Unruhig, zerstreut, vergesslich ? Statt Hyperaktivität überwiegt bei ihnen eher die Ausprägung Unaufmerksamkeit …

Meist unentdeckt : ADHS bei Frauen – Bis zu vier Prozent der Erwachsenen leiden an einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Bei Frauen wird sie häufig nicht erkannt

Unru­hig, zer­streut, ver­gess­lich : Nicht nur Kin­der, son­dern auch Erwach­se­ne kön­nen an der Auf­merk­sam­keits­de­fi­zit-Hyper­ak­ti­vi­täts­stö­rung (ADHS) lei­den – doch haben ins­be­son­de­re Frau­en meist einen lan­gen Weg zur Dia­gno­se. Der Grund : Statt Hyper­ak­ti­vi­tät über­wiegt bei ihnen eher die Aus­prä­gung Unauf­merk­sam­keit, die viel weni­ger auf­fällt als star­ke moto­ri­sche Unru­he. Vie­le betrof­fe­ne Frau­en erhal­ten daher zunächst die Dia­gno­se Depres­si­on oder Angst­stö­rung. Die­se bei­den Begleit­erkran­kun­gen kön­nen bei einer ADHS eben­falls vor­lie­gen, sind aber eben nicht das Haupt­pro­blem. Dar­über berich­tet das Gesund­heits­ma­ga­zin „Apo­the­ken Umschau“ in der aktu­el­len Ausgabe.

Mäd­chen mit ADHS wer­den häu­fig übersehen

Der Unter­schied zwi­schen den Geschlech­tern lässt sich schon im Kin­des­al­ter beob­ach­ten. Mäd­chen mit ADHS fal­len weni­ger auf, beschreibt es Dr. Astrid Neuy-Lob­ko­wicz aus Aschaf­fen­burg : „Das sind die schüch­ter­nen Mädels, die nicht auf­pas­sen kön­nen und von denen der Leh­rer gar nicht weiß : War die eigent­lich heu­te da oder nicht ? Weil man sie über­sieht.“ Die Fach­ärz­tin für Psy­cho­so­ma­tik und Psy­cho­the­ra­pie hat sich auf die Behand­lung von ADHS spezialisiert.

Die Zah­len bele­gen die­sen Unter­schied : Auf drei Jun­gen mit ADHS kommt nur ein Mäd­chen. Im Erwach­se­nen­al­ter nähert es sich eher einem Eins-zu-eins-Ver­hält­nis, wobei die Frau­en noch leicht hin­ter den Män­nern lie­gen. Ins­ge­samt lei­den laut dem ADHS-Info­por­tal zwei bis vier Pro­zent der Erwach­se­nen in Deutsch­land an der Störung.

Gute The­ra­pie­mög­lich­kei­ten bei ADHS

Wur­de die ADHS im Kin­des­al­ter nicht erkannt, haben die Betrof­fe­nen meist Stra­te­gien ent­wi­ckelt, damit irgend­wie klar­zu­kom­men. Das klappt aber nur eine begrenz­te Zeit, so das Gesund­heits­ma­ga­zin „Apo­the­ken Umschau“: Spä­tes­tens, wenn es im Leben anspruchs­vol­ler wird – zum Bei­spiel weil man auf eige­nen Füßen ste­hen muss, ins Stu­di­um und Berufs­le­ben ein­tritt – wird die Stö­rung sicht­bar. Die gute Nach­richt lau­tet dann : ADHS kann zwar nicht geheilt, die Sym­pto­me aber sehr gut the­ra­piert werden.

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Quel­le : Katha­ri­na Neff-Neu­dert, PR-Mana­ger, Wort & Bild Ver­lags­grup­pe / Apo­the­ken Umschau
Ori­gi­nal-Con­tent von : Wort & Bild Ver­lags­grup­pe – Gesund­heits­mel­dun­gen, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 504338795 / Brisystem

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