Energieeffizienz einfach vor der Haustür

Winterberg-Totallokal : Center Parcs nimmt BHKW in Betrieb

win­ter­berg-total­lo­kal : 120 Hotel­zim­mer, 561 Bun­ga­lows, 3.500 Bet­ten, ein Was­ser­pa­ra­dies auf 4.000m². Die­se Zah­len von Boris Ege, Direk­tor von Cen­ter Parcs Hoch­sauer­land, las­sen auf einen enor­men Wär­me- und Strom­be­darf im Feri­en­park schließen.

Um der Über­zeu­gung von Cen­ter Parcs und den heu­ti­gen Stan­dards an Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Nach­hal­tig­keit nach­zu­kom­men, hat Cen­ter Parcs in Zusam­men­ar­beit mit der Fa. Cofe­ly ein ener­gie­ein­s­pa­ren­des Kon­zept mit gleich­zei­ti­ger Ver­rin­ge­rung des CO2-Aus­stos­ses entwickelt.

Durch Sanie­rung der bestehen­den Heiz­kraft­an­la­gen in Kom­bi­na­ti­on mit der Anbin­dung eines eige­nen Block­heiz­kraft­werks (BHKW) erhof­fen sich die Ver­ant­wort­li­chen in den nächs­ten Jah­ren eine Erspar­nis von ca. 10 – 15 % im Ver­gleich zu den alten Zahlen.

„Die ers­ten Gesprä­che zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz erfolg­ten vor ca. 2 Jah­ren ; und mit einer jähr­li­chen Aus­las­tung unse­res Parks von über 70 % wur­den die Rah­men­be­din­gun­gen geschaf­fen, über ein sol­ches Pro­jekt kon­kre­ter nach­zu­den­ken.“, erklärt Boris Ege den Beginn der Überlegungen.

Schnell hat­te sich dann auch ein kom­pe­ten­ter Part­ner gefunden.

Die Cofe­ly Deutsch­land GmbH als Spe­zia­list für gebäu­de­tech­ni­schen Anla­gen­bau, Anla­gen- und Pro­zess­tech­nik, war durch ein neu geplan­tes Cen­ter Parcs Pro­jekt im All­gäu auf den Feri­en­an­bie­ter auf­merk­sam gewor­den und hat­te Kon­takt mit Cen­ter Parcs Euro­pe, in Per­son Herrn Mark Somers, aufgenommen.

„Es war ein lan­ger, har­ter Weg, was die tech­ni­schen und vor allem kauf­män­ni­schen Bedin­gun­gen betraf, aber am Ende ist für bei­de Par­tei­en eine Win-Win-Situa­ti­on geschaf­fen wor­den!“, so Hans Josef Lau­fen­berg von der Cofely.

Die Funk­ti­on eines BHKW kurz erklärt :

Ein 12-Zylin­der Lieb­herr Gas­mo­tor erzeugt Wär­me und mit einem ange­flansch­ten Gene­ra­tor gleich­zei­tig Strom. Die­ses KWK-Sys­tem (Kraft-Wär­me-Kopp­lungs­sys­tem) ist die Grund­la­ge für die Wirt­schaft­lich­keit des BHKWs.

„Ein wei­te­rer Vor­teil ist der Stand­ort als „stand-alo­ne“ Con­tai­ner direkt beim Ener­gie­ab­neh­mer, um lan­ge Wege und den damit ver­bun­de­nen Ener­gie­ver­lust aus­zu­schlie­ßen.“, erklärt Mar­kus Becker, Pro­jekt­lei­ter bei der Cofe­ly, die Platz­wahl für den 12 x 3 m gro­ßen Container.

So wird die aus Abgas­wär­me­tau­scher und Motor­küh­lung gewon­ne­ne Wär­me über eine Ener­gie­brü­cke direkt in die Heiz­zen­tra­le geschickt und dem Sekun­där­netz zugeführt.

„Die Wär­me­er­zeu­gungs­an­la­ge ver­sorgt über ein Wär­me­ver­teil­netz den Zen­tral­be­reich mit Hotel, Aqua Mun­do und Mar­ket Dom. Cofe­ly errich­te­te eine BHKW-Con­tai­ner­an­la­ge mit 585 kW ther­mi­scher und 550 kW elek­tri­scher Leis­tung und redu­zier­te die ther­mi­sche Leis­tung der Heiz­zen­tra­le von ca. 6.250 kW auf 4.500 kW.“, heißt es in der offi­zi­el­len Pres­se­mit­tei­lung der Cofe­ly GmbH.

Das neu errich­te­te BHKW kann bis zu 3,5 Mio. kWh pro Jahr erzeu­gen, das ent­spricht unge­fähr dem Jah­res­be­darf von 1.750 Wohnungen.

Ab sofort möch­te Cen­ter Parcs ca. 50 % der benö­tig­ten Wär­me und einen noch höhe­ren Anteil an Strom über das BHKW gewinnen.

Die Feri­en­gäs­te des Parks brau­chen aber kei­ne Angst zu haben. Selbst mit einer Lauf­zeit von 8000 h / Jahr (das ent­spricht ca. 90 % der Park-Betriebs­zeit), wird es kei­ne Lärm­be­läs­ti­gung für den Gast geben, denn mit der „super silence“-Ausführung liegt die Betriebs­laut­stär­ke des Con­tai­ners bei unter 45 dB.

 

Mit 60.000 Stun­den garan­tier­te Lauf­zeit ver­spricht der Her­stel­ler 8 Jah­re Stö­rungs­frei­heit. Soll­te es dann doch ein­mal haken, ist für War­tung und Ser­vice des BHKW die Fa. 2G Ener­gy AG zustän­dig. Über ein per­ma­nen­tes Online-Über­wa­chungs­sys­tem wer­den Stö­run­gen sofort gemel­det und kön­nen in der Regel auch online beho­ben wer­den, andern­falls rückt der Ser­vice-Mon­teur per­sön­lich zur Hil­fe aus.

 

Nach der tech­ni­schen Aus­ar­bei­tung haben die Bau­ar­bei­ten für das Pro­jekt im Som­mer 2015 begonnen.

„Um den regu­lä­ren Betrieb des Parks nicht zu stö­ren, wur­den vie­le vor­be­rei­ten­de Arbei­ten in die Nacht­stun­den ver­legt. Es muss­ten Fun­da­men­te gesetzt, Roh­re ver­legt und Lei­tun­gen gezo­gen wer­den, damit der eigent­li­che Auf­bau und die Inbe­trieb­nah­me rei­bungs­los von­stat­ten gehen konn­ten!“, so Mar­kus Becker.

Die Mon­ta­ge vor Ort ging dann in 3 Tagen über die Büh­ne und so konn­te Boris Ege als Haus­herr das BHKW per Knopf­druck offi­zi­ell ins Netz einreihen.

 

Cen­ter Parcs Hoch­sauer­land ist der ein­zi­ge Park, der sein bestehen­des Heiz­kraft­werk in die­ser Form saniert und durch das BHKW auf­ge­rüs­tet hat. Cen­ter Parcs Über­zeu­gung von Nach­hal­tig­keit und Wirt­schaft­lich­keit zeigt sich auch dar­in, dass Cen­ter Parcs Bos­tal­see im Saar­land zu den moderns­ten Anla­gen gehört und der geplan­te Feri­en­park im All­gäu dies noch über­tref­fen wird.

 

Fotos :

-Boris Ege star­tet das BHKW per Knopfdruck

-Die Ver­ant­wort­li­chen vor dem BHKW

-Das BHKW als „stand-alo­ne“ Anlage

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