Osterfrieden – Verkehrsminister appelliert : Keine Streiks während der Osterferien !

Wissing fordert „Osterfrieden“ von Gewerkschaften bei Bahn und im Luftverkehr – Verkehrsminister appelliert : Keine Streiks während der Osterferien ! – Anpassung des Streikrechts „prüfen“

Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Vol­ker Wis­sing hat ange­sichts der vie­len Streiks im Ver­kehrs­be­reich einen „Oster­frie­den“ ange­mahnt : „Ich appel­lie­re an die Gewerk­schaf­ten, einen Oster­frie­den aus­zu­ru­fen, wenn die Tarif­kon­flik­te bei der Bahn und im Luft­ver­kehr nicht bis zum Start der Feri­en bei­gelegt sind“, sag­te der FDP-Poli­ti­ker der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ). „Die Gewerk­schaf­ten soll­ten recht­zei­tig klar­stel­len, dass wäh­rend der Oster­zeit nicht gestreikt wird. Wir müs­sen auch den Bedürf­nis­sen der Bevöl­ke­rung gerecht werden.“

Über Ostern sei­en zahl­lo­se sozia­le Begeg­nun­gen geplant, die nicht statt­fin­den könn­ten, wenn die Bahn nicht fah­re und Flug­zeu­ge am Boden blie­ben, sag­te Wis­sing der NOZ. „Und die Fami­li­en sind ja kei­ne Par­tei­en in den Tarif­kon­flik­ten.“ Daher hof­fe er nach dem ‚Weih­nachts­frie­den‘ auch auf einen ‚Oster­frie­den‘, „damit die Men­schen kei­ne Sor­ge haben müs­sen, sich über die Fest­ta­ge nicht sehen zu kön­nen, und sie ihre Rei­sen unbe­schwert pla­nen können“.

Ins­be­son­de­re mit Blick auf den ver­här­te­ten Tarif­kon­flikt bei der Bahn bekräf­tig­te der Minis­ter zudem sei­ne Über­zeu­gung, dass die Prü­fung einer Anpas­sung des Streik­rechts not­wen­dig sei. Es gehe nicht dar­um, das in der Ver­fas­sung ver­an­ker­te Streik­recht auf­zu­wei­chen. „Aber wir müs­sen die Fra­ge beant­wor­ten, ob wir das Streik­recht so anpas­sen soll­ten, dass unse­re sicher­heits­re­le­van­ten Infra­struk­tu­ren nicht kol­la­bie­ren.“ Das sol­le aber erst nach Bei­le­gung der aktu­el­len Arbeits­kämp­fe in Angriff genom­men wer­den. „Wir wer­den nicht mit einer Dro­hung, das Streik­recht zu ändern, in die aktu­el­len Tarif­kon­flik­te eingreifen.“

Den Chef der Lok­füh­rer­ge­sell­schaft GDL, Claus Weselsky, rief Wis­sing erneut zu Kom­pro­miss­be­reit­schaft auf. Die unan­ge­kün­dig­ten „Wel­len­streiks“ bei der Bahn stör­ten die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung und die All­tags­mo­bi­li­tät der Men­schen. Alle, die ihre ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Rech­te wahr­neh­men, stün­den daher auch immer in einer gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung. „Des­we­gen ermah­ne ich auch Herrn Weselsky, kon­sens­ori­en­tiert und kom­pro­miss­be­reit zu ver­han­deln. Solan­ge zu strei­ken, bis der ande­re alles akzep­tiert, geht zu weit.“

Wis­sing gab zudem zu beden­ken, dass die Inter­es­sen der Fahr­gäs­te auf unein­ge­schränk­ten Betrieb und attrak­ti­ve Prei­se nicht ver­ges­sen wer­den dür­fen. Der Bund finan­zie­re mit Steu­er­geld die Schie­nen und Net­ze, aber der Betrieb der Bahn wer­de im Fern­ver­kehr von den Fahr­gäs­ten bezahlt, sag­te er. „Wenn dafür mehr Arbeits­kräf­te gebraucht wer­den, weil die Arbeits­zeit ver­kürzt wird, wür­den Bahn­fahr­kar­ten teu­er wer­den. Und wenn die The­se der GDL am Ende nicht auf­geht, weil es schlicht nicht mehr Fach­kräf­te gibt, die man mit bes­se­ren Arbeits­zeit­mo­del­len über­zeu­gen könn­te, dann fah­ren letzt­lich weni­ger Züge.“ Das kön­ne mit Blick auf den Kli­ma­schutz und die schwä­cheln­de Wirt­schaft kei­ne befrie­di­gen­de Lösung sein.

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Quel­le : Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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