Klappern, Feuer, Geisterzug : Osterferien auf dem Dach des Sauerlandes

Wandern, Sommerrodeln, Bobbahn-Touren und mehr in Winterberg und Hallenberg

win­ter­berg-total­lo­kal :  Win­ter­berg. Ein­fach mal abschal­ten und durch­at­men : Die Ost­fe­ri­en sind ide­al, um die Kof­fer für einen Kurz­ur­laub zu packen. In der Feri­en­re­gi­on Win­ter­berg und Hal­len­berg erle­ben Gäs­te uraltes Oster­brauch­tum wie die Hal­len­ber­ger Oster­nacht und ent­de­cken beim Wan­dern die ers­ten Früh­lings­bo­ten. Ski­er, Snow­board oder Rodel ein­zu­pa­cken, lohnt sich, denn die eine oder ande­re Pis­te wird noch weiß bedeckt sein – aber auch „grü­ne“ Akti­vi­tä­ten locken rund um die Fei­er­ta­ge ins Freie.

Vie­le Tra­di­tio­nen ran­ken sich im Sau­er­land um das ers­te gro­ße Fest des Jah­res. Ein­zig­ar­tig in ihrer Art ist die Hal­len­ber­ger Oster­nacht : Eigens zu die­sem Spek­ta­kel rei­sen all­jähr­lich zahl­rei­che Gäs­te in der Regi­on an. Am Oster­sams­tag gegen Mit­ter­nacht liegt die Stadt völ­lig im Dunk­len. Erlo­schen sind die Stra­ßen­be­leuch­tung und alle Lich­ter in den Häu­sern. Dann schlägt die Turm­uhr zur zwölf­ten Stun­de, und am Markt­platz stim­men Män­ner ein uraltes Pas­si­ons­lied an. Sodann setzt ohren­be­täu­ben­der Lärm ein : Klap­pern und Ras­seln, die „Bur­schen­trom­mel“ und ver­schie­de­ne Krach­wa­gen trei­ben laut­stark den Win­ter aus. Im Schein der Fackeln zieht der „Geis­ter­zug“ durch die Stra­ßen, führt erleuch­te­te Kreu­ze und Lam­pi­on-Bäu­me mit – ein Schau­spiel, das Gän­se­haut ver­ur­sacht. Nach etwa andert­halb Stun­den for­miert sich der Zug am Petrus­brun­nen zum ein­drucks­vol­len Schluss­bild, bis urplötz­lich alle Lich­ter wie­der ange­hen. In die­ser Nacht ist in Hal­len­berg die Sperr­stun­de auf­ge­ho­ben, denn in den Gast­stät­ten fei­ern Akteu­re und Gäs­te noch lan­ge weiter.

Sau­er­län­der Oster­brauch­tum ist auch in ande­ren Orten der Feri­en­re­gi­on Win­ter­berg leben­dig. Ab Grün­don­ners­tag schwei­gen alle Kir­chen­glo­cken : Laut Legen­de sind sie „nach Rom geflo­gen“. Bis sich in der Oster­nacht das „Glo­ria“ erhebt, rufen die Kin­der mit Ras­seln und Klap­pern zum Kirch­gang. Das knat­tern­de Geräusch der Holz­in­stru­men­te ist ganz typisch für die Kar-Tage im Sauerland.

15.03.-feuer-400

Der­weil tür­men jun­ge Bur­schen Äste und Rei­sig zu hohen Hau­fen auf und plat­zie­ren ein höl­zer­nes Kreuz in die Mit­te. Die ers­ten Oster­feu­er in der Feri­en­re­gi­on Win­ter­berg lodern am Sams­tag­abend. Sei­nen Höhe­punkt erreicht die­ser Brauch am Oster­sonn­tag : Über­all in der dunk­len Land­schaft sind flam­men­de Schei­ter­hau­fen zu ent­de­cken. Die ört­li­chen Ver­ei­ne pfle­gen am Oster­feu­er Gesel­lig­keit und neh­men Gäs­te gern in ihre Mitte.

Bun­te Eier, wei­ße Hän­ge und Son­ne : So erhof­fen sich Win­ter­sport­ler das Oster­fest. Beim frü­hen Ter­min Ende März wird sich die­ser Wunsch in die­sem Jahr wohl erfül­len. Die Beschnei­ungs­an­la­gen in den Ski­ge­bie­ten haben im Febru­ar aus­rei­chend Schnee­re­ser­ven pro­du­ziert, sodass eini­ge Pis­ten in den Oster­fe­ri­en zum Früh­jahrs-Ski­lauf, zum Snow­boar­den und Rodeln einladen.

Win­ter­sport-Atmo­sphä­re schnup­pern Gäs­te auch in der Veltins-Eis­Are­na. Dort, wo noch im vori­gen Jahr die FIBT Bob- und Ske­le­ton-Welt­meis­ter­schaft tau­sen­de Fans anlock­te, schau­en Besu­cher bei geführ­ten Rund­gän­gen hin­ter die Kulis­sen. Ab 22. März erklä­ren Exper­ten immer diens­tags, mitt­wochs und sams­tags die hoch­mo­der­ne Tech­nik der berühm­ten Kunst­eis­bahn, erzäh­len Geschich­ten von Sie­gen, Nie­der­la­gen und Bahnrekorden.

In direk­ter Nach­bar­schaft zur Win­ter­ber­ger Bob­bahn lie­gen die Attrak­tio­nen des Erleb­nis­bergs Kap­pe. Pünkt­lich zu den Feri­en öff­net dort die Som­mer­ro­del­bahn, ein rasan­tes Ver­gnü­gen 700 Meter tal­wärts, durch Kur­ven, über Brü­cken und Jumps. Von der Pan­ora­ma Erleb­nis Brü­cke aus schau­en Spa­zier­gän­ger weit über Win­ter­berg und die umlie­gen­den Höhen­zü­ge. Für Muti­ge hält das zwan­zig Meter hohe Monu­ment mit fünf Spa­ß­ele­men­ten eine Pri­se Ner­ven­kit­zel in luf­ti­ger Höhe bereit. Ein gutes Auge und eine ruhi­ge Hand sind beim Bogen­schie­ßen erfor­der­lich : Ange­mel­de­te Grup­pen kön­nen die Sport­art auf der Win­ter­ber­ger Kap­pe ausprobieren.

Ein Oster­spa­zier­gang ist für vie­le Fami­li­en lieb gewon­ne­ne Fei­er­tags-Tra­di­ti­on. Oster­ei­er suchen auf dem Kah­len Asten, mit einem Abste­cher zur Len­ne­quel­le und Bestei­gung des Asten­turms, sich bei der Natur­er­leb­nis­ral­lye rund um Neu­as­ten­berg bewei­sen oder eine Wan­de­rung über den Land­schafts­the­ra­pie­pfad bei Nie­ders­feld unter­neh­men – Win­ter­berg hat vie­le span­nen­de Zie­le für erleb­nis­rei­che Tou­ren. Der SGV Hal­len­berg läu­tet die Oster­fe­ri­en am 20. März mit einer Früh­lings­wan­de­rung auf zwei unter­schied­lich lan­gen Stre­cken ein und lädt am Oster­mon­tag zum tra­di­tio­nel­len Emma­us­gang ab Wan­der­park­platz Rees. Eine Oster­wan­de­rung führt Gäs­te am Sams­tag, 26. März, rund um den Hal­len­ber­ger Orts­teil Lie­sen. Und natür­lich kann auch jeder Wan­de­rer die Regi­on auf eige­ne Faust entdecken.

Ein gepfleg­ter Brunch in einem der vie­len Restau­rants der Regi­on, kom­bi­niert mit einer klei­nen Shop­ping­tour, das ist ein guter Plan für den Oster­sonn­tag. Die Geschäf­te der Win­ter­ber­ger Ein­kaufs­welt haben von 11 bis 17 Uhr geöff­net – eben­so wie zum Auf­takt der Oster­fe­ri­en am 20. März sowie am letz­ten Feri­en­sonn­tag, 3. April.

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