Frage : Welche fehlenden Tierarten wird am Ende ein ganzes Ökosystem zum kippen bringen ?

Mit Artenschutz unsere Erde erhalten – Zooverband appelliert zum Tag des Artenschutzes für gemeinsames Handeln

Am 3. März ist World Wild­life Day, auch bekannt als Inter­na­tio­na­ler Tag des Arten­schut­zes. Die­ser Tag soll uns dar­an erin­nern, die Viel­falt der Tier­welt zu fei­ern und gleich­zei­tig auf den drin­gend not­wen­di­gen Schutz gefähr­de­ter Arten auf­merk­sam zu machen. Zoos über­neh­men hier­bei eine Schlüsselrolle.

„Wie ein Netz sind alle Tie­re und Pflan­zen mit­ein­an­der ver­wo­ben. Durch feh­len­de  Tier­ar­ten wer­den die Lücken immer grö­ßer. Ab wann das nicht mehr trag­fä­hig ist, hängt von vie­len Fak­to­ren ab. Wel­che der feh­len­den Tier­ar­ten wird am Ende ein gan­zes Öko­sys­tem zum kip­pen brin­gen ?„, erläu­tert Vol­ker Homes, Geschäfts­füh­rer des Ver­bands der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten. „Unse­re Zoos spie­len daher eine wich­ti­ge Rol­le im Kampf gegen das Aus­ster­ben bedroh­ter Tier­ar­ten. Sie bie­ten nicht nur einen siche­ren Ersatz­le­bens­raum für gefähr­de­te Tier­ar­ten, son­dern sind auch in der Lage, wert­vol­le Daten und Fach­kennt­nis­se zu sam­meln, die den Schutz und die Erhal­tung von Wild­tie­ren unter­stüt­zen. Gemein­sam müs­sen wir nach Wegen suchen, wie wir die Welt auch für künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen erhal­ten können.“

Dazu pas­send nimmt der Arten­schutz­tag 2024 moder­ne Tech­no­lo­gien in den Blick und wie sie für den bes­se­ren Schutz von Tier­ar­ten genutzt wer­den können.

Das Pro­jekt zur Wie­der­an­sied­lung von Bart­gei­ern in den Nord­al­pen ver­deut­licht die Ver­bin­dung zwi­schen den Akti­vi­tä­ten in den Zoos sowie im ursprüng­li­chen Lebens­raum und den Ein­satz von moder­ner Tech­nik, in die­sem Fall die Nut­zung von Sen­dern. Der Bart­gei­er war unter ande­rem in Deutsch­land aus­ge­rot­tet. Seit eini­gen Jahr­zehn­ten wird die Vogel­art in den Alpen durch die Nach­zucht in Zoos und die Arbeit wei­te­rer Part­ner wie­der­an­ge­sie­delt. Ein wich­ti­ger Teil des Pro­jekts ist die Über­wa­chung der Vögel nach ihrer Wie­der­an­sied­lung. Dazu wer­den den Bart­gei­ern vor der Aus­wil­de­rung Sen­der ange­legt, die es ermög­li­chen, ihr Ver­hal­ten und ihre Wan­de­run­gen in der Natur zu ver­fol­gen. Die­se Sen­der lie­fern wert­vol­le Daten über die Akti­vi­tä­ten und die Nut­zung des Lebens­raums der aus­ge­wil­der­ten Bartgeier.

Im Rah­men des Euro­päi­schen Erhal­tungs­zucht­pro­gramms (EEP), das durch die Zoos gema­nagt wird, wur­den von 1978–2022 ins­ge­samt über 500 jun­ge Bart­gei­er nach­ge­zo­gen, von denen über 300 an ver­schie­de­nen Orten Euro­pas aus­ge­wil­dert wur­den. Durch die Kom­bi­na­ti­on der Maß­nah­men wie der Auf­zucht und Aus­wil­de­rung durch die Zoos und der Über­wa­chung durch Sen­der kann das Pro­jekt einen umfas­sen­den Ansatz zum Schutz und zur Wie­der­her­stel­lung der Bart­gei­er­po­pu­la­ti­on in den Alpen verfolgen.

Der VdZ und sei­ne Mit­glie­der set­zen sich nicht nur aktiv für den Schutz bedroh­ter Tier­ar­ten ein, son­dern inves­tie­ren auch beträcht­li­che Mit­tel in Arten­schutz­pro­jek­te welt­weit. Im ver­gan­ge­nen Jahr allein wur­den über 11 Mil­lio­nen Euro für min­des­tens 155 Pro­jek­te in fast 60 Län­dern bereit­ge­stellt. Die­se Anstren­gun­gen zei­gen, dass Zoos eine ent­schei­den­de Rol­le beim Erhalt der Arten­viel­falt spie­len. Über 42 Mil­lio­nen Besu­che­rin­nen und Besu­cher kamen im Jahr 2022 min­des­tens in einen der Zoos des Ver­bands der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten (VdZ), wäh­rend über 1 Mil­li­on Men­schen aus allen Gesell­schafts- und Alters­schich­ten an den Bil­dungs­pro­gram­men der Zoos teil­nah­men. Auch das ist ein wich­ti­ger Bei­trag zum Artenschutz.

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Astrid Fal­ter, Lei­te­rin Kom­mu­ni­ka­ti­on, Ver­band der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten (VdZ) e.V.
Ori­gi­nal-Con­tent von : Ver­band der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten (VdZ), über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift : Meh­re­re Zoos des Ver­bands der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten sind für die Wie­der­an­sied­lung der Bart­gei­er in den Alpen aktiv. Hier ein Bart­gei­er aus dem Tier­gar­ten Nürnberg.

Bildrechte:©Verband der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten (VdZ)
Fotograf:©Tom Burger

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