg-total­lo­kal : „Den Betrie­ben haben wir in der ver­gan­ge­nen Woche drei Fra­gen gestellt : Ist Ihr Betrieb betrof­fen, wie ist er betrof­fen und was erwar­ten Sie ? Die Umfra­ge lief zu Beginn der Eska­la­ti­on. Schon zu die­sem frü­hen Zeit­punkt sah sich fast jeder zwei­te Betrieb von der Kri­se betrof­fen. Heu­te liegt der Wert sicher noch ein­mal deut­lich höher“, sagt Kam­mer­prä­si­dent Jochen Ren­fordt mit Blick auf die inzwi­schen ange­ord­ne­ten Schlie­ßun­gen in vie­len Bereichen.

Bei genaue­rer Betrach­tung zeigt sich : Drei Vier­tel der Betrie­be ver­zeich­nen eine nach­las­sen­de Kun­den­nach­fra­ge und einen Umsatz­rück­gang. Für jedes zehn­te Unter­neh­men trifft das sogar in sehr star­kem Maß zu. „Das macht mir schon gro­ße Sor­gen. Noch hof­fen die Unter­neh­men weit­ge­hend den Per­so­nal­be­stand hal­ten zu kön­nen, denn nach der Kri­se wer­den die Fach­kräf­te für den Wie­der­auf­stieg drin­gend gebraucht werden.“

50 Pro­zent der Umfra­ge­teil­neh­mer befürch­ten schon jetzt Liqui­di­täts­eng­päs­se und 40 Pro­zent erwar­ten, einen erhöh­ten Kre­dit­be­darf zu haben. Auch die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Kri­se auf die Beschäf­ti­gungs­si­tua­ti­on neh­men dra­ma­ti­sche Aus­ma­ße an : 42 Pro­zent hal­ten die Inan­spruch­nah­me von Kurz­ar­beit für erfor­der­lich und 16 Pro­zent befürch­ten sogar, Per­so­nal abbau­en zu müssen.

„Die Hand­werks­kam­mer ist gut auf­ge­stellt, den Betrie­ben in die­ser Zeit bera­tend zur Sei­te zu ste­hen. Jetzt kommt es dar­auf an, dass die ange­kün­dig­ten Hil­fen schnell und unbü­ro­kra­tisch an die Unter­neh­men gelan­gen“, betont Kam­mer­prä­si­dent Renfordt.

Das Hand­werk hat Ver­trau­en in die Ret­tungs­maß­nah­men von Bund und Land und dankt den Regie­run­gen für ihr umsich­ti­ges Han­deln. „Wir bit­ten, dass auch alle Hand­wer­ker die­ses Ver­trau­en haben, auch wenn es mit Blick auf per­sön­li­che Betrof­fen­heit manch­mal schwer­fällt und es auch eines Ver­trau­ens­vor­schus­ses bedarf.“ Jedem Unter­neh­mer, jedem Hand­wer­ker, der unver­schul­det in Not gerät, soll nun sehr schnell gehol­fen wer­den. „Wir appel­lie­ren an alle, die nöti­ge Geduld auf­zu­brin­gen, dass die­se Maß­nah­men auch in Kraft gesetzt wer­den kön­nen.“ Alle Akteu­re sind nach Kräf­ten bemüht, die Hil­fen schnell und unbü­ro­kra­tisch zu geben. Gigan­ti­sche 500 Mil­li­ar­den Euro sol­len bereit­ge­stellt wer­den. Allein NRW ver­ab­schie­det kurz­fris­tig einen Nach­trags­haus­halt von 25 Mil­li­ar­den Euro nur für die Bewäl­ti­gung der Coro­na-Kri­se. der Zusam­men­halt ist jetzt unse­re Stärke.

Als Hand­werk hel­fen wir mit – unter schwie­ri­gen Bedin­gun­gen – das wirt­schaft­li­che Leben soweit wie ver­ant­wort­lich mög­lich auf­recht­zu­er­hal­ten. Grund­sätz­lich gilt laut Lan­des­er­lass, dass das Hand­werk sei­ner Tätig­keit der­zeit (noch) nach­kom­men kann. Das muss in jedem Ein­zel­fall aller­dings mit der Prio­ri­tät gel­ten, dass Abstands- und Hygie­ne­maß­nah­men ein­ge­hal­ten wer­den. Die Maß­nah­men zu Ein­schrän­kung sozia­ler Kon­tak­te sind in die­ser Stun­de vorrangig.

 

Quel­le : Hand­werks­kam­mer Südwestfalen

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