Keine Regulierung von Salz-im-Brot

Winterberg-Totallokal : Lebensmittel nicht in gut oder schlecht einteilen / Europäisches Parlament fordert Abschaffung des Konzepts der Nährwertprofile.

win­ter­berg-total­lo­kal :  Das Euro­päi­sche Par­la­ment hat sich am Diens­tag mit gro­ßer Mehr­heit dafür aus­ge­spro­chen, die soge­nann­ten Nähr­wert­pro­fi­le abzu­schaf­fen und damit auch in Zukunft eine Regu­lie­rung, zum Bei­spiel des Salz­ge­hal­tes im Brot, auf euro­päi­scher Ebe­ne zu ver­hin­dern. Bereits seit 2006 exis­tiert eine Ver­ord­nung über nähr­wert­be­zo­ge­ne Anga­ben. Auf die­ser Basis hat die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on geplant, den Salz‑, Zucker- und Fett­ge­halt von bestimm­ten Lebens­mit­teln zu regu­lie­ren. Dies hät­te dann Kon­se­quen­zen für die Wer­bung die­ser Produkte.

Ins­be­son­de­re in Deutsch­land war die­ses Kon­zept kri­ti­siert wor­den, da man die Auf­fas­sung ver­trat, dass die­se Fra­gen die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on nichts ange­hen. Seit­dem „schlum­mert“ das Kon­zept in den Schub­la­den der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on. Die Abge­ord­ne­ten for­dern nun, es end­gül­tig zu begra­ben. „Lebens­mit­tel nach dubio­sen Kri­te­ri­en pau­schal in ‘gut´ oder ‘schlecht´ zu unter­tei­len funk­tio­niert nicht. Nach ers­ten Plä­nen wären dann sogar Voll­korn­brot und fri­scher gepress­ter Oran­gen­saft wegen ihres Salz- bzw. Zucker­ge­halts als unge­sund und damit als ‘schlecht‘ ein­grup­piert wor­den. Dies hal­te ich für inak­zep­ta­bel. Betrach­tet wer­den muss die Gesamt­ernäh­rung. Schließ­lich ernährt sich nie­mand aus­schließ­lich von einem Pro­dukt“ , so Lie­se. Das spre­che jedoch kei­nes­wegs gegen eine aus­führ­li­che Infor­ma­ti­on über ein Lebens­mit­tel, so der Arzt und gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­cher der größ­ten Frak­ti­on im Euro­päi­schen Par­la­ment (EVP-Christ­de­mo­kra­ten).

„Eine gute Infor­ma­ti­on für den Ver­brau­cher ist wich­tig, so dass die­ser eine bewuss­te und objek­ti­ve Ent­schei­dung über sei­ne Ernäh­rung tref­fen kann. Daher haben wir vor weni­gen Jah­ren die Lebens­mit­tel­in­for­ma­ti­ons­ver­ordnung beschlos­sen, die jetzt schritt­wei­se in Kraft tritt. Ab Dezem­ber die­sen Jah­res wird bei­spiels­wei­se die Nähr­wert­kenn­zeich­nung auf Lebens­mit­teln end­gül­tig ver­pflich­tend. Ob ein Lebens­mit­tel einen hohen Salz, Fett, oder Zucker­ge­halt hat, kann der Ver­brau­cher künf­tig auf einen Blick erken­nen und somit eine bewuss­te Kauf­ent­schei­dung tref­fen“, so Lie­se abschließend. 

Text : Dr. Peter Lie­se MdEP

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