Ein zentrales Portal für digitale Dienste

Die Kommunalen Spitzenverbände legen Eckpunkte vor

win­ter­berg-total­lo­kal : Ein Eck­punk­te­pa­pier der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de in NRW for­mu­liert Erwar­tun­gen an ein bür­ger­freund­li­ches Por­tal­an­ge­bot, über das Kom­mu­nen Dienst­leis­tun­gen digi­tal anbie­ten kön­nen. “Es geht uns dar­um, für Bür­ger und Wirt­schaft einen schnel­len und unkom­pli­zier­ten Zugang zu digi­ta­len Dienst­leis­tun­gen zu ent­wi­ckeln”, mach­te der Vor­sit­zen­de des Gemein­sa­men IT-Len­kungs­aus­schus­ses der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de, Dor­ma­gens Bür­ger­meis­ter Erik Lie­ren­feld, deut­lich, nach­dem das Gre­mi­um am Diens­tag die Eck­punk­te ver­ab­schie­det hatte.

Das Online­zu­gangs­ge­setz (OZG) aus dem Jahr 2017 legt fest, dass die öffent­li­che Ver­wal­tung ihre Leis­tun­gen bis Ende 2022 auch elek­tro­nisch über ihre Ver­wal­tungs­por­ta­le zur Ver­fü­gung stel­len und die­se zu einem Por­tal­ver­bund ver­knüp­fen muss. Rund 575 Ver­wal­tungs­leis­tun­gen von Bund, Län­dern und Kom­mu­nen sol­len dar­in digi­tal ange­bo­ten wer­den. Der größ­te Anteil ent­fällt auf Städ­te, Krei­se und Gemein­den, die schon heu­te zahl­rei­che Diens­te auf digi­ta­lem Weg zur Ver­fü­gung stellen.

“Es macht kei­nen Sinn, wenn jede Kom­mu­ne ein eige­nes Ver­wal­tungs­por­tal erstellt. Dar­um arbei­ten wir an einem zen­tra­len Por­tal­an­ge­bot, das nicht nur den Daten­schutz gewähr­leis­tet, son­dern auch anspruchs­vol­le Funk­tio­nen bereit­stellt, zum Bei­spiel Authen­ti­fi­zie­rungs­ver­fah­ren, siche­re Bezahl­diens­te, einen Doku­men­ten­safe oder ein For­mu­lar­ma­nage­ment”, erläu­ter­te Lie­ren­feld. “Dass das Land für Ent­wick­lung und Ein­füh­rung die­ses Por­tal­an­ge­bots finan­zi­el­le Unter­stüt­zung in Aus­sicht gestellt hat, begrü­ßen wir ausdrücklich.”

Das Eck­punk­te­pa­pier hält fest, dass das lan­des­wei­te Por­tal­an­ge­bot allen Städ­ten, Krei­sen und Gemein­den zur Ver­fü­gung ste­hen soll. Sämt­li­che Diens­te aus kom­mu­na­len, Lan­des- und Bun­des­por­ta­len sol­len in den Por­tal­ver­bund. NRW inte­griert wer­den und über gän­gi­ge Such­ma­schi­nen auf­find­bar sein. Eine zen­tra­le Rol­le für die Ent­wick­lung der Ange­bo­te spie­len die Anbin­dung an bereits bestehen­de Por­ta­le der Kom­mu­nen und die nut­zer­freund­li­che Gestal­tung. Die für das jewei­li­ge Anlie­gen zustän­di­gen Diens­te der Ver­wal­tung sol­len über eine Such­mas­ke mit nur weni­gen Klicks zu fin­den sein.

Zudem ist vor­ge­se­hen, dass Nut­zer sich nur ein­mal für ein per­so­na­li­sier­tes Nut­zer­kon­to regis­trie­ren müs­sen, über das sie fort­an alle Ver­wal­tungs­leis­tun­gen abru­fen kön­nen. Ent­wi­ckelt wur­den die im Eck­punk­te­pa­pier for­mu­lier­ten Anfor­de­run­gen an das zen­tra­le Por­tal, die Basis­diens­te und die Ent­wick­lungs umge­bung in einem Work­shop mit Ver­tre­tern der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de und des Dach­ver­ban­des der kom­mu­na­len IT-Dienst­leis­ter (KDN) im Novem­ber 2019. Wei­te­re Kon­kre­ti­sie­run­gen z.B. zu Fra­gen der Nach­nut­zung bereits ent­wi­ckel­ter Diens­te für alle Kom­mu­nen mit Blick auf Lizen­zen fin­den unter Ein­bin­dung inter­es­sier­ter Kom­mu­nen und des Gemein­sa­men IT-Len­kungs­aus­schus­ses statt.

“Durch die im Eck­punk­te­pa­pier for­mu­lier­ten Anfor­de­run­gen aus Sicht von Nut­zern und Kom­mu­nen haben wir den Weg defi­niert. In den kom­men­den Mona­ten wird es nun dar­um gehen, mit Hil­fe der kom­mu­na­len IT-Dienst­leis­ter kon­kre­te Lösun­gen zu ent­wi­ckeln”, sag­te Lie­ren­feld. “Wir sind uns im Kla­ren dar­über, dass die Digi­ta­li­sie­rung der Ver­wal­tung für alle Betei­lig­ten eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar­stellt, die wir gemein­sam bewäl­ti­gen werden.“

Zahl­rei­che Kom­mu­nen in Nord­rhein-West­fa­len bie­ten schon heu­te digi­ta­le Ver­wal­tungs­leis­tun­gen an. Bür­ger kön­nen bequem über das Smart­phone die Hun­de­pla­ket­te bean­tra­gen, Tickets für Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen bestel­len oder von zu Hau­se aus Urkun­den oder den Aus­zug aus dem Grund­buch bean­tra­gen. Kraft­fahr­zeug­kenn­zei­chen kön­nen so wie die PKW-Zulas­sungs­be­schei­ni­gung eben­falls online bean­tragt wer­den. Die Digi­ta­li­sie­rung erleich­tert den Behör­den gang nicht nur für Pri­vat­per­so­nen. Auch Unter­neh­men pro­fi­tie­ren, etwa durch das digi­ta­le Gewerbeserviceportal.

Der gemein­sa­me IT-Len­kungs­aus­schuss der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de ist ein gemein­sa­mer Fach­aus­schuss von Städ­te­tag NRW, Land­kreis­tag NRW und Städ­te- und Gemein­de­bund NRW. Zu sei­nen Auf­ga­ben zäh­len die Vor­be­rei­tung und Vor­klä­rung kom­mu­na­ler IT-Initia­ti­ven wie auch der enge Aus­tausch mit Land und kom­mu­na­len IT-Dienst­leis­tern zu Fra­gen der Digi­ta­li­sie­rung. Mit dem Gre­mi­um sol­len kom­mu­na­le Kräf­te gebün­delt und die Koope­ra­ti­on in kom­mu­n­en­über­grei­fen­den Fra­ge­stel­lun­gen vor­an­ge­bracht wer­den. Der­zeit liegt die Geschäfts­füh­rung beim Städ­te- und Gemein­de­bund NRW.

Quel­le : Hei­ke Schütz­mann – Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen

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