BGH-Urteil : Apothekerschaft appelliert an Wirtschaftsminister Habeck

BGH-Urteil : Apothekerschaft appelliert an Wirtschaftsminister Habeck

Mit Blick auf die rasant sin­ken­de Apo­the­ken­zahl und die wirt­schaft­li­che Schief­la­ge vie­ler Apo­the­ken for­dert die Apo­the­ker­schaft, dass sie ab sofort wie­der ein frei­es Skon­to mit dem phar­ma­zeu­ti­schen Groß­han­del ver­ein­ba­ren darf.

Am 8. Febru­ar 2024 hat­te der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) geur­teilt, dass Skon­ti nach den der­zeit gel­ten­den Rege­lun­gen der Arz­nei­mit­tel­preis­ver­ord­nung unzu­läs­sig sei­en, wenn die Sum­me aus Rabat­ten und Skon­ti dazu füh­re, dass der fes­te Groß­han­dels­zu­schlag von 73 Cent unter­schrit­ten wer­de. Für die Apo­the­ken in Deutsch­land kann die­se Gerichts­ent­schei­dung fata­le wirt­schaft­li­che Kon­se­quen­zen nach sich zie­hen. Gabrie­le Regi­na Over­wi­ening, Prä­si­den­tin der ABDA – Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Apo­the­ker­ver­bän­de, hat sich daher in einem Brief an den fach­lich zustän­di­gen Bun­des­mi­nis­ter für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz (BMWK), Robert Habeck, gewandt. “Wir schla­gen Ihnen vor und bit­ten Sie drin­gend, durch eine Klar­stel­lung in der Arz­nei­mit­tel­preis­ver­ord­nung die Mög­lich­keit der Gewäh­rung von Skon­ti fest­zu­schrei­ben”, schreibt Over­wi­ening. Die Aus­wir­kun­gen des Urteils wür­den “die schwie­ri­ge wirt­schaft­li­che Situa­ti­on der Apo­the­ken zusätz­lich ver­schär­fen”, so Over­wi­ening : “Wir benö­ti­gen drin­gend Ihre Unter­stüt­zung, um die Fol­gen die­ser Ent­schei­dung zu beseitigen.”

Skon­ti haben für die Apo­the­ken eine erheb­li­che wirt­schaft­li­che Bedeu­tung, schreibt Over­wi­ening : “Die Treu­hand Han­no­ver geht nach aktu­el­len Berech­nun­gen bei Weg­fall der Skon­ti im Durch­schnitt von Ver­lus­ten von 20.000 bis 25.000 Euro pro Apo­the­ke aus.” Over­wi­ening wei­ter : “Die Bun­des­re­gie­rung han­delt schon lan­ge viel zu zöger­lich, wenn es dar­um geht, die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on der Apo­the­ken zu ver­bes­sern. Wenigs­tens die hier ein­ge­tre­te­ne kon­kre­te Ver­schlech­te­rung der Situa­ti­on soll­ten Sie sofort stop­pen. Die Ände­rung der Arz­nei­mit­tel­preis­ver­ord­nung gibt Ihnen die Mög­lich­keit, ohne ein Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren schnell zu han­deln.” Inner­halb der ABDA-Mit­glieds­or­ga­ni­sa­tio­nen bit­tet Over­wi­ening in die­sen Tagen zugleich alle 17 Lan­des­apo­the­ker­kam­mern und 17 Lan­des­apo­the­ker­ver­bän­de dar­um, die 16 Lan­des­re­gie­run­gen auf das Pro­blem auf­merk­sam zu machen, denn eine Ände­rung der Arz­nei­mit­tel­preis­ver­ord­nung erfor­dert nicht nur die Initia­ti­ve des Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums, son­dern auch die Zustim­mung des Bundesrates.

 

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Bild : ABDA-Prä­si­den­tin Gabrie­le Regi­na Overwiening

 

Quel­le : ABDA – Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Apothekerverbände
Ori­gi­nal-Con­tent von : ABDA Bun­desvgg. Dt. Apo­the­ker­ver­bän­de, über­mit­telt durch news aktuell
Foto­credits : ABDA Bun­desvgg. Dt. Apothekerverbände/​Martin Jehnichen

 

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