Weniger Schadholz aufgrund von Waldschäden: Holzeinschlag 2023 um 10,3 % gesunken – Borkenkäferbefall bleibt bedeutendste Ursache

Rückläufiger Fichtenholzeinschlag setzt sich fort – Borkenkäferbefall bleibt bedeutendste Ursache
  • Gerin­ge­rer Holz­ein­schlag auf­grund von Wald­schä­den führt zu Rück­gang des gesam­ten Holz­auf­kom­mens auf 70,6 Mil­lio­nen Kubikmeter
  • Fich­ten­holz­ein­schlag geht im Vor­jah­res­ver­gleich um 11,7 % zurück, Fich­te bleibt aber bedeu­tends­te Holzart
  • Nut­zung von Holz als Ener­gie­trä­ger um 28,5 % höher als im Durch­schnitt der Jah­re 2013 bis 2022

In den deut­schen Wäl­dern wur­den im Jahr 2023 ins­ge­samt 70,6 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Holz ein­ge­schla­gen. Damit fiel der Holz­ein­schlag um 10,3 % gerin­ger aus als im Vor­jahr (2022: 78,7 Mil­lio­nen Kubik­me­ter). Wie das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) wei­ter mit­teilt, war der gerin­ge­re Holz­ein­schlag auf­grund von Wald­schä­den die Haupt­ur­sa­che für die­sen Rück­gang. So wur­den im Jahr 2023 mit 38,7 Mil­lio­nen Kubik­me­tern 13,2 % weni­ger Schad­holz als im Vor­jahr ein­ge­schla­gen (2022: 44,7 Mil­lio­nen Kubik­me­ter). Nach dem Rekord­jahr 2020, als mit 60,1 Mil­lio­nen Kubik­me­tern das größ­te Schad­holz­auf­kom­men seit Beginn der Zeit­rei­he im Jahr 1990 ver­zeich­net wor­den war, ging der Schad­holz­ein­schlag damit zum drit­ten Mal in Fol­ge zurück. Im Jahr 2023 war gut die Hälf­te (54,9 %) des Holz­ein­schlags auf Wald­schä­den zurück­zu­füh­ren, das war der nied­rigs­te Wert seit 2018. Im Jahr 2020 hat­te der Anteil des Schad­hol­zes am gesam­ten Holz­ein­schlag noch knapp drei Vier­tel (74,8 %) betragen.

Insek­ten­be­fall bleibt bedeu­tends­te Ursa­che für Schadholzaufkommen

Im Jahr 2023 wur­den auf­grund von Insek­ten­schä­den 27,2 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Schad­holz ein­ge­schla­gen. Das waren 2,6 % mehr als im Vor­jahr (2022: 26,6 Mil­lio­nen Kubik­me­ter). Die bei­den von Schä­den durch Bor­ken­kä­fer­be­fall gepräg­ten Rekord­jah­re 2020 und 2021 mit jeweils über 40 Mil­lio­nen Kubik­me­tern Insek­ten­holz wur­den jedoch deut­lich unter­schrit­ten. Der Anteil des insek­ten­be­ding­ten Schad­holz­ein­schlags am gesam­ten Schad­holz lag im Jahr 2023 bei 70,3 %.

Zweit­häu­figs­te Ursa­che für das Schad­holz­auf­kom­men des Jah­res 2023 waren Win­de und Stür­me, die 4,9 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Holz­ein­schlag ver­ur­sach­ten. Im Vor­jahr waren noch 12,4 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Schad­holz durch Sturm­schä­den angefallen.

Rück­läu­fi­ger Fich­ten­holz­ein­schlag setzt sich fort

Der Holz­ein­schlag bei der Holz­ar­ten­grup­pe „Fich­te, Tan­ne, Dou­gla­sie und sons­ti­ges Nadel­holz“ lag im Jahr 2023 mit 46,6 Mil­lio­nen Kubik­me­tern deut­lich unter dem Vor­jah­res­wert von 52,8 Mil­lio­nen (-11,7 %). In den Jah­ren 2020 und 2021 waren von die­ser Holz­ar­ten­grup­pe, die vor­wie­gend aus Fich­ten besteht, noch jeweils über 62 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Holz ein­ge­schla­gen wor­den. Trotz des jüngs­ten Rück­gangs blieb die­se Holz­ar­ten­grup­pe mit einem Anteil von knapp zwei Drit­teln (66,0 %) am gesam­ten Holz­ein­schlag auch 2023 die wich­tigs­te in Deutsch­land. Im Jahr 2022 hat­te der Anteil bei 67,1 % und in den vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren sogar bei 74,8 % (2021) und 77,3 % (2020) gele­gen. Die in der Ver­gan­gen­heit häu­fig als Mono­kul­tur ange­pflanz­ten Fich­ten­be­stän­de wur­den in den zurück­lie­gen­den Jah­ren (ins­be­son­de­re 2020 und 2021) beson­ders stark durch den Bor­ken­kä­fer geschä­digt. Die gerin­ge­ren Men­gen an Insek­ten­schad­holz spie­geln daher auch den rück­läu­fi­gen Fich­ten­ein­schlag wider.

Holz wird zuneh­mend zur Ener­gie­er­zeu­gung genutzt

Der Groß­teil des ein­ge­schla­ge­nen Hol­zes fin­det als soge­nann­tes Stamm­holz Ver­wen­dung in der Säge- und Fur­nier­in­dus­trie, etwa als Palet­ten- oder Par­kett­holz. Im Jahr 2023 wur­den 39,1 Mil­lio­nen Kubik­me­ter und damit 55,4 % der ange­fal­le­nen Holz­men­ge mit dem Ver­wer­tungs­ziel Stamm­holz ein­ge­schla­gen. Die zweit­be­deu­tends­te Holz­sor­te war das Indus­trie­holz mit 14,1 Mil­lio­nen Kubik­me­tern (20,0 %), dicht gefolgt vom Ener­gie­holz mit 14,0 Mil­lio­nen Kubik­me­tern (19,9 %). Gegen­über dem bis­he­ri­gen Höchst­wert seit der deut­schen Ver­ei­ni­gung 1990 von 13,8 Mil­lio­nen Kubik­me­tern aus dem Jahr 2022 stieg die zur Ener­gie­er­zeu­gung genutz­te Holz­men­ge damit noch­mals leicht um 1,4 %. Der zehn­jäh­ri­ge Durch­schnitt der Jah­re 2013 bis 2022 (10,9 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Ener­gie­holz) wur­de somit um 28,5 % übertroffen.

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Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, Pressestelle
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