DO BISTE PLATT jubiliert

Winterberg-Totallokal : Sprecher aus dem Sauerland und Waldecker Land feiern gemeinsam

win­ter­berg-total­lo­kal :  Mars­berg / Bri­lon / Ols­berg / Die­mel­see / Die­mel­stadt / Eslo­he / Sun­dern. – Hoch­sauer­land­kreis / Wal­deck-Fran­ken­berg. Mund­ar­ten erle­ben all­ge­mein eine Renais­sance – Platt­deutsch ist Kult und nicht nur Trend in Rede­wen­dun­gen oder ein­zel­nen Voka­beln ! Die Radio­sen­dung „DO BIS­TE PLATT“ mit Spre­chern aus dem Sau­er­land und Wal­de­cker Land belebt unse­re platt­deut­sche Mund­art und kann jetzt ihr Jubi­lä­um fei­ern. Bereits in den 1990er Jah­ren gab es platt­deut­sche Bei­trä­ge im Lokal-Radio.

Ende der 1990er Jah­re aller­dings wur­de die „platt­deut­sche Ecke“ (u. a. mit Paul Schul­te aus Mesche­de und Johan­na Bal­ken­hol aus Bri­lon) aus dem Pro­gramm von Radio Sau­er­land genom­men. Mode­ra­tor Mar­kus Hie­ge­mann hat­te noch guten Kon­takt zu der im Som­mer 2004 ver­stor­be­nen Johan­na Bal­ken­hol. Es ent­stand die Idee, eine eige­ne platt­deut­sche Sen­dung im Bür­ger­funk aus der Tau­fe zu heben. Am 06. Mai 2002 wur­de dann um 18.04 Uhr die ers­te eigen­stän­di­ge „DO BIS­TE PLATT“-Sendung im Bür­ger­funk ausgestrahlt.

Hann­chen Bal­ken­hol hol­te Karl-Heinz Schre­cken­berg mit ins Boot und bei­de brach­ten über den Arbeits­kreis Mund­art­pfle­ge im Bri­lo­ner Hei­mat­bund – Sem­per Idem e. V. wei­te­re Spre­cher ein. So auch den dama­li­gen Lei­ter des Arbeits­krei­ses, Dr. Fritz Reck­ling, des­sen Nach­fol­ger 2014 Bri­lons Alt­bür­ger­meis­ter Franz Schre­we wur­de. Von Anfang an soll­te die Sen­dung allen Hörern, auch denen, die das Siuer­län­ner Platt nicht mehr ver­ste­hen, zugäng­lich sein. Durch die damals moder­ne­re Musik und hoch­deut­schen Über­set­zun­gen wur­den auch jün­ge­re Leu­te ange­spro­chen und man konn­te somit wei­te­re Hörer­schich­ten gewinnen.

Im Früh­jahr 2004 klopf­ten die Eslo­her an die „Platt-Tür“. Der heu­ti­ge Lei­ter des Platt­deut­schen Arbeits­krei­ses der Kol­ping­fa­mi­lie Eslo­he, Gün­ter Schmidt, hat­te die Idee, bei der ein­zi­gen regel­mä­ßi­gen platt­deut­schen Radio­sen­dung in West­fa­len „mië te maken“. Es ent­stand eine zwei­te monat­li­che Aus­ga­be auf Esse­ler Platt, platt­deutsch mode­riert von Lore Schmidt und neben Mar­kus Hie­ge­mann aus Schar­fen­berg zeit­wei­se auch hoch­deutsch beglei­tet von Domi­nik Krä­ling aus Siedlinghausen.

Seit 2013 gibt es eine drit­te erfolg­rei­che Aus­ga­be aus Mars­berg und sei­nen Orts­tei­len vom Mars­ber­ger Geschichts- und Hei­mat­ver­ein „Mars­ber­ger Geschich­ten – Schlüs­sel zur Ver­gan­gen­heit e. V.“. Die Dör­fer, die noch platt­deut­sche Spre­cher haben, prä­sen­tie­ren sich selbst. Meh­re­re Aus­ga­ben gab es bereits mit den Pad­ber­gern aus dem Hei­mat­stüb­chen von Orts­hei­mat­pfle­ger Nor­bert Becker, aus Meer­hof, Nie­der­mars­berg, Erling­hau­sen, Giers­ha­gen, Essen­tho, Bering­hau­sen und aus Oes­dorf (Aus­rich­ter des Platt­deut­schen Tags des Sau­er­län­der Hei­mat­bun­des 2015).

Sehr erfreu­lich ist auch die Zusam­men­ar­beit mit der Platt­deutsch-AG der katho­li­schen Grund­schu­le am Burg­hof in Mars­berg von Bar­ba­ra Mey­er-Ram­me. Dank der guten Bezie­hun­gen des Vor­sit­zen­den der Mars­ber­ger Geschich­ten – Schlüs­sel zur Ver­gan­gen­heit e. V., Andre­as Karl Bött­cher, ent­stand auch der grenz­über­grei­fen­de Kon­takt zum Wal­de­cki­schen Geschichts­ver­ein mit den Bezirks­grup­pen Die­mel­see und Die­mel­stadt in Adorf und Rho­den, die trotz der Lan­des­gren­ze im nörd­li­chen Wal­deck eben­falls „Sau­er­län­der-Platt“ spre­chen. Die Nie­der-Mit­tel­deut­sche-Sprach­gren­ze ver­läuft qua­si mit­ten durch das Fürs­ten­tum Waldeck.

Eben­so zeigt man in Wil­lin­gen im uplän­di­schen Sau­er­land gro­ßes Inter­es­se an der Sen­dung. Mit von der Par­tie sind auch die Platt­deutsch-Spre­cher des Hei­mat­bun­des der Stadt Ols­berg e. V., die sich 2014 in die Rie­ge der teil­neh­men­den platt­deut­schen Arbeits­krei­se ein­ge­reiht haben. Ganz neu dabei – seit dem Fest zum 40 jäh­ri­gen Bestehen des Platt­deut­schen Arbeits­krei­ses Eslo­he – sind seit Novem­ber 2016 „Dai Platt­duit­sch­ken Frau­lu­ie iut Stock­men un Dörn­hol­zen“ aus Sun­dern (Aus­rich­ter des Platt­deut­schen Tags des Sau­er­län­der Hei­mat­bun­des 2016) und jüngst auch Spre­cher aus Warstein.

Die Hoch­sauer­land­wel­le sucht natür­lich noch wei­te­re Spre­cher oder Arbeits­krei­se, ins­be­son­de­re aus den bis­her „unter­re­prä­sen­tier­ten“ Gebie­ten des Hoch­sauer­land­krei­ses, bei­spiels­wei­se aus dem „Süd­kreis“, dem Raum Arns­berg oder Mesche­de, um in Zukunft noch bun­ter zu wer­den. Im nächs­ten Jahr läuft dann schon die 500. Sen­dung. Jetzt steht aber erst­mal das Jubi­lä­um an. Am Sonn­tag, dem 27.08.2017 soll die­ses ab 15 Uhr groß in Bri­lon-Schar­fen­berg im Land­gast­hof Schnier gefei­ert wer­den. Die Hoch­Sauer­land­Wel­le möch­te sich mit einer klei­nen Fei­er­stun­de bei den vie­len Spre­che­rin­nen und Spre­chern öit Brey­len, iut Essel, Aul­wer, out Sta­bier­ge, Róón, Odrup, iut Stock­men, Dörn­hol­zen und Waos­ten bedan­ken und dabei auch den platt­deut­schen Aus­tausch mit wei­te­ren Spre­chern und Akteu­ren anregen.

Beim Büh­nen­pro­gramm bey Kaf­fe, Kau­ken un Büters bis zum frü­hen Abend kann man der platt­deut­schen Spra­che frö­nen und in Erin­ne­run­gen schwel­gen. Aus orga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den wird um Anmel­dung bis zum 14. August 2017 unter 02961–4587 oder dobisteplatt@​gmx.​de gebeten. 

Foto : Mars­ber­ger, Bri­lo­ner und Ols­ber­ger Platt­deutsch-Spre­cher tra­fen sich 2014 im Hei­mat­stüb­chen von Orts­hei­mat­pfle­ger Nor­bert Becker in Marsberg-Padberg.

Quel­le : Andre­as Karl Bött­cher, Vorsitzender

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