Der 04.02. ist Weltkrebstag

Die Deutsche Krebshilfe und Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention fordern : Verbot von Solarien in Deutschland
  • Trotz Nut­zungs­ver­bot erhiel­ten 2018 rund 140.000 Min­der­jäh­ri­ge  Zugang zu Sonnenbänken
  • Sola­ri­en­nut­zung ver­ur­sacht euro­pa­weit etwa 3.400 Fäl­le des  beson­ders gefähr­li­chen mali­gnen Mela­nom im Jahr
  • “Spec­trum. The most dan­ge­rous art­work.” ver­deut­licht anschau­lich die sehr gro­ße Gefahr von UV-Strahlung

win­ter­berg-total­lo­kal : Mit der ein­drucks­vol­len Instal­la­ti­on “Spec­trum. The most dan­ge­rous art­work.” haben die Deut­sche Krebs­hil­fe und die Arbeits­ge­mein­schaft Der­ma­to­lo­gi­sche Prä­ven­ti­on in Ber­lin ein deutsch­land­wei­tes Ver­bot von Sola­ri­en gefor­dert. Das gefähr­li­che Kunst­werk aus 65 han­dels­üb­li­chen UV-Röh­ren, wie sie auch in Sola­ri­en­ge­rä­ten ein­ge­setzt wer­den, mach­te das von vie­len unter­schätz­te Risi­ko von schwar­zem Haut­krebs durch UV-Strah­len unmit­tel­bar greifbar.

Besu­cher durf­ten das Kunst­werk des Duos “Low Bros” nur in Schutz­klei­dung und auch dann nur für maxi­mal fünf Minu­ten besu­chen. An man­chen Stel­len der dunk­len Hal­le setz­ten sie sich einer Strah­lung aus, die der direk­ten Äqua­tor­son­ne zur Mit­tags­zeit bei wol­ken­lo­sem Him­mel, ent­spro­chen hat.

Am 4. Febru­ar 2020 ist das 20. Jubi­lä­um des Welt­krebs­ta­ges : “Wir for­dern ein umfas­sen­des Ver­bot von Sola­ri­en in Deutsch­land. Sie sind längst als krebs­er­re­gend ein­ge­stuft und den­noch wird das Nut­zungs­ver­bot für Min­der­jäh­ri­ge völ­lig unzu­rei­chend durch­ge­setzt”, erläu­tert Gerd Net­te­ko­ven, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Deut­schen Krebs­hil­fe die For­de­rung. Das Nut­zungs­ver­bot exis­tiert seit 2009 und den­noch gelang es allein 2018 schät­zungs­wei­se rund 140.000 Min­der­jäh­ri­gen, Zugang zu Sola­ri­en­ge­rä­ten zu erhalten.

Ten­denz stei­gend, wie Zah­len des Natio­na­len Krebs­hil­fe-Moni­to­ring (NCAM) bele­gen. Pro­fes­sor Dr. Eck­hard Breit­bart, Der­ma­to­lo­ge und Vor­sit­zen­der der ADP ergänzt : “Welch ein wahn­wit­zi­ger Trug­schluss, dass gebräun­te Haut immer noch als gesund und schön gilt. Der Bräu­nungs­pro­zess ist immer ein Hil­fe­schrei der Haut. Jede Sola­ri­en­nut­zung führt zu gesund­heit­li­chen Schäden.”

Künst­li­che UV-Strah­lung erhöht das Hautkrebsrisiko

Jähr­lich erkran­ken nach Schät­zun­gen der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) etwa 3.400 Men­schen in ganz Euro­pa an einem sola­ri­en­in­du­zier­ten mali­gnen Mela­nom, dem gefähr­li­chen schwar­zen Haut­krebs. Etwa 800 Fäl­le davon ver­lau­fen töd­lich. Die inter­na­tio­na­le Krebs­for­schungs­agen­tur (IARC) der WHO stuft sowohl die natür­li­che UV-Strah­lung der Son­ne als auch die künst­lich erzeug­te in Sola­ri­en in die höchs­te Risi­ko­grup­pe der krebs­aus­lö­sen­den Fak­to­ren ein. Die WHO und ande­re wis­sen­schaft­li­che Gre­mi­en raten daher drin­gend von jeg­li­cher Sola­ri­en­nut­zung ab. Denn UV-Strah­lung ver­ur­sacht neben der gewünsch­ten Bräu­nung bin­nen Sekun­den Schä­den im Erb­gut der Haut­zel­le. Aus Zel­len mit solch geschä­dig­tem Erb­gut kann sich auch Jahr­zehn­te spä­ter noch Haut­krebs ent­wi­ckeln. Die Haut­bräu­ne stellt ledig­lich eine Schutz­re­ak­ti­on der Haut dar und ist nie­mals ein Zei­chen von Gesund­heit. Beson­ders die Haut von Kin­dern und Jugend­li­chen ist emp­find­lich gegen­über UV-Strah­lung und das Risi­ko einer Haut­krebs­er­kran­kung ungleich höher als bei Erwachsenen.

Gesund­heit­lich siche­re Bestrah­lung durch UV-Strah­len nicht möglich

“Trotz gewis­ser gesetz­li­cher Vor­ga­ben ist die Nut­zung von Son­nen­bän­ken nie­mals unbe­denk­lich. Denn laut der IARC gibt es kei­nen Schwel­len­wert für unge­fähr­li­che künst­li­che UV-Bestrah­lung, wodurch kein Sola­ri­um als gesund­heit­lich sicher betrach­tet wer­den kann”, unter­mau­ert Gerd Net­te­ko­ven von der Deut­schen Krebs­hil­fe die Ver­bots­for­de­rung. “Und da selbst das Nut­zungs­ver­bot für Min­der­jäh­ri­ge nicht durch­ge­setzt wird, for­dern wir zum Schutz ein voll­stän­di­ges Sola­ri­en­ver­bot”, so Pro­fes­sor Dr. Eck­hard Breit­bart von der ADP.

Mit der ein­drucks­vol­len Instal­la­ti­on “Spec­trum” in den Ber­li­ner Rein­beck­hal­len wur­den die gesund­heit­li­chen Gefah­ren von Sola­ri­en­ge­rä­ten ver­an­schau­licht und Auf­merk­sam­keit für das gesell­schaft­li­che Pro­blem der Sola­ri­en­nut­zung geschaf­fen. “Ein Son­nen­stu­dio ist in unse­ren Augen eine Kult­stät­te, in dem sich ein wie­der­keh­ren­des Ritu­al voll­zieht. In unse­rer Instal­la­ti­on “Spec­trum” heben wir den Aspekt der Son­nen­an­be­tung her­aus und legen den Fokus auf das Objekt der Anbe­tung : Eine Son­ne aus ech­ten UV-Röh­ren, von der eine rea­le Bedro­hung aus­geht”, erklä­ren die Künst­ler das Werk.

Bild : Die Deut­sche Krebs­hil­fe und Arbeits­ge­mein­schaft Der­ma­to­lo­gi­sche Prä­ven­ti­on for­den : Ver­bot von Sola­ri­en in Deutschland

Bild­quel­le : Spec­trum. The most dan­ge­rous artwork

Ori­gi­nal-Con­tent von : Spec­trum. The most dan­ge­rous art­work, über­mit­telt durch news aktuell

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