Baugenehmigungszahlen gehen weiter abwärts: Schnell handeln, bevor es zu spät ist
Die aktuell vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen für Wohnungen kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:
„Einer der wesentlichen Indikatoren für die Baukonjunktur erreicht einen neuen Tiefpunkt. Im Juli verzeichnete das Statistische Bundesamt 31,5 Prozent weniger Baugenehmigungen als im Vorjahresmonat. 156.200 Wohnungen wurden von Januar bis Juli genehmigt, 27,8 Prozent weniger als 2022. Bei den Mehrfamilienhäusern waren es in diesem Zeitraum minus 27,5 Prozent, bei den Einfamilienhäusern minus 36,5 Prozent. Bei den Zweifamilienhäusern gingen die Genehmigungen gar um mehr als die Hälfte zurück (minus 53,2 Prozent).
Eine Woche vor dem Wohnungsbaugipfel belegen die Zahlen erneut, dass die Regierung handeln muss. In Zeiten größter Wohnungsnot ist die Nachfrage faktisch eingebrochen! Es ist keine Zeit mehr für Parteipolitik. Die Auftragsbücher laufen leer. Der Druck auf die Beschäftigung wird von Monat zu Monat stärker. Wir brauchen dringend einen Katalysator für den Wohnungsbau. Dazu gehört die Wohnungseigentumsförderung für den EH-55-Standard mit höheren Einkommensgrenzen. Es sind zu wenige Familien, die sich ein Haus mit den aktuellen Förderkonditionen (EH-40-Standard) leisten können. Entsprechend gering ist die Fördernachfrage. In der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt kann es bei der Wohneigentumsförderung für Familien nur heißen: Jedes gebaute EH-55-Standardhaus ist besser als kein EH-40-Haus! Auch zur Entlastung des Mietermarktes.“
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Quelle: Iris Rabe, Leiterin Abteilung Kommunikation und Presse, Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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