Fast drei Viertel (72 Prozent) der Menschen wollen sich nachhaltiger ernähren – Mehrheit möchte Fleischkonsum stark reduzieren

Forsa-Umfrage : Fast drei Viertel (72 Prozent) der Menschen möchten sich nachhaltiger ernähren – Mehrheit möchte Fleischkonsum stark reduzieren

Hoch­sauer­land­kreis : Fast drei Vier­tel (72 Pro­zent) in West­fa­len-Lip­pe möch­te sich gern nach­hal­ti­ger ernäh­ren. Aller­dings wis­sen nur 38 Pro­zent, was genau mit einer „kli­ma­scho­nen­den Ernäh­rung“ gemeint ist. Und sogar 24 Pro­zent haben davon bis­lang noch gar nichts gehört. Das geht aus einer aktu­el­len reprä­sen­ta­ti­ven for­sa-Bevöl­ke­rungs­um­fra­ge in West­fa­len-Lip­pe zur kli­ma­scho­nen­den Ernäh­rung im Auf­trag der AOK Nord­West her­vor. „Wenn wir wol­len, dass auch die Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis sich nicht nur gesund, son­dern auch kli­ma­scho­nend ernäh­ren, müs­sen wir gesamt­ge­sell­schaft­lich die hier­für not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen schaf­fen. Denn Kli­ma und Gesund­heit hän­gen eng mit­ein­an­der zusam­men“, sagt die stell­ver­tre­ten­de AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­te­rin Clau­dia Büden­ben­der.

Ver­ständ­li­che Lebensmittelkennzeichnung

Das Bestre­ben, sich nach­hal­ti­ger zu ernäh­ren, fängt bereits beim Ein­kauf an. Hier wün­schen sich mehr drei Vier­tel der Befrag­ten (81 Pro­zent) in West­fa­len-Lip­pe, dass sich die Poli­tik für eine ver­pflich­ten­de und ver­ständ­li­che Lebens­mit­tel­kenn­zeich­nung zum Kli­ma­schutz ein­set­zen soll­te. „Ein Label wäre ein ers­ter wich­ti­ger Schritt, mit dem Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher Lebens­mit­tel ganz ein­fach nach kli­ma­freund­lich und kli­ma­schäd­lich unter­schei­den kön­nen“, so Büden­ben­der.

Tie­ri­sche Lebens­mit­tel reduzieren

Aus der for­sa-Umfra­ge geht wei­ter her­vor, dass nur jeder Drit­te (32 Pro­zent) in West­fa­len-Lip­pe weiß, dass ein redu­zier­ter Kon­sum tie­ri­scher Lebens­mit­tel wie Fleisch oder Milch­pro­duk­te in punk­to Ernäh­rung die effek­tivs­te Maß­nah­me mit der größ­ten posi­ti­ven Aus­wir­kung für das Kli­ma ist. Auch wis­sen etwas mehr als ein Drit­tel der Bevöl­ke­rung in West­fa­len-Lip­pe (39 Pro­zent) nicht, dass Milch­al­ter­na­ti­ven wie Hafer­milch kli­ma­freund­li­cher sind als Kuhmilch.

Wei­ter­hin hoher Fleischkonsum

Schon län­ger bekannt ist, dass sich Fleisch und Fleisch­pro­duk­te beson­ders nega­tiv auf das Kli­ma aus­wir­ken. 18 Pro­zent der Befrag­ten in West­fa­len-Lip­pe geben an, mehr­mals täg­lich oder (fast) täg­lich Fleisch- oder Geflü­gel­pro­duk­te zu essen. Etwa die Hälf­te (52 Pro­zent) der Befrag­ten ver­zehrt zwi­schen zwei- und fünf­mal in der Woche Fleisch oder Geflü­gel. Fünf Pro­zent geben an, kom­plett auf Fleisch zu verzichten.

Mehr­heit möch­te Fleisch­kon­sum stark reduzieren

Ins­ge­samt 71 Pro­zent der Befrag­ten kön­nen sich vor­stel­len, ihren Fleisch­kon­sum künf­tig stark zu redu­zie­ren. Hin­ge­gen kommt dies für mehr als ein Fünf­tel (21 Pro­zent) nicht in Fra­ge. Den am häu­figs­ten genann­te Grund : „Fleisch schmeckt und wird ger­ne geges­sen“ geben 78 Pro­zent der Befrag­ten an. 34 Pro­zent sind der Mei­nung, dass ihnen Flei­scher­satz­pro­duk­te nicht schmecken.

Poli­tik soll steu­er­li­che Anrei­ze schaffen

Um den Ver­zehr von pflan­zen­ba­sier­ter und damit kli­ma­freund­li­cher Ernäh­rung zu för­dern, soll­ten nach Mei­nung der von for­sa befrag­ten Per­so­nen auch steu­er­li­che Anrei­ze geschaf­fen wer­den : (81 Pro­zent) fin­den, dass gesun­de Lebens­mit­tel nied­ri­ger besteu­ert wer­den soll­ten. Für eine höhe­re Besteue­rung von kli­ma­schäd­li­chen Nah­rungs­mit­teln spre­chen sich mehr als die Hälf­te (60 Pro­zent) aus.

Bewuss­te­rer Umgang und Kon­sum von Lebensmitteln

86 Pro­zent sind der Ansicht, dass jede oder jeder Ein­zel­ne durch die eige­ne Ernäh­rung einen posi­ti­ven Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten kann. Und fast alle Befrag­ten (95 Pro­zent) stim­men der Aus­sa­ge ‚voll und ganz‘ oder ‚eher‘ zu, dass wir in der Gesell­schaft einen bewuss­te­ren Umgang und Kon­sum von Lebens­mit­teln brauchen.

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Quel­le : Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK NordWest.Die Gesundheitskasse.

Bild : Kli­ma­schutz fängt schon beim Ein­kauf an : Eine gro­ße Mehr­heit der Befrag­ten meint, dass sich die Poli­tik für eine ver­pflich­ten­de und ver­ständ­li­che Lebens­mit­tel­kenn­zeich­nung zum Kli­ma­schutz ein­set­zen sollte.
Foto:©Colourbox/AOK/hfr.

Gra­fik-Bild : Fast drei Vier­tel der Befrag­ten in West­fa­len-Lip­pe kann sich vor­stel­len, den eige­nen Fleisch­kon­sum stark zu reduzieren.
Grafik:©AOK/hfr.

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