Winterberg-Totallokal : Bluthochdruck – Diabetes – Cholesterin : Testen Sie Ihr Risiko
winterberg-totallokal : „Herz unter Stress“ lautet das Motto der Herzwochen 2016. Bei der bundesweiten Kampagne der Deutschen Herzstiftung stehen dieses Jahr dabei die Risikokrankheiten im Mittelpunkt der Aufklärung : denn Hypertonie, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen zählen zu den wichtigsten, beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Diese Erkrankungen werden allerdings viel zu häufig unterschätzt“, weiß Dr. Erkan Sagnak-Reynier, leitender Kardiologe am St. Franziskus-Hospital. Auch der Stress durch psychosoziale Belastungen werde wegen seiner wachsenden Bedeutung als Risikofaktor oft nicht ernst genug genommen. „Werden die für das Herz so gefährlichen Risikokrankheiten frühzeitig diagnostiziert sowie im Verlauf ausreichend therapiert und gut eingestellt, können schwerwiegende Folgen vermieden werden“, so der Kardiologe. Wichtigste Voraussetzung dafür sei eine Änderung des individuellen Lebensstils, von dem auch Menschen mit belastenden Lebensumständen profitieren. Gemeinsam mit seinem Chefarztkollegen vom St. Walburga-Krankenhaus Meschede, Dr. Daniel Gießmann, berät er während einer Vortragsveranstaltung im Oversum. Interessenten haben zudem die Möglichkeit vor Ort eine orientierende Ultraschalluntersuchung des Herzens sowie eine Blutdruckmessung zu erhalten. Die Veranstaltung beginnt im Raum Panorama (gegenüber dem MVZ St. Franziskus) am Oversum Vitalresort am 17. November um 17.30 Uhr und ist für alle Teilnehmer kostenlos.
Unser Herz hat die Aufgabe, mit 100.000 Schlägen pro Tag 7.000 Liter Blut durch unser Gefäßsystem zu pumpen, um Organe und Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Gefährlich wird es, wenn Herz und Gefäße hohem Stress durch Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Blutfettspiegel/LDL-Cholesterin) ausgesetzt sind. Diese zählen zu den wichtigsten Risikokrankheiten für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen.
Das Tückische dieser Risikokrankheiten : Häufig unterschätzt, bleiben sie oftmals unentdeckt und unbehandelt. Selbst wenn viele Patienten bereits in Behandlung sind, sind sie häufig nicht ausreichend therapiert, weil ihre Medikation nicht gut eingestellt ist. Oder sie nehmen wegen der Nebenwirkungen ihre Medikamente nicht konsequent ein und ändern ihren Lebensstil nicht. „Schleichend erhöht sich so bei vielen Millionen Männern und Frauen das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere schwerwiegende Herz-Kreislauf-Leiden. Das ist umso tragischer, weil diese Risikokrankheiten – wenn sie nicht erblich bedingt sind – durch therapeutische Maßnahmen wie Medikamente und konsequente Lebensstiländerung sehr gut beeinflussbar sind“, betont Dr. Sagnak-Reynier.
Schleichende Schädigung von Herz und Gefäßsystem
An Bluthochdruck leiden in Deutschland nach Schätzungen über 20 Millionen Erwachsene, an Diabetes etwa 4,6 Millionen Betroffene. Bei Bluthochdruck wissen etwa 20 Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Erkrankung, weil sie sich lange damit fit und gut fühlen. So riskieren sie mit dem „stillen Killer“ eine schleichende Schädigung ihrer Gefäße und Organe wie Herz, Gehirn, Nieren und Augen. Ähnliches gilt für erhöhte Blutzuckerspiegel (Diabetes), die die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und so die Gefahr für Herzinfarkt, Schlaganfall, Schädigung der Nieren-/Beingefäße beschleunigen. Diabetiker spüren die Arteriosklerose-Beschwerden kaum, weil Diabetes das Schmerzempfinden beeinträchtigt.
Herzwochen : Kardiologen informieren am 17. November in Winterberg
Deshalb soll die Bevölkerung für die Ursachen und Gefahren von Bluthochdruck, Diabetes, Cholesterin und Stress sowie für neue Entwicklungen in Diagnostik und Therapie und für die Wichtigkeit der Vorbeugung dieser Risikokrankheiten sensibilisiert werden. Wie lässt sich der Blutdruck auf natürliche Weise senken ? Diabetes : Therapie ohne Medikamente ? Wann müssen Gesamtcholesterin-/LDL-Werte behandelt werden ? Wie schwerwiegend sind die Folgen unbehandelter Fettstoffwechselstörungen ? Welche Bedeutung haben Übergewicht, Bewegungsmangel, schlechte Ernährung und Stress für Entstehung und Verlauf von Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen ? Was tun, wenn Medikamente nicht vertragen werden ?
Fotos :
Dr. Erkan Sagnak-Reynier (ltd. Kardiologe St. Franziskus-Hospital Winterberg)
Dr. Daniel Gießmann (Chefarzt Kardiologie St. Walburga-Krankenhaus Meschede)
Quelle : Tanja Jostes