Bildungskrise: Zunehmenden Defizite bei der Bildung in Deutschland. Institutionen im schlechten Zustand

Aladin El-Mafaalani zur Bildungskrise:  Wir sind spät dran und tun zu wenig !

Sozio­lo­ge warnt vor zuneh­men­den Defi­zi­ten – Demo­kra­tie sei durch demo­gra­fi­schen Wan­del gefährdet

Der Sozio­lo­ge Ala­din El-Mafaala­ni warnt vor zuneh­men­den Defi­zi­ten bei der Bil­dung in Deutsch­land. „Die Insti­tu­tio­nen sind in einem schlech­ten Zustand, in vie­ler­lei Hin­sicht“, sag­te El-Mafaala­ni im Gespräch mit der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ).

In der Öffent­lich­keit wer­de die Bil­dungs­kri­se „nicht ange­mes­sen wahr­ge­nom­men“, in der Poli­tik feh­le das Pro­blem­be­wusst­sein eben­falls. „Wir sind spät dran und tun zu wenig“, sag­te El-Mafaala­ni, der kürz­lich das Bun­des­ver­dienst­kreuz erhal­ten hat, und wies auf den Fach­kräf­te­man­gel in allen päd­ago­gi­schen Berufs­fel­dern sowie auf rück­läu­fi­ge Ergeb­nis­se bei den Fähig­kei­ten von Grund­schul­kin­dern hin.

Auch die Demo­kra­tie sieht der Sozio­lo­ge ange­sichts des demo­gra­fi­schen Wan­dels in Gefahr. In 10 bis 15 Jah­ren sei­en Rent­ner die mit Abstand stärks­te Wäh­ler­grup­pe. „Die, die also den Laden nicht mehr am Lau­fen hal­ten, sind prak­tisch die, die die Ent­schei­dun­gen maß­geb­lich tref­fen wer­den“, sag­te El-Mafaala­ni. Das habe schon heu­te pro­ble­ma­ti­sche Effek­te für Kin­der und Jugendliche.

„Es ist irra­tio­nal zu den­ken, dass die Alten für die Jun­gen schon mit­den­ken wer­den“, warn­te der Pro­fes­sor. „Jeder Mann hat eine Mut­ter, und den­noch muss­te Jahr­hun­der­te für Frau­en­rech­te und Gleich­stel­lung gekämpft werden.“

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Quel­le: Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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