1.200 km auf dem Rhein von der Quelle bis zur Mündung

Auf dem Stand-Up-Pad­del-Board in 9 Tagen, 4 h und 45 Minuten

win­ter­berg-total­lo­kal :  Der Bun­des­ver­band mit­tel­stän­di­sche Wirt­schaft (BVMW) mit sei­ner Nie­der­las­sung Salz­kot­ten, hat zu einer beson­de­ren Ver­an­stal­tung „Moti­va­ti­ons­trei­ber – mit siche­ren Schrit­ten zum beson­de­ren Erfolg“ in die Räum­lich­kei­ten der Fir­ma EGGER Holz­werk­stof­fe Bri­lon GmbH & Co. KG am 08. März 2016 gela­den. Etwa sech­zig Füh­rungs­kräf­te der mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men aus den Berei­chen Hoch­sauer­land, Soest und den west­li­chen Berei­chen des Krei­ses Pader­born, waren die­ser Ein­la­dung nach Bri­lon gefolgt. Mar­tin Ansor­ge – Geschäfts­füh­rer Finan­zen und Ver­wal­tung der Fa. EGGER gab als Gast­ge­ber einen klei­nen Über­blick über das nun seit sie­ben­und­zwan­zig Jah­ren in Bri­lon ansäs­si­ge Unter­neh­men. 1.050 Mit­ar­bei­ter erwirt­schaf­ten einen Umsatz von 350 Mio. Euro/​Jahr. Der Gesamt­um­satz der EGGER Grup­pe beträgt 2.2 Mrd. Euro/​Jahr und Mar­tin Ansor­ge sieht in dem Bri­lo­ner Anteil einen guten Bei­trag für die EGGER Grup­pe. Seit Grün­dung in Bri­lon, wur­den in die­sen Fir­men­sitz 500 Mio. Euro inves­tiert. Sein Haupt­mot­to für die­sen Erfolg in Bri­lon umschreibt er wie folgt : „Es sind immer die Men­schen die im Betrieb etwas ver­än­dern – oder auch nicht.“

Dein Leben. Dein Ziel. Unse­re Challenge.(Herausforderung)

Chris Ley, Grün­der, Inha­ber und Geschäfts­füh­rer der CHRIS­LEY Aka­de­mie in Neuss, ist was wirt­schaft­li­che und sport­li­che Erfol­ge angeht, für die einen ein Tau­send­sas­sa und für die ande­ren ein Moti­va­tor der beson­de­ren Art. Sein Erfolgs­re­zept sind gezielt ange­wand­te Metho­den und Mecha­nis­men aus Psy­cho­lo­gie, Sport- und Ernäh­rungs­wis­sen­schaft. Um einen Welt­re­kord auf­stel­len zu kön­nen, bedarf es einer Moti­va­ti­on auf Welt­re­kord­ni­veau, es ist nicht das Pro­blem des Wis­sens, son­dern des umset­zens. Hier­zu gehört wie im Berufs- und Pri­vat­le­ben die LIFECHAL­LEN­GE­STRA­TE­GIE (LCS). Mit die­ser „Lebens Her­aus­for­de­rungs Stra­te­gie“ wird eine ziel­ge­rich­te­te, gesund­heits­be­wuss­te, erfolgs­ori­en­tier­te Ver­bin­dung unter­schied­li­cher Metho­den und Theo­rien gelehrt, die Ein­zel­per­so­nen und Unter­neh­men zu maxi­ma­len Erfol­gen ver­hel­fen. An ers­ter Stel­le steht die Defi­ni­ti­on vom Ziel oder den Zie­len. Danach geht es um die best­mög­li­che Aus­nut­zung vor­han­de­ner Res­sour­cen, also die Ent­wick­lung einer Stra­te­gie. Hier­bei geht es um die Beant­wor­tung diver­ser Fra­gen, unter ande­rem dar­um, wie ent­wick­le ich mein Rezept ?

Wie tren­ne ich mich von unge­wohn­tem Ver­hal­ten ? Wie füh­re ich Ver­än­de­run­gen her­bei ? Der nächs­te Punkt betrifft den Kör­per, hier wer­den die Fra­gen wie opti­mie­re ich mei­nen Kör­per, wie ver­lie­re ich am effek­tivs­ten Gewicht oder Fett, wie opti­mie­re ich mei­ne Ernäh­rung, beant­wor­tet. Der Bereich Geist befasst sich mit den psy­chi­schen The­men Ängs­te, Sor­gen, Schmerz und gerin­ge Leis­tungs­fä­hig­keit. Unter ande­rem geht es dar­um, wie maxi­mie­re ich mei­ne Gehirn­leis­tung. In dem Bereich See­le geht es um die Ver­tie­fung durch sozia­le Ver­ant­wor­tung und Enga­ge­ment für Men­schen, Tie­re und Umwelt neue Ener­gie zu bekom­men, posi­ti­ven Den­kens und die eige­ne Spi­ri­tua­li­tät. Der Sek­tor Kom­mu­ni­ka­ti­on lehrt, wie jeder Ein­zel­ne ein Vor­bild für ande­re wer­den kann und wie man ande­re Men­schen für eige­ne Ideen begeis­tern kann. Der 7. und letz­te Bereich befasst sich mit der Wil­lens­kraft. Es geht um das Ver­las­sen der Kom­fort­zo­ne, um Lei­den­schaft, um das Besei­ti­gen von Aus­re­den, die eine Ziel­er­rei­chung ver­hin­dern und um das Erset­zen von Pas­si­vi­tät und Pro­kas­ti­na­ti­on ( Ver­schie­ben, Auf­schie­ben von anste­hen­den Auf­ga­ben, Tätig­kei­ten) durch akti­ves und ziel­ge­rich­te­tes Handeln.

3 h pad­deln, 20 Min. schla­fen, 10 Min. essen

Um das gesteck­te Ziel, in die­sem Fal­le den Rhein zu durch­pad­deln zu errei­chen, ist es wich­tig die schö­nen Gefüh­le abzu­ru­fen und in die­se hin­ein­zu­ge­hen. Die­ses gelingt mit der SMART-Regel. SMART steht für : spe­zi­fic (spezifisch),measurable ( mess­bar), attainable (erreich­bar), rea­li­stic (rea­lis­tisch) und time-pha­sed (auf einen fes­ten Zeit­raum bezo­gen). Rea­lis­ti­sche Zie­le sind wich­tig. Die Gefahr, das der Plan bei fer­nen Zie­len kippt ist unwahr­schein­lich, wenn mit Zwi­schen­zie­len der Zeit­raum über­brückt wird.

Durch inten­si­ve Vor­be­rei­tung in einem Team, für das vor­ha­ben den Rhein mit einem neu­en Welt­re­kord zu durch­pad­deln, war die Grund­la­ge für den spä­te­ren Erfolg gelegt. Die Stre­cke von Chur/​CH nach Rotterdam/​NL beträgt 1.200 km. Sie beinhal­tet neben dem Rhein­fall in Schaff­hau­sen meh­re­re ris­kan­te Stel­len, u. a. mit star­ken Stru­deln. Der Antrieb die­ses schaf­fen zu kön­nen war die kör­per­li­che Akti­vi­tät. Der Ablauf der Unter­neh­mung war streng getak­tet. Drei Stun­den auf dem Stand-Up-Pad­del-Board ste­hen, fünf Pad­del­zü­ge rechts, fünf Pad­del­zü­ge links, immer sto­isch im Wech­sel. Unter Aus­nut­zung der Strö­mungs­ge­schwin­dig­keit des Flus­ses wur­den so pro Stun­de etwa zwei­und­vier­zig km geschafft. Danach kam eine zwan­zig minü­ti­ge Schlaf­pau­se, die in einem Begleit­fahr­zeug des Teams erfolg­te. Danach folg­te eine zehn minü­ti­ge Esspause.

Die­ser Rhyth­mus wur­de bis auf eine Aus­nah­me kon­se­quent ein­ge­hal­ten. Der Rhein­fall bei Schaff­hau­sen wur­de umlau­fen. Die ers­te anstren­gen­de Pha­se war die Que­rung des Boden­sees, da hier die Strö­mung des Flus­ses nicht vor­han­den war. Ein gro­ßes Pro­blem bei die­sem Objekt war die Angst, vor allem bei den Nacht­fahr­ten. Nebel behin­dert sehr stark die Ori­en­tie­rung und das Schätz­ver­mö­gen. Die Posi­ti­ons­lam­pen der Schif­fe sind da nur eine vage Hil­fe und lin­dern nicht die Sor­ge vor Schiffs­kol­li­sio­nen. Men­schen haben Angst aus vie­ler­lei Grün­den, Arbeits­platz­ver­lust, Tren­nung vom Part­ner, um die Kin­der und in die­sem Fall vor Schif­fen und ande­ren Unglücks­sze­na­ri­en. Aber es gilt, Angst ist erst ein­mal Ener­gie, d. h. Leis­tungs­fä­hig­keit. Die­se besteht zu 40 % aus Fit­ness, wei­te­re 40 % aus Ernäh­rung und zu 20 % Rege­ne­ra­ti­on. Die­ses Wis­sen war die Grund­la­ge für die strik­te Ein­hal­tung der Regel, drei Stun­den Pad­deln in dem Rhyth­mus fünf mal rechts, fünf mal links, zwan­zig Minu­ten schla­fen und zehn Minu­ten essen. Um die­ses Leis­tungs­pen­sum errei­chen und durch­hal­ten zu kön­nen, war eine zehn­ma­li­ge Nah­rungs­auf­nah­me täg­lich not­wen­dig. 12.000 Kalo­rien zuzüg­lich Snacks und Rie­gel waren es täg­lich wäh­rend der Tour, aus­rei­chend Was­ser und zusätz­lich fünf mal Obst und Gemü­se am Tag. Das größ­te Pro­blem war der Schlaf­ent­zug. Die­sem wur­de mit dem Poly­pha­si­schen Schlaf entgegengewirkt.

Hier­bei han­delt es sich um den soge­nann­ten Mana­ger­schlaf, der in die­ser Form aber auch bei den Säug­lin­gen bekannt ist. Sekun­den­schnel­les Ein­schla­fen mit einer kur­zen Tief­schlaf­pha­se. Die­se Art des Schla­fens ist auf Dau­er für den Kör­per schäd­lich, da hier u. .a. die Traum­pha­sen ver­lo­ren gehen. Nach neun Tagen, vier Stun­den und fünf­und­vier­zig Minu­ten war das Ziel Rot­ter­dam erreicht und der vor­he­ri­ge Welt­re­kord von zwan­zig Tagen mit einer impo­san­ten Leis­tung ein­ge­stellt. Ein schmerz­li­ches Über­bleib­sel waren drei mona­ti­ge Taub­heits­ge­füh­le in den Füßen. Posi­tiv bleibt die Erkennt­nis das die Life Chall­enge Stra­te­gie nicht nur auf die­se Akti­on, son­dern für alle Lebens­la­gen und erst recht für die Arbeits­ebe­ne anwend­bar ist.

 

Bild­un­ter­schrift : Moti­va­ti­ons­trei­ber – mit siche­ren Schrit­ten zum beson­de­ren Erfolg / von links : Chris Ley – Moti­va­tor, Mar­tin Ansor­ge und Ger­hard Nie­haus – Fa. EGGER, Mar­lies Staudt, Chris­toph Klo­ke und Peter Staudt – BVMW.

 

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