Kontrollverlust im Freibad – Pöbeleien, Schläge, Anspucken. Wirklich unfassbar, was sich Gäste und Personal schon alles gefallen lassen mussten

Kontrollverlust im Freibad – Kommentar von Jörg Quoos

Pöbe­lei­en, Schlä­ge, Anspu­cken. Es ist wirk­lich unfass­bar, was sich Gäs­te und Per­so­nal in Ber­lins Frei­bä­dern die­sen hei­ßen Som­mer schon alles gefal­len las­sen muss­ten. Spä­tes­tens nach dem Brand­brief der Beleg­schaft der Bäder-Betrie­be muss die Stadt jetzt kon­se­quent handeln.

Die­ser Kon­troll­ver­lust in Ber­lins Bädern ist beschä­mend und es sind immer die Schwächs­ten, die unter den Row­dy­gangs lei­den : Kin­der, jun­ge Mäd­chen, Senio­ren oder kör­per­lich Unter­le­ge­ne. Das Schwimm­bad ist für vie­le der ein­zi­ge Ort der Ent­span­nung an hei­ßen Tagen und darf nicht zum Ort der Angst wer­den. Es ist schlimm, dass es so weit gekom­men ist, aber nie zu spät, um die Ord­nung wiederherzustellen.

Wer sich trotz Ermah­nung im Bad dane­ben­be­nimmt, muss kon­se­quent mit Zutritts­ver­bot belegt wer­den. Der Bade­meis­ter hat das Haus­recht und muss es durch­set­zen kön­nen. Wer einem Bäder­ver­weis zuwi­der­han­delt, macht sich schließ­lich des straf­ba­ren Haus­frie­dens­bru­ches schul­dig, die Jus­tiz hat also eine Hand­ha­be. Das funk­tio­niert natür­lich nur, wenn kon­trol­liert und bestraft wird.

Und hier liegt das Pro­blem : Die Bade­meis­ter füh­len sich nicht aus­rei­chend unter­stützt und sind über­for­dert. Also muss Hil­fe ran und beim Per­so­nal­ein­satz prio­ri­siert wer­den. Es kann nicht sein, dass in Ber­lin Par­ken in der Anwoh­ner­zo­ne zuver­läs­si­ger sank­tio­niert wird als üble Pöbe­lei im Schwimm­bad. Oder dass unge­stör­tes Schwimm­ver­gnü­gen nur denen mög­lich ist, die sich den eige­nen Pool im Gar­ten leis­ten können.

Die Bäder gehö­ren den Ber­li­ne­rin­nen und Ber­li­nern. Wer die­sen Kos­mos nicht in den Griff kriegt, wird auch im Rest der Stadt versagen.

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Quel­le : BER­LI­NER MOR­GEN­POST, Redaktion
Ori­gi­nal-Con­tent von : BER­LI­NER MOR­GEN­POST, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 21388797 / Brisystem

 

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