Fuß- und Nagelpilz richtig behandeln – Nicht nur Füße mögen es warm, sondern auch Hautpilze

Endlich die Turnschuhe ausziehen und barfuß laufen! Doch aufgepasst: Nicht nur Füße mögen es warm – sondern auch Hautpilze.

Und die sind hoch­an­ste­ckend. Hegt man den Ver­dacht, sich infi­ziert zu haben, emp­fiehlt es sich, für die Dia­gno­se eine haut­ärzt­li­che Pra­xis auf­zu­su­chen. Denn gera­de zu Beginn der Infek­ti­on las­sen sich Fuß- und Nagel­pil­ze äußer­lich gut mit nicht­ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Arz­nei­mit­teln behan­deln. Eine gan­ze Rei­he an Anti­pilz­mit­teln – soge­nann­ter Anti­my­ko­ti­ka – ste­hen in der Apo­the­ke zur Ver­fü­gung. BPI-Exper­te und Apo­the­ker Tho­mas Brück­ner erklärt, wor­auf Sie bei der Selbst­me­di­ka­ti­on von Fuß- oder Nagel­pilz ach­ten sollten.

Ob Frei­bad, Hotel­zim­mer, Umklei­de­ka­bi­ne oder Sau­na: Gera­de dort, wo vie­le Men­schen bar­fuß lau­fen, haben Haut­pil­ze ein leich­tes Spiel. Schwit­zen­de Füße sowie kleins­te Ver­let­zun­gen der Haut und der Nägel kön­nen Pilz­in­fek­tio­nen begüns­ti­gen. Auch ein schwa­ches Immun­sys­tem führt dazu, dass man anfäl­li­ger ist – denn dann hat die kör­per­ei­ge­ne Abwehr nicht die nöti­ge Schlag­kraft, um Infek­tio­nen abzuwehren.

Die ers­ten Sym­pto­me erkennen

Fuß­pilz kann die Zehen­zwi­schen­räu­me, Fuß­soh­len und in schwe­ren Fäl­len sogar die Fuß­rü­cken befal­len. Zu Beginn einer Infek­ti­on zei­gen sich oft klei­ne Bläs­chen und Horn­haut-Abschil­fe­run­gen. Spä­ter fängt die Haut typi­scher­wei­se zwi­schen den Zehen an zu jucken, die betrof­fe­nen Stel­len röten und schup­pen sich.

Befällt der Haut­pilz die Nägel, spricht man von Nagel­pilz. Er infi­ziert meis­tens zuerst den vor­de­ren Nagel­rand und löst im Lau­fe der Zeit die Nagel­sub­stanz auf, so dass Hohl­räu­me ent­ste­hen. Das erkennt man an wei­ßen Fle­cken und Strei­fen auf dem Nagel. Der Nagel ver­dickt sich und nimmt eine weiß­li­che bis gelb-brau­ne Far­be an. Die Nägel wer­den rau und brüchig.

Fuß- und Nagel­pilz äußer­lich behandeln

Im Anfangs­sta­di­um reicht es meis­tens, den Haut­pilz äußer­lich zu behan­deln. „Dafür sind in den Apo­the­ken eine Rei­he von nicht­ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Anti­my­ko­ti­ka als Crè­me, Gel, Lösung, Spray, Puder oder Nagel­lack erhält­lich. Sie unter­schei­den sich in ihren Wirk­stof­fen und Wirk­me­cha­nis­men. Letzt­lich hin­dern sie die Pil­ze dar­an, eine Zell­wand auf­zu­bau­en oder machen sie löch­rig. Damit töten sie die Pil­ze ab. Las­sen Sie sich ärzt­lich und in der Apo­the­ke bera­ten, wel­ches Prä­pa­rat das rich­ti­ge für Sie ist“, emp­fiehlt Brückner.

Wei­te­re Tipps des BPI-Experten:

  • Fuß­pilz: Zur Behand­lung von Fuß­pilz sind Puder oder Gele beson­ders für Men­schen mit Fuß­schweiß geeig­net. Wer eine tro­cke­ne Haut hat, kann eine Crè­me oder Lösung wäh­len, weil die­se gleich­zei­tig pfle­gen. Lösun­gen las­sen sich zudem gut dünn ein­rei­ben. Sprays dage­gen sind von Vor­teil, um den Kon­takt mit den Hän­den und eine Über­tra­gung der Pilz­spo­ren zu vermeiden.
  • Nagel­pilz: Zur Selbst­me­di­ka­ti­on von Nagel­pilz gibt es anti­my­ko­ti­sche Lösun­gen, medi­zi­ni­sche Nagel­la­cke oder Cremes, die Sie auf die befal­le­nen Nägel auf­ge­tra­gen kön­nen. Ach­tung: Pilz­spo­ren kön­nen in luft­ge­füll­ten Hohl­räu­men zwi­schen den Nagel­schich­ten lan­ge über­le­ben. Des­we­gen ist es rat­sam, zusätz­lich eine hoch­kon­zen­trier­te Harn­stoff-Sal­be anzu­wen­den, um die obe­ren Nagel­schich­ten auf­zu­wei­chen. So kön­nen die pilz­ab­tö­ten­den Wirk­stof­fe bes­ser ein­drin­gen und tief wir­ken. Eine Alter­na­ti­ve ist, die befal­le­nen Nagel­schich­ten regel­mä­ßig in einer Fuß­pfle­ge-Pra­xis abschlei­fen zu lassen.
  • Uten­si­li­en zur Fuß- und Nagel­pfle­ge soll­ten nur von einer Per­son benutzt wer­den. Rei­ni­gen Sie die­se nach der Anwen­dung gründ­lich mit einem pas­sen­den Des­in­fek­ti­ons­mit­tel und waschen Sie sich sorg­fäl­tig die Hände.
  • Trock­nen Sie Ihre Füße immer mit einem Extra-Hand­tuch gut ab und ver­ges­sen Sie die Zehen-Zwi­schen­räu­me nicht.
  • Es emp­fiehlt sich, Strümp­fe aus Baum­wol­le bezie­hungs­wei­se atmungs­ak­ti­ven Mate­ria­li­en zu tra­gen und täg­lich zu wech­seln. Strümp­fe, Hand­tü­cher, Bad­tep­pi­che und Bett­wä­sche soll­te man regel­mä­ßig bei min­des­tens 60 Grad waschen.
  • Die Art und Dau­er der The­ra­pie ist unter­schied­lich, je nach­dem, wie weit die Pilz­er­kran­kung fort­ge­schrit­ten ist. Bei star­kem Pilz­be­fall kann die Ein­nah­me von ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Tablet­ten not­wen­dig sein, wel­che die Infek­ti­on von innen bekämp­fen. Ent­schei­dend für den The­ra­pie-Erfolg ist, die­se kon­se­quent nach Anwei­sung zu befolgen.

HIN­WEIS: Die hier genann­ten all­ge­mei­nen Rat­schlä­ge bie­ten kei­ne Grund­la­ge zur medi­zi­ni­schen Selbst­dia­gno­se oder ‑behand­lung. Sie kön­nen kei­nen Arzt­be­such ersetzen.

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Quel­le: Fabi­an Locher (Stell­ver­tre­ten­der Pressesprecher)
Ori­gi­nal-Con­tent von: BPI Bun­des­ver­band der Phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie, über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift: Zur Selbst­me­di­ka­ti­on von Fuß- und Nagel­pil­zen sind nicht­ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge Arz­nei­mit­tel in der Apo­the­ke erhältlich.
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Foto­graf: smile23